Der Verkehrsbetrieb der Stadtwerke Solingen GmbH, kurz SWS, ist ein Geschäftsfeld der Stadtwerke Solingen GmbH. Diese haben außerdem als weiteres Geschäftsfeld den Versorgungsbetrieb, der organisatorisch vom Verkehrsbetrieb getrennt ist. Der Verkehrsbetrieb betreibt als Nahverkehrsunternehmen in der Stadt Solingen und ihrer näheren Umgebung den Oberleitungsbus Solingen sowie diverse Omnibus-Linien. Die Stadtwerke Solingen sind Mitglied im Verkehrsverbund Rhein-Ruhr (VRR).
Die meterspurigeSolinger Stadtbahn wurde am 30. Dezember 1896 durch die Union-Elektricitäts-Gesellschaft (UEG) aus Berlin gegründet. Sie bekam dabei eine zeitlich unbegrenzte Konzession für den Bau und Betrieb einer Straßenbahn in Solingen. Die erste Strecke von Stöckerberg über Schlagbaum, Mühlenplätzchen und die Kölner Straße zum Südbahnhof wurde am 2. Juni 1897 in Betrieb genommen und war drei Kilometer lang. Ihr folgte am selben Tag die Strecke von Neumarkt über die Kaiserstraße, die Schützenstraße und die Burger Straße zur Krahenhöhe mit 2,4 Kilometern Länge. Schließlich wurde am 2. April 1898 die Strecke vom Südbahnhof über die Grünewalder Straße nach Höhscheid mit zwei Kilometern Länge eröffnet. Die dritte Strecke hatte allerdings keinen Anschluss an die Erste, da die K.P.E.V. die Querung der Strecke nicht erlaubte. Dies führte dazu, dass Fahrgäste zu Fuß die Eisenbahngleise überqueren mussten.
Am 1. Januar 1903 wurde die Bahn von der Solinger Kleinbahn AG übernommen. Diese am 13. Februar 1900 gegründete Gesellschaft befand sich im Eigentum der UEG und der Gesellschaft für elektrische Unternehmungen. Nachdem am 19. Oktober 1910 der neue Hauptbahnhof in Solingen eingeweiht wurde, konnten die Streckenteile, die vorher am Südbahnhof getrennt waren, vereinigt und durchgehend befahren werden.
Zum 16. August 1913 wechselte die Bahn abermals ihren Besitzer. Von nun an gehörte sie der RWE, die sich verpflichtet hatte, etliche Strecken in und um Solingen neu zu bauen. Am 4. August 1914 wurde am Mühlenplätzchen ein Anschluss zur Barmer Bergbahn hergestellt.
Während des durch den Ersten Weltkrieg bedingten Personalmangels konnte der Betrieb nicht mehr reibungslos durchgeführt werden, so dass es zu Streckeneinstellungen kam. Erst ab 1919 konnte man wieder den normalen Betrieb durchführen.
Am 20. Dezember dieses Jahres wurde von der Stadt auch der Vertrag mit der RWE gekündigt. Da die Strecken herabgewirtschaftet waren, übernahm die Stadt von da an den Betrieb selbst. Am 1. April 1922 wurde die Strecke Krahenhöhe–Burg der Wermelskirchen-Burger Eisenbahn übernommen. Am 2. Dezember 1926 wurde die schon von der RWE geplante Strecke von der Brühler Straße nach Widdert in Betrieb genommen.
Solinger Kreisbahn
Parallel zur Stadtbahn wurde von der UEG am 6. bzw. 8. Februar 1898 mit den Gemeinden Gräfrath, Solingen, Ohligs, Vohwinkel und Wald ein Vertrag über den Bau einer meterspurigen Straßenbahn geschlossen.
Am 19. November 1898 wurden die Strecken von Solingen über Merscheid nach Ohligs und von Schlagbaum nach Wald in Betrieb genommen. Zwei Monate später, am 13. Januar 1899, folgten die Abschnitte von Ohligs nach Wald und von Solingen über Gräfrath nach Vohwinkel.
Die UEG gründete am 13. Februar 1900 die Solinger Kreisbahn AG, die offiziell die Strecken am 1. Januar 1902 übernahm. Die Kreisbahn selbst unternahm keine weiteren Streckenverlängerungen. Dafür übernahm sie 1905 die Strecken der Straßenbahn Elberfeld–Cronenberg–Remscheid und pachtete ab dem 12. Juli 1908 die Strecke Stadttheater – Ostersbaum von der Straßenbahn der Stadt Elberfeld. Die Strecke der Straßenbahn Elberfeld–Cronenberg–Remscheid wurde am 1. Januar 1910 an die Barmer Bergbahn weiterverkauft.
Am 16. August 1913 wechselte die Bahn zusammen mit der Stadtbahn in die Hände der RWE. Der von der RWE geplante normalspurige Ausbau fand aufgrund von Differenzen bezüglich der konkreten Linienführung und durch den Ausbruch des Ersten Weltkrieges nicht statt. Der schon begonnene Ausbau ist heute noch anhand des Frankfurter Damms sichtbar, der dem Verlauf des damals schon gebauten Abschnittes entspricht.
Der Erste Weltkrieg führte auch hier zu Betriebseinstellungen. Erst nachdem die Grenzpolizei an der Kluse und der Kohlfurther Brücke Posten bezogen hatten, konnte der am 16. Dezember 1918 eingestellte Betrieb wieder aufgenommen werden.
Zum 1. Januar 1920 wurde die Bahn, nachdem der Aufsichtsratsvorsitzende der RWE Hugo Stinnes seinen Widerstand aufgegeben hatte, Eigentum der Gemeinden des Landkreises Solingen.
Stadtwerke Solingen
Nachdem sich die Eingemeindung von Gräfrath, Ohligs und Wald nach Solingen abzeichnete, wurden am 1. August 1929 die Betriebe von Stadtbahn und Kreisbahn zu den Städtischen Straßenbahnen Solingen zusammengelegt. Die Bahn bediente im Jahr 1929 insgesamt fünf Linien.
Am 25. Januar 1931 wurde ein Tunnel im Innenstadtbereich unter dem Güterbahnhof in Betrieb genommen. Am 29. April 1932 hatte die Stadt Wuppertal, in der die Gemeinde Vohwinkel aufgegangen war, der Auflösung der Kreisbahn nachträglich zugestimmt. Somit wurde die Städtischen Straßenbahnen Solingen GmbH erst zu diesem Zeitpunkt in das Handelsregister eingetragen. Auf Anordnung der Geschäftsführung wurde die GmbH jedoch schon am 30. November 1933 zu einem Eigenbetrieb der Stadt Solingen. Nach einigen Umbauten im Liniennetz betrug seine Länge am Ende des Jahres 1936 ungefähr 38,7 Kilometer.
Zu Beginn des Zweiten Weltkrieges wurde die Strecke zwischen Schlagbaum und Stöckerberg eingestellt. Am 9. September trat dann der Kriegsfahrplan in Kraft, der nur noch Fahrten für den Berufsverkehr vorsah. Auf Anordnung des Innenministers wurde auch die Gleisanlage auf der Wupperbrücke in Burg wieder in Betrieb genommen, weil eine Verbindung zwischen Wuppertal und Solingen als kriegswichtig erachtet wurde. 1943 wurden bei einem Bombenangriff Teile des Remscheider Netzes beschädigt, so dass zwischen dem 11. August und dem 3. Oktober die Verbindung zwischen Burg und Remscheid-Krankenhaus der Stadtwerke Remscheid von den Bahnen aus Solingen übernommen werden musste. In je einem Luftangriff wurden am 4. zum 5. November 1944 weite Teile der Solinger Altstadt zerstört. Dem Angriff fiel auch der Wagenpark der Straßenbahn fast vollständig zum Opfer. Am 16. Februar 1945 wurde der Betrieb wegen der sich nähernden Front eingestellt. Am 17. April wurde die Stadt von dem Amerikanern besetzt.
Der grobe Wiederaufbau war am 16. Dezember 1946 vollzogen und das Vorkriegsnetz wieder in Betrieb. Neben dem Personenverkehr kam in den Nachkriegsjahren auch der Gütertransport hinzu. So wurde beispielsweise von den Stadtwerken Kohle von Bochum nach Solingen transportiert.
Zu Beginn der 1950er begann die langsame Umstellung des Straßenbahnbetriebes zugunsten der Installation eines Oberleitungsbus-Betriebes. Am 12. Juni 1952 wurde die erste und am 16. November 1959 um 10 Uhr die letzte Straßenbahnlinie der Stadtwerke in Solingen eingestellt. Die letzte Fahrt einer Straßenbahn in Solingen fand am 3. Mai 1969 statt, als die Stadtwerke Wuppertal die letzte Fahrt auf der Strecke von Cronenberg nach Solingen durchführten.
Der erste O-Bus-Strecke zwischen dem zentralen Busbahnhof, dem Graf-Wilhelm-Platz und dem Ohligser Bahnhof ging am 19. Juni 1952 in Betrieb. Die nähere Geschichte des O-Bus-Betriebs in Solingen ist unter Oberleitungsbus Solingen ausführlich dargestellt. Die Installation des Netzes bis in die Nachbarstadt Burg war zum Ende der 1950er Jahre vollzogen. Kleinere Netzerweiterungen erfolgten zu Beginn der 1980er Jahre. Die letzte große Erweiterung erfolgte 1993 mit der Anbindung des Stadtteils Aufderhöhe an den O-Bus. In Ermangelung eines passenden Fahrzeugtyps bauten die Stadtwerke Ende der 1960er Jahre sogar ein eigenes Modell, den sogenannten Trolleybus Solingen.
In den 1990er Jahren, dem Zeitgeist der Privatisierung Rechnung tragend, erfolgte die Umwandlung der Stadtwerke vom städtischen Eigenbetrieb in eine GmbH. Im Jahr 2002 wurden die Stadtwerke dann zu rund der Hälfte an MVV Energie verkauft, die Stadt blieb jedoch weiterhin Mehrheitseigner der Gesellschaft. Nach diversen Unstimmigkeiten mit der Partnergesellschaft MVV wurden die Stadtwerke schließlich zum 1. Oktober 2012 zurückgekauft und befinden sich seitdem wieder komplett in städtischer Hand.[1]
Bei der SWS ist eine Dieselbus-Generation deutlich länger in Betrieb als bei anderen Verkehrsbetrieben, z.B. das Modell Mercedes-Benz O 305 von 1972 bis 2001, da das Hauptaugenmerk auf die Oberleitungsbusse gelegt wird. So war der Wagen 168 von Typ Mercedes-Benz O305 der Einsatzlängste Dieselbus der SWS. Er war über 25 Jahre im Einsatz, ehe er erst im Jahr 2001 ausgemustert wurde.
Zwischen 1996 und 1998 wurden in einer Einkaufskooperation „BergischerBus“, an der die SWS, die WSW mobil GmbH, die Stadtwerke Remscheid und die Hagener Straßenbahn beteiligt waren, zahlreiche Niederflurbusse gekauft. Diese Busse waren etwas Besonderes, denn alle Fahrzeuge aus dieser Bestellung trugen das gleiche Farbkleid: Das Bergische StadtLinie Design (Blau und Lichtgrau).
In der vierten O-Bus-Generation werden 50 Gelenk-O-Busse (Berkhof, Van Hool, Hess), außerdem 47 Solo-Dieselbusse (alle Mercedes-Benz) und 17 Gelenk-Dieselbusse (Mercedes-Benz) eingesetzt.
(Graf-Wilhelm-Platz – Albrechtplatz) – Wald Kirche – Lindgesfeld Nord
Linienweg Richtung Eschbach/Obenitter abwechselnd halbstündlich (mo–fr) bzw. stündlich (sa/so)
Linienweg Lindgesfeld Nord nur viermal am Tag Richtung Wald Kirche/Albrechtplatz/Graf-Wilhelm-Platz
(davon zweimal bis Wald Kirche und jeweils einmal bis Albrecht- bzw. Graf-Wilhelm-Platz)
bzw. dreimal Richtung Lindgesfeld Nord (nur mo–fr)
TB 690
Wald Kirche – Lilienthalstraße – Büschberg – Dültgenstal
Die Haltestelle wird seit der Verlängerung zum Bahnhof Vohwinkel nicht mehr bedient
Vohwinkel-Kluse (Wuppertal)
683
umbenannt in Roßkamper Straße
Burg Brücke (Drehscheibe)
683
Die Haltestelle befindet sich seit der Verlängerung im November 2009 auf der Brücke, die Haltestelle im Bereich der Zufahrt zur Drehscheibe wird hingegen nur noch von Sonderfahrten bedient.
Augustinerstraße
682
Die Haltestelle wurde im Jahr 2005 durch die Haltestellen Spitzwegstraße und Obere Weyerstraße ersetzt
Bahnstraße/Getaway
NE21, DL3
Aufgrund der Schließung der „Getaway Diskotheken“ wurde der Linienweg der Linie NE21 geändert. Die Linie DL3 wurde gestrichen, weshalb diese Haltestelle nicht mehr angefahren wird.
Seit Januar 2018 wird ein sogenannter Batterie-Oberleitungsbus (BOB) in Solingen getestet. Es ist mittelfristig geplant, die vorhandenen Oberleitungsbusse mit Dieselhilfsantrieb durch BOB zu ersetzen. Im Moment sind vier BOB in Betrieb (Juni 2018), für weitere 16 BOB besteht eine Bestelloption. Die Reichweite im Batteriebetrieb beträgt etwa 20 Kilometer. Die SWS sowie der polnische Hersteller Solaris und das Düsseldorfer Unternehmen Kiepe Electric stellen die Fahrzeuge gemeinsam her. Getestet wird auf den Linien 681, 682 und 683. Der Regelbetrieb ist ab Herbst 2018 auf der Linie 695 geplant. Der Bund fördert das Projekt mit 15 Millionen Euro, der Preis für einen BOB liegt bei 900.000 Euro. Die Ladezeit an der Ladestation beträgt eine Stunde, es kann aber auch über die Oberleitung geladen werden. Wenn die Leistung der Batterien zu stark abgesunken ist, werden diese als Stromspeicher in Umspannwerken installiert. Die Jungfernfahrt mit Gästen fand am 16. Juni 2018 statt.[5][6][7]
Der BOB auf dem Gelände der Stadtwerke Solingen
Steuereinheiten und Akku
Zentrale Steuerung zum Ein- und Ausschalten
Auswahl der Betriebsart, 600 V = Oberleitung
Fahrercockpit
Anzeige des Verbrauches unter Volllast
Zentrale Einheit für die Bildspeicherung (60 Stunden) oberhalb des Fahrers
5. Januar 2010 (854); Juli 2016 (851) April 2016 (852)
Getriebeschaden, Unfall, Brand; StadtLinie-Design, obere blaue Linie später gelb überklebt; wurden alle vom Zwischenhändler ausgeschlachtet und verschrottet