Im Jahr 1453 fand die Weihe der Pucher Kirche statt. Zwischen 1714 und 1724 wurde das Langhaus umgestaltet und teilweise neu errichtet. 1765 wurde das Turmobergeschoss aufgebaut und im Jahr 1920 die Turmspitze erneuert.
Der Stuckdekor wurde 1724 von Jacopo Appiani geschaffen. Die Decken im Chor und im Langhaus sind von Laub- und Bandelwerkstuck überzogen, die Deckenmalereien werden von aufwändigen Stuckrahmen eingefasst. Die Wände sind mit stuckierten Vasen verziert, die Fenster werden von Rocailleornamenten gerahmt. Die Stichkappen im Chor ruhen auf Konsolen mit schwebenden Engeln, die Draperien halten. In den beiden Stuckkartuschen am Chorbogen sind die Wappen des Fürstenfelder Abtes Liebhard Kellerer und des Hofmarkrichters Georg Rott zu erkennen. Die Stuckreliefs in der Laibung des Chorbogens werden als Anspielung auf das Wappen des Abtes Liebhard Kellerer gedeutet. Das flache Stuckrelief an der Unterseite der Orgelempore soll das Paradies darstellen.
Wappenkartusche am Chorbogen
Deckenstuck im Chor
Konsole mit Engelsfiguren
Pilaster mit Triglyphenkapitell, Stuckvase
Deckengemälde
Die großen Deckenbilder im Chor und im Langhaus sind der seligen Edigna gewidmet. Die Darstellung der Aufnahme der seligen Edigna in den Himmel und die kleineren, ovalen Deckenbilder im Langhaus, die Bibelzitate und emblematische Darstellungen enthalten, stammen aus der Zeit um 1730 und werden dem Maler Joseph Krenauer zugeschrieben. Die beiden Emporenbilder, Jesus und die Samariterin und die Heilung der Tochter der kanaanäischen Frau, wurden zur gleichen Zeit vermutlich ebenfalls von Joseph Krenauer ausgeführt. Das Langhausgemälde wurde 1936 durch Michael Gottschalk erneuert.
Deckengemälde im Chor
Deckengemälde im Langhaus
Heilung der Tochter der kanaanäischen Frau
Jesus und die Samariterin
Ausstattung
Der Hochaltar von 1867 wird flankiert von den Skulpturen der Apostel Petrus und Paulus. In der Mittelnische ist eine Madonna mit Kind, auf dem Halbmond stehend, dargestellt. Seitlich stehen die Statuetten der seligen Edigna und des heiligen Sebastian aus der ersten Hälfte des 18. Jahrhunderts.
Die beiden Seitenaltäre stammen aus dem 19. Jahrhundert. Das Altarblatt des nördlichen Seitenaltars stellt die selige Edigna dar, auf dem südlichen Altarbild ist der heilige Sebastian dargestellt.
Zahlreiche Votivbilder erinnern daran, dass nachdem im Jahr 1600 die Gebeine der seligen Edigna in einem Seitenaltar beigesetzt wurden, die Pucher Kirche zum Ziel einer Wallfahrt wurde.
Volker Liedke, Peter Weinzierl: Landkreis Fürstenfeldbruck (= Bayerisches Landesamt für Denkmalpflege [Hrsg.]: Denkmäler in Bayern. BandI.12). Karl M. Lipp Verlag, München 1996, ISBN 3-87490-574-8, S.96–98.