Die Vorgängerkirche des heutigen Gotteshauses war im 16. Jahrhundert zu klein geworden. Der Innenraum hatte wohl nur ein Maß von vier mal acht Metern. Aus diesem Grund wurde im Jahr 1530 eine Vergrößerung vorgenommen, bei der auch ein neuer Kirchturm errichtet wurde, der noch heute steht. Außerdem wurde bei der Baumaßnahme die Ost-Ausrichtung der Kirche, mit Turm im Westen, in eine nach Süden geändert, bei der der Turm nun seitlich am Kirchenschiff angefügt ist.[2][3]
Im Jahr 1742 wurde das komplette Kirchenschiff erneuert, und der Turm erhielt seine heutige Haube.[3][2]
Bis zum Jahr 1936 wurde die Kirche St. Remigius auch von den Bewohnern des französischen Ortsteils Leiding (durch Leidingen verläuft die Staatsgrenze zwischen Deutschland und Frankreich) genutzt. Im französischen Teil wurde im Jahr 1939 eine eigene der heiligen Johanna von Orléans (Jeanne d’Arc) gewidmete Kirche eingeweiht.[2]
In den Jahren zwischen 1945 und 1955 wurde die Kirche einer Restaurierung unterzogen.[3]
Architektur und Ausstattung
Bei der Kirche St. Remigius in Leidingen handelt es sich um eine barockeSaalkirche. Das Gebäude gliedert sich in ein dreiachsigesLanghaus, das in einen dreiseitigen, polygonalen Chor übergeht, an den wiederum ein Sakristeianbau angefügt ist, sowie den westlich an das Langhaus gestellten Turm.
Auffällig am Kirchturm ist seine Haube. Es handelt sich um eine Zwiebelhaube mit doppelstöckiger Laterne, die Ähnlichkeiten mit Hauben bei SaarbrückerStengel-Kirchen aufweisen.[2]
Die Außenfassade der Kirche ist schlicht gestaltet. Die giebelständige Nordfassade, in der sich auch das Eingangsportal befindet, besitzt im Giebeldreieck innerhalb der Dachschrägen in der Mitte ein rundes Fenster. Eine Reihe aus drei Rundbogenfenstern verläuft direkt über dem Portal. Die Fenster im Langhaus und im Chor sind ebenfalls Rundbogenfenster. Das Portal der Kirche besteht aus einer zweitürigen Eingangspforte. Eingehängt sind die Türen in ein Rundbogenportal.
Zur Ausstattung der Kirche gehören farbige Fliesen von Villeroy & Boch an den Wänden des Chorraums und auf dem Fußboden. Der Innenraum hat eine flache Decke, die Wände sind weiß gestrichen.[2]
↑ abcdefTraudl Brenner: Sechs Glocken für 230 Gläubige: Die „deutsche“ Kirche in Leidingen, dem Dorf auf der Grenze. In: Saarbrücker Zeitung, 20./21. September 2014.