In einer Urkunde wird 1292 erstmals eine Kirche in Fritzdorf genannt, als Robert von Rosowe Güter in der Pfarrei Fritzdorf und das damit verbundene Kirchenpatronat der Abtei Steinfeld schenkte. Dieses Patronat übte die Abtei bis zu ihrer Auflösung 1802 (Säkularisation) aus. Über die Vorgängerkirche ist wenig bekannt. Es wird eine Marienkirche vermutet, denn der Tag Mariä Geburt, der 8. September, wird als zweites Patronatsfest gefeiert. Der heilige Georg ist erst ab 1676 als Kirchenpatron bezeugt.
Die Abtei Steinfeld, die die Baupflicht hatte, ließ nach langen Streitigkeiten mit den Bewohnern des Ortes über die zu erbringenden Hand- und Spanndienste schließlich ab 1718 eine neue Kirche errichten. Diese wurde am 23. April 1724, dem St. Georgstag, durch den Abt des Klosters Steinfeld geweiht. Die Kirche ist ein einschiffiger verputzter Backsteinbau mit Chor und Westturm. Dieser erhielt nach 1945 ein Zeltdach und besitzt auf jeder Seite gekuppelteRundbogenfenster.
An den Längsseiten befinden sich je vier große Fenster, die wie das Portal in Trachyt eingefasst sind. Zwischen den Fenstern befinden sich abgetreppte Strebepfeiler.
Ausstattung
Nach 1900 wurde die barocke Ausstattung der Kirche durch eine neugotische ersetzt. So wurde der alte Hochaltar als Brandholz verkauft und 1906 ein neuer Hochaltar konsekriert. Auf dem Hochaltar befinden sich Statuen von Moses und Elias sowie des heiligen Georg und des heiligen Sebastian.
Aufgrund der jahrhundertelangen Verbindung zum Kloster Steinfeld besitzt die Kirche eine Reliquie des hl. Hermann-Josef von Steinfeld. Sie wird in einer Nische des Chors aufbewahrt.
Die Pfarrkirche Sankt Georg in Fritzdorf (Faltblatt der Pfarrgemeinde)
Peter Jurgilewitsch, Wolfgang Pütz-Liebenow: Die Geschichte der Orgel in Bonn und im Rhein-Sieg-Kreis, Bouvier Verlag, Bonn 1990, ISBN 3-416-80606-9, S. 542–544. [nicht ausgewertet]