Der Skiverbund Ski amadé ist mit 270 Skiliften und Seilbahnen eines der größten Wintersportgebiete in Europa. Es umfasst insgesamt 25 Orte, die allesamt in den österreichischen Bundesländern Salzburg und Steiermark liegen. Das Skigebiet am Dachstein hat auch Anteil am Bundesland Oberösterreich.
Ende der 1980er-Jahre schlossen sich Bergbahnen und Tourismusverbände im Bereich der gesamten Region Pongau (Salzburg) zusammen. Zunächst erfolgte eine wechselseitige Anerkennung der Liftkarten, später eine Werbegemeinschaft. Im Jahr 2000 schlossen sich 270 Skilifte und 25 Gemeinden zusammen und installierten die Ski amadé Gesellschaft bürgerlichen Rechts mit Sitz in Radstadt. Als Vorbild diente dabei das Kooperationsmodell von Dolomiti Superski.
Vertragliche Basis für die Zusammenarbeit von Lift- und Seilbahngesellschaften ist eine schriftliche Kooperations- und Umsatzverteilungs-Vereinbarung. Diese regelt nicht nur den allen Regionen gemeinsamen Skipass und die damit zusammenhängenden Entscheidungs-, Kontroll- und Erlösaufteilungsfragen, sondern verbietet es den einzelnen Skigebieten auch, Skipässe oder Liftkarten für die Einzelregionen anzubieten. Der Kooperationsvertrag hat auch für kleine Skigebiete eine zentrale Preisfestsetzung vorgesehen.
Im Zuge der Wachstumsphase wurde in einem Beschluss vom 10. November 2003 durch das Kartellgericht festgestellt, „dass die Absprache von Preisen durch die Mitglieder des Skiverbundes Amadé […], die Absprache über das örtliche Gebiet, für das die Karten Gültigkeit haben, und das Verbot der Ausgabe bzw. faktische Nichtangebot von Karten für die Lifte lediglich einzelner Regionen innerhalb des Skiverbundes Amadé dem Kartellgesetz unterliegt.“ Die Arbeiterkammer und Ski amadé haben sich daraufhin bei Verhandlungen geeinigt, den Skiverbund beim Kartellgericht anzumelden. Die dabei erzielte Einigung sieht vor, dass Ski amadé die Preisgestaltung bei Tageskarten ab der Skisaison 2004/05 freigibt.
Ski amadé hat in den letzten Jahren große Werbeanstrengungen unternommen und ist auch vielfach in den Medien präsent, wenn auch nicht immer positiv, wie die Berichterstattungen über die Hochpreispolitik und die Kartellvorwürfe zeigen. In mehreren Gerichtsverfahren versuchte das Unternehmen in Österreich die Domain amade.at zu erlangen, dieses Klagebegehren wurden jedoch mangels Vorliegen von Domaingrabbing abgewiesen.[1] In Deutschland wirbt die Skiregion mit dem Slogan Live dabei – in Ski Amadé. Das Werbelied ist ein Remix von Wolfgang Amadeus Mozarts21. Klavierkonzert.
Leistungsumfang
Ski amadé und ihre Partnerregionen betreuen insgesamt etwa 760 Pistenkilometer (356 Pisten), von denen 90 % (684 km) maschinell beschneibar sind. Dazu stehen 270 Lifte- und Seilbahnanlagen (47 Kabinenbahnen, 90 Sesselbahnen, 81 Schlepplifte, 52 Übungslifte) zur Verfügung, mit einer Gesamtförderkapazität von 365.000 Personen/Stunde.[2]
Die Partnerregionen verfügen über 94.199 Gästebetten in 4.985 Beherbergungsbetrieben (davon 260 Skihütten & Bergrestaurants), mit 1,3 Mio. Ankünften.[2] Damit stellt die Organisation knapp 10 % der Gästebetten Österreichs (bei etwa 8 % der Betriebe), und etwa ein Drittel aller Ankünfte im Sektor Wintertourismus in Österreich.[3]
Direkt beschäftigt sind bei den Partnergesellschaften 1.400 Mitarbeiter, davon 550 ganzjährig. Die Firma selbst hat 170 Mitarbeiter.[2]
Skigebiet Wagrain (Bergbahnen Wagrain, 850–2000 m: Saukarkopf, Sonntagskogel/Grafenberg sowie Wagrainer Höhe); seit Winter 2013/14 ist der Grafenberg mit dem Grießenkareck durch eine Pendelbahn verbunden
Skigebiet Monte Popolo (Eben, 862–1612 m: Tannkoppen/Rossbrand)
Filzmoos (1057–1600 m: Rossbrand sowie Großberg)
Goldegg (850–1200 m: Goldegger Buchberg, in den Dientner Bergen oberhalb Schwarzach)
Die Salzburger Sportwelt verfügt über 250 km Piste, mit gesamt 18 Gondeln bzw. Kabinenbahnen, 36 Sesselbahnen und 44 Schlepp- und Übungsliften. Das Zielpublikum ist breit gefächert. Flachau (Hermann Maier-Weltcupstrecke), Altenmarkt (Kälberloch) und Zauchensee (Weltcuparena) sind Weltcup-Ort, in Altenmarkt fanden auch die Freestyle-Skiing-Weltmeisterschaften 1993 statt.
Sie umfasst 109 Liftanlagen, darunter 7 Seilbahnen, 26 Sessellifte, 44 Schlepplifte und Übungslifte. Die Pisten haben eine Gesamtlänge von 185 Kilometer, wovon 65,5 leicht sind, 104,6 mittel und 11,6 Kilometer schwer. Die längste Talabfahrt ist die Hauser Kaibling FIS Talabfahrt mit 7,7 Kilometern Länge.
mit zusammen 22 km Piste, 1 Seilbahn, 2 Sessel- und 20 Schleppliften. Dachstein Gletscher ist ein Sommerskigebiet, mit Anschluss an die Höhenloipen des Langlaufzentrums Ramsau
Die Region zählt zu den Top-5-Skiregionen Österreichs und ist durch die Ausrichtung von jährlichen Weltcup-Skirennen (seit 1973) bekannt. Im Besonderen ist das Nightrace, ein Nachtslalom, mit etwa 50.000 Besuchern eine der bestbesuchten Skiveranstaltungen der Welt. Sie ist Austragungsort der Weltmeisterschaften in Ski Alpin 1982, 2013, Nordisch (1999) und Skibergsteigen (2011) wie auch der Special Olympics 1993, 2017 und Ski-Junioren-WM 1997.
Skischaukel Schloßalm–Angertal–Stubnerkogel (Bad Gastein, Bad Hofgastein 859–2300 m: Hohe Scharte an der Türchlwand sowie Stubnerkogel; Skizentrum Angertal auf 1175 m)
Die Skiregion Gasteinertal verfügt über fast 125 km Piste, mit gesamt 11 Seilbahnen, 14 Sessel- und 15 Schlepp- und Übungsliften. Sportgastein ist für Varianten-Skiläufer interessant (Randzone des Nationalparks Hohe Tauern). Bekannt sind die drei Orte für ihr Sportspa (Thermalbäder, Marke: Ski, Berge & Thermen Gastein). Auf dem Graukogel wurden die Alpinen Skiweltmeisterschaften 1958 ausgetragen.
Mühlbach am Hochkönig:Schneeberg (860–1820 m), und Hochkeil am Hochkönigfuß (Arthurhaus/Mitterbergalm, 1347–1580 m)
Dienten: Wastlhöhe/Sunnhütte Richtung Mühlbach (Kolmansegg, 1071–1750 m), Gabühel (1071–1634 m)
Maria Alm:Aberg (802–1900 m), Gabühel (Hinterthal, 1020–1634 m) sowie die Kleingebiete Natrun und Hinterreit
Im Skigebiet Hochkönig liegen 120 km Piste, erschlossen durch 6 Kabinenbahnen, 9 Sessel- und 18 Schlepplifte. Auch gibt es drei Snowparks. Das Gebiet spezifiziert sich auf das Profil Familienurlaub.
Die Region Großarl hat mit Dorfgastein 80 km Piste. Großarl verfügt über 3 Seilbahnen, 4 Sessel- und 2 Schlepplifte. Interessant ist das Tal der Nationalparkgemeinden auch für Tourengeher, Langläufer und Winterwanderer, da sich der Skizirkus nur auf ein Gebiet konzentriert.
↑OGH, Beschluss vom 14. Februar 2006, 4 Ob 6/06w; OGH, Beschluss vom 2. Oktober 2007, 17 Ob 13/07x
↑ abcWintersaison 2013/14. Daten und Fakten 2013/14. Ski amadé, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 4. Oktober 2010; abgerufen am 20. November 2013.Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.skiamade.com
↑Vergleichsdaten: Maximilian Arbesser, Julia Borrmann, Bernhard Felderer, Günther Grohall, Christian Helmenstein, Anna Kleissner, Bernhard Moser: Die ökonomische Bedeutung des Wintersports in Österreich. Studie im Auftrag der Initiative „Netzwerk Winter“. Hrsg.: SpEA SportsEconAustria Institut für Sportökonomie, IHS Institut für Höhere Studien. Wien Juli 2008 (netzwerk-winter.at [PDF; abgerufen am 19. November 2008]).