Der Skandu-Distrikt ist eine karge Hochgebirgslandschaft mit vier Bergen über 8000 m Höhe. In der Stadt Skardu befindet sich der Hauptsitz des Skardu-Distrikts.
Der Begründer Skardus war der letzte buddhistische Herrscher Bokha (der Stumme), der durch die Islamisierung im 15. Jahrhundert abgelöst wurde. Skardu war anschließend zersplittert durch unabhängige absolute Herrscher, die in den verschiedenen Tälern regierten und sich bekämpfen oder verbündeten. Ab 1842 wurden sie durch die hinduistischeDogras aus Kaschmir beherrscht. Die Bevölkerung von Baltistan, das Volk der Balti insbesondere von Skardu war gegen diese Fremdherrschaft und schloss sich daher 1947 Pakistan an. Die Abschaffung lokaler Fürstentümer erfolgte im Jahre 1972.[1]
Wirtschaft
Im Skardu-Distrikt wird traditioneller Anbau von Gerste, Hirse und Buchweizen betrieben. Die Viehhaltung besteht aus Ziegen, Schafen, Hühnern, Yaks (tibetischen Rindern) und Dzos (Kreuzung aus Yak und Tieflandrind). Da es wenig regnet, kann nur auf Äckern des fruchtbaren Schwemmlandes der Seitenarme des Indus oder auf künstlich ausgebauten und bewässerten Bergterrassen angepflanzt werden. Der Winter ist lang und hart, die durchschnittlichen Temperaturen liegen bei −10 °C, können aber auch auf −25 °C fallen.
Neben dem Gilgit-Distrikt ist der Skardu-Distrikt ein bedeutendes Gebiet für Trekking, Expeditionen und Tourismus in der Region Gilgit-Baltistan. Die vier Achttausender und eine Berglandschaft in großer Höhe, die sich in diesem Distrikt befinden, werden von April bis Oktober von Touristen besucht. Im Winter ist der Distrikt teilweise von der Außenwelt abgeschnitten, da die Pässe vereist sein können und durch Lawinen zerstört sind.
Die Stadt Skardu ist die Ausgangsbasis für Touristen und Bergsteiger, wo ihr Versorgungs- und Warenbedarf gedeckt werden kann und Unterkunftsmöglichkeiten vorhanden sind.
Der Skardu-Distrikt kann über eine vom Karakorum Highway abgehende Straße durch das Skardu Tal erreicht werden. Der Gilgit-Distrikt wird über den Hispar-Pass angefahren, der allerdings neun Monate nicht befahrbar ist. Des Weiteren gibt es Straßenverbindungen nach Kaschmir und Ladakh. Die Stadt Skardu kann über einen eigenen Flughafen erreicht werden, den Skardu Airport.
Ethnien und Religion
In diesem Distrikt leben die Balti, Paschtunen, Panjaber, Hunzukuc und Uiguren, die muslimischen Glaubens sind. Es gibt aber auch Personen anderer Volksstämme, die in diesen Distrikt kamen, wie diejenigen, die zum Beispiel aus Tibet und Afghanistan emigrierten.
Die Religion war bis vor 500 Jahren die der Buddhisten, ein Beleg hier ist der Buddha-Fels in Skardu, davor war die Bon-Religion. Jetzt sind etwa 70 % Schiiten, die von Kaschmir aus missioniert wurden, 25 % Nurbakshis, 4 % Sunniten der missionierten Wahhabiten von Saudi-Arabien, die in der Moschee in Skardu ihrem Glauben nachgehen.[1]
Landschaft
Im Skardu-Distrikt befindet sich eine typische Hochgebirgslandschaft. Der Deosai-Nationalpark mit einer Fläche von etwa 3000 km², der auf einem Hochplateau auf einer Höhe von 4100 m liegt, ist der zweithöchstgelegene Nationalpark der Welt, nach dem Changthang in Tibet. Im Skardi-Distrikt leben Schneeleoparden, Steinböcke, Himalayabär und Wildpferde.
Die in diesem Distrikt liegenden Städte sind neben Skardu Shigar, Rondu, Kharmang, Parkutta und Gultari, das nahe an Indien an der Line of Control liegt. Die Hochgebirgspässe, die in den Skardu-Distrikt führen, sind der Hispar-Pass, der einzige Pass, der mit dem Gilgit-Distrikt verbindet, und Gondoghoro-Pass, dabei handelt es sich lediglich um unbefestigte Pisten die nur mit Allradfahrzeugen befahrbar sind.