Die Verbindung mit den kursächsischem Haus hatte Sibylla Elisabeths Vater angestrebt, der unter den protestantischen Fürsten des Deutschen Reichs Verbündete suchte, die ihn in seinem Bestreben nach Lehnsunabhängigkeit vom habsburgischen Kaiserhaus unterstützten. Zunächst war eine Verbindung mit Johann Georgs älterem Bruder Christian vorgesehen, doch heiratete dieser 1602 eine dänische Prinzessin. Ein gleichzeitiges Eheprojekt zwischen ihrem Bruder Johann Friedrich und Johann Georgs Schwester Sophie wurde von sächsischer Seite nicht weiter vorangetrieben. Sibylla Elisabeth heiratete am 16. September 1604 in Dresden den nachmaligen Kurfürsten Johann Georg I. von Sachsen (1585–1656).
Als Wittum wurden für sie Schloss, Stadt und Amt Weißensee vorgesehen. Dem Paar wurde ein eigener Hofstaat gewährt, der hauptsächlich mit den Einnahmen aus dem kursächsisch gewordenen Hochstift Merseburg finanziert wurde. Sibylla Elisabeth verteilte kostenlos Arzneimittel an Bedürftige und wurde als „echte Landesmutter“ beschrieben, starb aber plötzlich erst 21-jährig bei der Totgeburt ihres ersten Kindes und wurde im Freiberger Dom bestattet.
Literatur
Tobias Adami: Triumphus Veneris in nuptis …: Hochzeitsglückwünsche für Johann Georg Herzog von Sachsen und Sibylla Elisabeth von Württemberg, Tochter des Friedrich Herzog von Württemberg, Sept. 1604. Stoeckel, 1604.
Ute Essegern: Fürstinnen am kursächsischen Hof. Lebenskonzepte und Lebensläufe zwischen Familie, Hof und Politik in der ersten Hälfte des 17. Jahrhunderts (= Schriften zur sächsischen Geschichte und Volkskunde. Band 19). Leipziger Universitätsverlag, Leipzig 2007, ISBN 978-3-86583-074-6, S. 221–252 (Digitalisat).
Gerhard Raff: Hie gut Wirtemberg allewege. Band 2: Das Haus Württemberg von Herzog Friedrich I. bis Herzog Eberhard III. Mit den Linien Stuttgart, Mömpelgard, Weiltingen, Neuenstadt am Kocher, Neuenbürg und Oels in Schlesien. 4. Auflage. Landhege, Schwaigern 2014, ISBN 978-3-943066-12-8, S. 140–156.