In den Fahrplänen wurde die Schmalspurbahn als „Económico“ (Wirtschaftsbahn) bezeichnet. Da die nächstgelegene Stadt Moral de Calatrava war, wurde der Zug manchmal „el trenillo del Moral“ (Moralbähnchen) genannt. Es war auch als „El trenillo del agua“ (Wasserbähnchen) bekannt, da er viele Jahre lang Trinkwasser aus den Brunnen des Unternehmens nach Valdepeñas transportierte.[2]
Geschichte
Der Geschäftsmann Pedro Ortiz de Zárate besaß ein großes landwirtschaftliches Anwesen in der Region und setzte sich daher für den Bau einer Eisenbahn ein. Er konnte verschiedene Investoren aus seiner 550 km weiter nördlich gelegenen Heimatstadt Vitoria-Gasteiz mobilisieren, den Bau der Bahn zu finanzieren.[3]
Die Konzession wurde 1891 von der Regierung erteilt, woraufhin im Mai 1892 in Vitoria-Gasteiz mit baskischem und belgischem Kapital die Ferrocarril de Valdepeñas a la Calzada de Calatrava gegründet wurde. Die Gleise wurden mit kostengünstigen Feldbahnschienen mit einem Metergewicht von 12,5 kg/m bzw. 26 kg/m verlegt auf Eichenholzschwellen. Der erste 42 km lange Streckenabschnitt zwischen Valdepeñas und Calzada wurde am 22. Dezember 1893 in Betrieb genommen.[2] Der zweite, 34 km lange Abschnitt wurde am 24. Februar 1903 in Betrieb genommen.[4]
Am 31. Dezember 1931 übernahm die neugeschaffene EFE-Agentur (Explotación de Ferrocarriles por el Estado) den Betrieb der Schmalspurbahn.[2] Sie wurde 1963 stillgelegt.[3]
Schienenfahrzeuge
Lokomotiven
Drei Couillet-Schlepptenderlokomotiven der Bauart C n2t mit den Namen Vitoria (Nr. 1, Werksnummer 1038/1891) und Calatrava (Nr. 2, Werksnummer 1039/1891) und Bélgica (Nr. 3, Werksnummer 1103/1894)
Zwei gebraucht erworbene Arnold-Jung-Dampflokomotiven der Bauart B’1 Madrid (Nr. 609) und Bilbao (Nr. 610)
Eine fabrikneue O&K-Dampflok der Bauart C mit 107 PS Asturias (Nr. 6, Werksnummer 1001/1903)
Drei O&K-Dampflokomotiven der Bauart B n2t der 1956 stillgelegten Schmalspurbahn Palamós–Flaçà mit ihren ursprünglichen Namen und Nummern: Bañolas (Nr. 12, Werksnummer 4132/1910), Cornellá (Nr. 14, Werksnummer 4134/1910) und Mercedes (Nr. 15, Werksnummer 4135/1910).
Eine dreiachsige Metalúrgica-San-Martín-Diesellokomotive Estado 20 (Baujahr 1930), die in Valdepeñas einen neuen Barreiros-Motor und später einen Mack-Motor erhielt[2][4]
Wagen
Anfangs standen folgende Wagen zur Verfügung
Sechs zweiachsige Personenwagen der dritten Klasse (C-1 bis C-6)
Zwei gemischte Personenwagen der zweiten und dritten Klasse (AC-7 und AC-8) mit Post- und Gepäckabteilungen
Zwei Personenwagen der zweiten Klasse (A-9 und A-10)
Im Jahr 1926 wurden darüber hinaus zwei neue Drehgestellwagen von Cardé & Escoriaza für den Personenverkehr der zweiten und dritten Klasse beschafft (AC-51 und AC-52).[2][5]