Dieser Artikel beschreibt die Stadt Schönewalde bei Herzberg/Elster. Für den gleichnamigen Ortsteil der Stadt Sonnewalde siehe Schönewalde (Sonnewalde).
Die Stadt Schönewalde liegt zwischen Jüterbog und Herzberg (Elster) in einem ausgesprochenen Tiefland mit kleinen Erhebungen, wie dem Weinberg mit 109 m und dem Hörning mit 86 m über NHN. In der ländlich geprägten Region mit ihren großen Kiefernwaldflächen liegen die einzelnen Ortsteile inmitten von Feldern, Wiesen und Fließen. Die Stadt selbst und insbesondere die nördlich des Schweinitzer Fließes gelegenen Ortsteile bilden den Großteil des im Landkreis Elbe-Elster liegenden Teils des Fläming.
Die heutige Stadt Schönewalde entstand durch den Zusammenschluss der Gemeinden Heideeck, Themesgrund, Wildberg und Schönewalde am 31. Dezember 2001.[5]
Ehemalige Gemeinde
Datum
Anmerkung
Ahlsdorf
31.12.1998
Zusammenschluss mit Brandis und Stolzenhain zu Heideeck
Bernsdorf
31.12.1998
Zusammenschluss mit drei weiteren Gemeinden zu Themesgrund
Brandis
31.12.1998
Zusammenschluss mit Ahlsdorf und Stolzenhain zu Heideeck
Dubro
31.12.1998
Zusammenschluss mit drei weiteren Gemeinden zu Themesgrund
Freywalde
01.01.1960
Grassau
31.12.1998
Zusammenschluss mit drei weiteren Gemeinden zu Themesgrund
Grauwinkel
01.07.1950
Hartmannsdorf
01.01.1974
Eingemeindung nach Stolzenhain
Heideeck
31.12.2001
Hohenkuhnsdorf
01.01.1957
Eingemeindung nach Ahlsdorf
Horst
01.01.1974
Eingemeindung nach Brandis
Jeßnigk
31.12.1998
Zusammenschluss mit drei weiteren Gemeinden zu Themesgrund
Knippelsdorf
31.12.1998
Zusammenschluss mit Wiepersdorf und Wildenau zu Wildberg
Schmielsdorf
01.01.1974
Stolzenhain
31.12.1998
Zusammenschluss mit Ahlsdorf und Brandis zu Heideeck
Themesgrund
31.12.2001
Wiepersdorf
31.12.1998
Zusammenschluss mit Knippelsdorf und Wildenau zu Wildberg
Wildberg
31.12.2001
Wildenau
31.12.1998
Zusammenschluss mit Knippelsdorf und Wiepersdorf zu Wildberg
Geschichte
Das um 1200 von deutschen und flämischen Kolonisten gegründete Angerdorf entwickelte sich zur Ackerbürgerstadt und erhielt 1474 die Stadtrechte.[6] 1346 wurde der Ort als Schonewalde benannt, später auch Schonwalda. Der Name ist deutschen Ursprungs und bedeutet Dorf im/am schönen Walde.[7] Die Stadt gehörte zum kursächsischenAmt Schweinitz, welches ab 1806 eine Verwaltungseinheit im neu gebildeten Königreich Sachsen wurde. Nach den Befreiungskriegen gelangte die Stadt 1815 schließlich an die neugebildete preußische Provinz Sachsen und wurde dort 1816 dem Landkreis Schweinitz im Regierungsbezirk Merseburg angegliedert. 1950 wurde der Kreis Schweinitz in Kreis Herzberg umbenannt, der 1952 dem DDR-Bezirk Cottbus zugeordnet wurde. 1992 wurde das nun brandenburgischeAmt Schönewalde gebildet. Im Jahre 1993 ging der Kreis Herzberg im Zuge der Kreisreform im heutigen Landkreis Elbe-Elster auf. Zum 31. Dezember 2001 wurde das Amt Schönewalde aufgelöst. Die zwischenzeitlich amtsangehörigen Gemeinden Themesgrund, Wildberg, Heideeck sowie die nun amtsfreie Stadt bilden seither das Gebiet der Stadt Schönewalde.
Bevölkerungsentwicklung
Jahr
Einwohner
1875
1 000
1890
1 000
1910
0 900
1925
0 899
1933
0 910
1939
0 869
Jahr
Einwohner
1946
1 368
1950
1 490
1964
1 294
1971
1 284
1981
1 194
1985
1 135
Jahr
Einwohner
1990
1 113
1995
1 075
2000
1 057
2005
3 702
2010
3 307
2015
3 115
Jahr
Einwohner
2020
3 056
2021
3 034
2022
3 004
2023
2 973
Gebietsstand des jeweiligen Jahres, Einwohnerzahl: Stand 31. Dezember (ab 1991)[8][9][10]
Die Zunahme der Einwohnerzahl 2005 ist auf den Zusammenschluss von Schönewalde mit den Gemeinden Heideeck, Themesgrund und Wildberg zur neuen Stadt Schönewalde im Jahr 2001 zurückzuführen.
Politik
Stadtverordnetenversammlung
Die Stadtverordnetenversammlung von Schönewalde besteht aus 16 Stadtverordneten und dem hauptamtlichen Bürgermeister als stimmberechtigtem Mitglied. Die Kommunalwahl am 26. Mai 2024 hatte bei einer Wahlbeteiligung von 74,0 % (2019: 64,2 %) folgendes Ergebnis (mit Vergleichszahlen der vorigen Wahl):[11]
Am Markt befinden sich mehrere restaurierte Fachwerkhäuser. Am nordwestlichen Stadtrand kann eine restaurierte und voll funktionstüchtige Windmühle besichtigt werden.
Nordwestlich des Friedhofs erinnert ein Denkmal an die 46 Gefallenen der Stadt Schönewalde im Ersten Weltkrieg. Es wurde am 24. August 1935 auf Initiative des Pfarrers Artur Pape errichtet. Im Laufe der Jahrzehnte verfiel das Denkmal und wurde 2012 mit Fördermitteln der Denkmalbehörde sowie durch Spendengelder saniert. Die Wiedereinweihung fand am Volkstrauertag, dem 12. November 2012, statt.[18]
Im Stadtgebiet gibt es drei Badeseen (Bernsdorf, Stolzenhain, Brandis).
Die Patronatskirche Ahlsdorf ist eine Feldsteinkirche aus dem Ende des 14. Jahrhunderts. Ab 1710 wurde sie im Auftrag von Anton Friedrich v. Seyffertitz und Joachim Hennig v. Seyffertitz mit noch heute erhaltener barocker Ausstattung versehen, 1717 ein quadratischer Westturm mit geschweifter Haube und Laterne angebaut. Im August 2011 brachen mehrere Dachbalken und stürzten vor den Altar, die Kirche war daher für längere Zeit für Besucher gesperrt und ist im Jahr 2020 geöffnet.
In der Region gibt es ländlich-typische Industrie u. a. Landwirtschaft, traditionelles Handwerk, ein mittelständisches Betonwerk und ein Holzbauunternehmen sowie kleines Handelsgewerbe. Den größten Wirtschaftsfaktor stellt die Bundeswehr dar, die den Fliegerhorst Holzdorf und das CRCEinsatzführungsbereich 3 hier betreibt.
↑Amt für Statistik Berlin-Brandenburg (Hrsg.): Statistischer Bericht A I 7, A II 3, A III 3. Bevölkerungsentwicklung und Bevölkerungsstand im Land Brandenburg (jeweilige Ausgaben des Monats Dezember)