Sankt Martin an der Raab (ungarisch Rábaszentmárton, Szent Márton, Alsóstrázsa ; slowenisch Sveti Martin )[ 1] ist eine Marktgemeinde im Bezirk Jennersdorf im Burgenland in Österreich .
Geografie
Geografische Lage
Die Gemeinde liegt im südlichen Burgenland im Bezirk Jennersdorf am Dreiländereck Österreich-Ungarn-Slowenien . Westlich grenzt die Südoststeiermark an. Zuständiger Gerichtsbezirk ist der Gerichtsbezirk Güssing .
Das Gemeindegebiet umfasst die rechtsufrig (südlich) der Raab gelegenen Orte, für den ganzen burgenländischen Abschnitt dieses Flusses, flussaufwärts gegenüber von Jennersdorf und westlich von St. Gotthard (Szentgotthárd) . Dazu gehören auch die südlich anschließenden Riedel des Neuhauser Hügellands , und kleine Augebiete nördlich der Raab (alter Flusslauf; ein kleiner unbesiedelter Teil rechts der Raab gehört zu Weichselbaum ).
Nachbargemeinden
Gemeindegliederung
Die Gemeinde umfasst sechs Katastralgemeinden und sieben Ortschaften (in Klammern Einwohnerzahl Stand 1. Jänner 2024):[ 2]
Raab flussabwärts West–Ost:
Welten (ungar. Velike ; 358) samt Deutscheck, Gamperlberg, Jagerberg, Schwabengraben und Weltenberg
Gritsch (ungar. Gercse ; 108) samt Gritsch-Bergen
Doiber (ungar. Döbör ; 245) samt Doiberberg und Jagerberg
Sankt Martin an der Raab (ungar. Rábaszentmárton ; 585; KG St. Martin an der Raab ) samt Drosen, Mittereck, Mühlanger, Schaffereck und Wehappeck
Neumarkt an der Raab (ungar. Farkasdifalva ; 270) samt Eisenberg und Kirchengreut
Südlich im Bergland (Tal des Drosenbachs ):
Geschichte
Markterhebung 1980
Der Ort gehörte, wie das gesamte Burgenland, bis 1920/21 zum Königreich Ungarn (Deutsch-Westungarn ). Seit 1898 musste aufgrund der Magyarisierungspolitik der Regierung in Budapest der ungarische Ortsname Rábaszentmárton verwendet werden.
Nach Ende des Ersten Weltkriegs wurde nach zähen Verhandlungen Deutsch-Westungarn in den Verträgen von St. Germain und Trianon 1919 Österreich zugesprochen. Der Ort gehört seit 1921 zum neu gegründeten Bundesland Burgenland (siehe auch Geschichte des Burgenlandes ).
Marktgemeinde ist Sankt Martin an der Raab seit 1979 (durch VO 47).
2016 wurde bei Welten ein Massengrab aus dem Zweiten Weltkrieg ergraben.[ 3]
Bevölkerungsentwicklung
Kultur und Sehenswürdigkeiten
Pfarrkirche Sankt Martin
Freizeit und Sport
ASV St. Martin/Raab
Tennisverein
Eisschützenverein
Bogenschießen
Abenteuerland Welten (siehe Weblink)
Wirtschaft und Infrastruktur
Ansässige Unternehmen: Tischlereibetriebe, Schlosserei, Keramikatelier Wahlhütter, Baustoffhandel Niederer
Bildung
Kindergarten
Josef-Reichl-Volksschule
Privatschule Kolibri
Pfarrkirche St. Martin mit Friedhof (aus Richtung Nordosten gesehen)
Politik
Gemeinderat
Die Mandatsverteilung (21 Sitze) in der Gemeindevertretung ist nach der Wahl 2022:[ 4]
Bürgermeister
Bürgermeister ist Franz Josef Kern (SPÖ).[ 4]
Gemeindepartnerschaft
Galerie
Blick vom Jennersdorfer Tafelberg auf Sankt Martin
Die Ortschaft Doiber von Osten
Der Ort Welten von Norden
Oberdrosen von Südwesten
Gritsch
Persönlichkeiten
Söhne und Töchter
Joseph Sucher (1843–1908), österreichischer Komponist, Kapellmeister und Dirigent
Feri Zotter (1923–1987), österreichischer Maler und Bildhauer, gründete das „Atelierhaus“ in Neumarkt an der Raab
Susanne Gstöttner (* 1928), österreichische Malerin
Christian Bakanic (* 1980), österreichischer Jazzmusiker, Akkordeonist und Komponist
Personen mit Beziehung zum Ort
Josef Reichl (1860–1924), österreichischer Heimatdichter, in Sankt Martin an der Raab aufgewachsen
Johannes Wanke (1923–2005), österreichischer Maler, lebte seit 1981 in Neumarkt an der Raab und ebenda verstorben
Walter Pichler (1936–2012), österreichischer Architekt und Künstler, seit 1972 Atelier und Lebensmittelpunkt in St. Martin an der Raab
Weblinks
Einzelnachweise
↑ Erwin Schranz (Hrsg.): Orts-, Fluss- und Flurnamen im burgenländisch-pannonischen Raum . Burgenländisch-Hianzische Gesellschaft, Oberschützen 2008, S. 90 .
↑ Statistik Austria: Bevölkerung am 1.1.2024 nach Ortschaften (Gebietsstand 1.1.2024) , (ODS, 500 KB)
↑ Massengrab bei Welten gefunden. ORF.at, 12. April 2016 (abgerufen am 17. August 2019).
↑ a b Gemeinderatswahlen 2022-10-02. Land Burgenland, abgerufen am 8. Oktober 2022 .
↑ Partnergemeinde. Gemeinde St. Martin an der Raab, abgerufen am 8. Oktober 2022 (deutsch).