Neuhaus am Klausenbach ist die südlichste Gemeinde des Burgenlandes, liegt am Dreiländereck Österreich-Ungarn-Slowenien im trilateralen Naturpark Raab-Örseg-Goricko und wurde bereits 1157 erstmals urkundlich erwähnt.
Den magyarischen Namen Dobra erhielt Neuhaus nach dem Doiberbach (1213 rivulus Dobra), dessen Name sich vom slawischen dobra voda ‚gutes Wasser‘ ableitet. Die Anfänge der Besiedelung reichen wahrscheinlich in die urgeschichtliche Zeit zurück. Aus der Römerzeit gibt es Funde im Jennersdorfer Raum (Hügelgräber). Nach dem Einfall der Hunnen und Langobarden besiedelten die Slawen diese Region. Um das Jahr 900 gelangte der pannonische Raum unter magyarische Herrschaft, und er wurde von deutschen Einwanderern besiedelt. In der Gründungsurkunde des Benediktinerklosters Güssing wird Neuhaus unter der slawischen Bezeichnung Podgrad (‚Schlossgrund‘) erwähnt.
Die älteste im Original erhaltene Urkunde, in der die Burg Neuhaus genannt wird, stammt aus dem Jahre 1278. Im Jahre 1387 erwarb Nikolaus Széchy von König Sigismund Burg und Herrschaft Neuhaus. Dieser Besitz blieb bis 1607 Familieneigentum der Széchys. Durch die Hochzeit von Eva Popel-Lobkowitz mit Franz Batthyány fiel Neuhaus an dieses aufstrebende Adelsgeschlecht, das bereits 1521 durch eine Schenkung von König Ludwig II. das ganze Güssinger Gebiet erhalten hatte.
Von der wechslungsvollen Geschichte – besiedelt seit über 800 Jahren – zeugen die Ruinen der auf einem Vulkankegel errichteten Burg Neuhaus, die beiden Pfarrkirchen (röm.-kath. 17. Jh., ev. 18. Jh.) sowie das Schloss Tabor, das älteste Gebäude des Bezirkes (15. Jh.). Der Ort gehörte wie das gesamte Burgenland bis 1920/21 zu Ungarn (Deutsch-Westungarn). Seit 1898 musste aufgrund der Magyarisierungspolitik der Regierung in Budapest der ungarische Ortsname Vasdobra verwendet werden. Nach Ende des Ersten Weltkriegs wurde nach zähen Verhandlungen Deutsch-Westungarn in den Verträgen von St. Germain und Trianon 1919 Österreich zugesprochen. Der Ort gehört seit 1921 zum neu gegründeten Bundesland Burgenland (siehe auch Geschichte des Burgenlandes). Marktgemeinde ist Neuhaus am Klausenbach seit 1992 (durch VO 74).
Blasonierung: „In grünem Feld ein goldenes neues Haus.“
Das Wappen wurde am 23. März 1977 verliehen. Es handelt sich um ein redendes Wappen und beschreibt den Namen Neuhaus, es beruht auf dem schon seit Jahrhunderten als Siegelbild geführten Hoheitszeichen der Gemeinde.[6]
Richard Wolf (1888–1953), Stadtschulrat und Politiker, Nationalrat
Eric W. Gritsch (1931–2012), Kirchengeschichtler und Lutherforscher
Personen mit Bezug zur Gemeinde
Rosa Schreiber (1913–1996), Apothekerin, Gerechte unter den Völkern
Literatur
Dehio-Handbuch. Die Kunstdenkmäler Österreichs: Burgenland. Neuhaus am Klausenbach.Bundesdenkmalamt (Hrsg.), Verlag Anton Schroll & Co, Wien 1976, ISBN 3-7031-0401-5, S. 206 f.