Die Gemeinde liegt im nördlichen Burgenland nahe der Landeshauptstadt Eisenstadt. Sankt Margarethen im Burgenland ist die einzige Ortschaft der Gemeinde. Weitere Ortslagen sind das Industriezentrum Gewerbe-u.-Handelspark, die Wochenendhaussiedlung Sankt Margarethen-Berg, der Tierpark Märchenwald, der Sulzhof, die Mühlen Klostermühle und Eselmühle sowie der Römersteinbruch.
Später unter den Römern lag das heutige Sankt Margarethen in der Provinz Pannonia.
Die erste urkundliche Erwähnung stammt aus dem Jahr 1276, dabei wurde der Ort nach dem Patrozinium einer Kirche oder Kapelle „Sancta Margareta“ genannt.[2]
Aus den Urbaren von 1515 ist ersichtlich, dass St. Margarethen zur Herrschaft Eisenstadt zählte. Nach mehreren Besitzwechseln geht es 1622 pfandrechtlich und ab 1648 erblich in den Besitz der Familie Esterházy über.[2]
Marktgemeinde ist Sankt Margarethen im Burgenland seit 1647.[2] Der Ort gehörte, wie das gesamte Burgenland, bis 1920/21 zu Ungarn (Deutsch-Westungarn). Ab dem Jahr 1867 war der ungarische Name „Szentmargitbánya“. Seit 1898 musste aufgrund der Magyarisierungspolitik der Regierung in Budapest der Name „Margita“ verwendet werden.
Am heutigen Grenzübergangspunkt zwischen Sankt Margarethen und Sopronkőhida (Ungarn) gelang am 19. August 1989 am Rande des Paneuropäischen Picknicks mehreren hundert DDR-Bürgern die Flucht über die damals abgeriegelte Grenze in den Westen. Dieses Ereignis wird heute vielfach als wegweisend für den Fall des Eisernen Vorhangs gewertet.
Pfarrkirche St. Margarethen im Burgenland: Eine weitere Sehenswürdigkeit in St. Margarethen ist die im Kern gotische Pfarrkirche. Das heutige Gebäude wurde 1516 fertiggestellt. Die barocke Kanzel aus Sandstein stammt aus dem Jahr 1795. Die Kirche wurde in den Jahren 1959/60 erweitert. Im Jahr 1991 Neugestaltung des Altarraumes.
Passionsspiele im Römersteinbruch: Rund 450 Laienschauspieler und weitere 200 Mitarbeiter aus allen Alters- und Berufsschichten – vorwiegend aus St. Margarethen – führen im Römersteinbruch in 5-jährigem Intervall die Passionsspiele auf. Im Jahre 1926 wurden in St. Margarethen zum ersten Mal Passionsspiele in einem Bauernhof dargestellt. Seit 1961 wird für die alle fünf Jahre stattfindende Aufführung die Naturkulisse des Römersteinbruchs genutzt. Im Jahre 2001 kamen an 20 Spieltagen insgesamt 70.000 Besucher. Mit dem Reinerlös der Aufführungen werden pfarrliche, soziale und missionarische Projekte unterstützt.
Bildhauersymposion St. Margarethen: Im und um den Römersteinbruch sind mehr als 100 Skulpturen aufgestellt. Von 1959 bis in die 70er Jahre wurden hier, auf Initiative von Karl Prantl, Bildhauer-Symposien durchgeführt. Das Bildhauersymposion in St. Margarethen gilt als Initialzündung für eine weltweite Bewegung, die sich im Laufe der folgenden Jahrzehnte in zahlreichen neuen Bildhauer-Symposien in Europa, Amerika und Asien niederschlug.
Dem Gemeindevorstand gehören neben Bürgermeister Eduard Scheuhammer (ÖVP) und Vizebürgermeister weiters Christian Schriefl (ÖVP), Jakob Jürgen (SPÖ), Wolfgang Abraham (ÖVP), Christoph Osterseher (ÖVP), Franz Schneider (SPÖ) und Gerold Taisser (ÖVP) an.[8]
Christoph Osterseher (ÖVP) ist zudem Gemeindekassier. Umweltgemeinderätin ist Martina Scheibstock (ÖVP).[8]
Bürgermeister
Bürgermeister ist Eduard Scheuhammer (ÖVP), der im Jänner 2007 die Nachfolge von Franz Strasser (ÖVP) antrat.[9] Bei der Bürgermeisterdirektwahl am 1. Oktober 2017 konnte sich Scheuhammer im ersten Wahlgang mit 70,79 % gegen Franz Schneider (SPÖ; 23,85 %) und Heinz Raschl (FPÖ; 5,36 %) durchsetzen.[4]
Bei der Wahl 2022 wurde Eduard Scheuhammer mit 65,95 Prozent der Stimmen im ersten Wahlgang als Bürgermeister bestätigt.[3]
Wappen
Blasonierung: In rotem Schild über einem grünen Berg die goldene Figur der Hl. Margarethe mit dem goldenen Wurm.
Persönlichkeiten
Söhne und Töchter der Gemeinde
Hans Pascher (1858–1942), Architekt des Historismus