Dieser Artikel erläutert die geschichtliche Entwicklung der nachrömischen Landschaft. Für andere Begriffe siehe Pannonia.
Pannonien ist eine historische Landschaft in Westungarn, deren Name sich von der römischen Provinz Pannonia ableitet. Der Name erhielt sich über das Ende der römischen Herrschaft hinaus und wurde bis zur Ankunft der Magyaren in der Pannonischen Tiefebene auch für politische Grenzziehungen eingesetzt.
Die nördliche und östliche Begrenzung beider Pannonien war die Donau, die Westgrenze war die Linie Wienerwald – Semmering – Fischbacher Alpen und die weitere Wasserscheide zwischen Raab und Mur (Hügelzug Mons Predel) und nach Süden weiter bis zur Drau. Nachbargebiete waren die westlich des Wienerwalds liegende marcha orientalis, an die sich südlich Karantanien anschloss.
Südlich der Drau lag die Mark Friaul.
In den Feldzügen zwischen 791 und 803 schlug Karl der Große, verbündet mit dem bulgarischenKhanKrum, die Awaren vernichtend. Diese, inzwischen längst sesshaft geworden, verloren nun den Kontakt zu den übrigen Steppenvölkern, und ihr politischer Einfluss schwand.
Anschließend konnte die westslawische Bevölkerung, die seit etwa 200 Jahren in die Region zugewandert war, sich so weit durchsetzen, dass sich eigene Kleinreiche etablieren konnten. Im Westen das Plattensee-Fürstentum, im Norden das Mährerreich und das Fürstentum Nitra und im Osten Transtheissia.
Martin Eggers: Die Verwendung und Bedeutung des Begriffes „Pannonien“ in „westlichen“ (fränkischen) Quellen des Frühmittelalters. In: Südost-Forschungen, Bd. 65/66 (2006/07), S. 1–27.
Béla Miklós Szőke: Die Karolingerzeit in Pannonien (= Monographien des RGZM. Band 145). Verlag des Römisch-Germanischen Zentralmuseums, Mainz 2021, ISBN 978-3-88467-308-9 (online).