Nachbargemeinden von Saint-Jeanvrin sind Beddes im Westen, Le Châtelet im Nordosten, Saint-Maur im Osten und Châteaumeillant im Südwesten. Das Gemeindegebiet wird vom Fluss Sept Fonds und seinem Zufluss Riollette durchquert. Es hat eine Fläche von 1753 Hektar. Östlich vom Ortskern liegen zwei Weiher, die im 13. Jahrhundert von den Seigneurs der Ortschaft angelegt wurden. Die Landschaft ist von Bocage geprägt.[2]
Die Gemeinde ist einer Klimazone des Typs Cfb (nach Köppen und Geiger) zugeordnet: Warmgemäßigtes Regenklima (C), vollfeucht (f), wärmster Monat unter 22 °C, mindestens vier Monate über 10 °C (b). Es herrscht Seeklima mit gemäßigtem Sommer.
Geschichte
Ursprünglich war Saint-Jeanvrin ein Teil von Beddes. Die Kirche Saint-Georges wurde 1115 in einer Päpstlichen Bulle als Kirche Saint-Jeanvrin erstmals erwähnt. Sie unterstand der Abtei Déols. Saint-Jeanvrin war ein Lehenssitz, dessen erster Seigneur Guillaume Espinaz war. Gegen Ende des 12. Jahrhunderts unterstand das Lehen der Seigneurie von Le Châtelet. Im 16. Jahrhundert hatte die Ortschaft 44 statistische Feuerstellen zur Berechnung der Steuer(feu fiscal), was etwa 220 Einwohnern entspricht. Gegen Ende des 18. Jahrhunderts gab es 74 feu fiscal, also etwa 370 Einwohner.[2]
Im zweiten Viertel des 19. Jahrhunderts wurde in den Weilern Peuteloup und les Vignes Wein angebaut. In der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts führte die Einführung von Mischkultur statt Monokultur zu besseren Ernteerträgen, wodurch die Gemeinde wuchs. Von 1806 bis 1881 stieg die Einwohnerzahl von 550 auf 716 an. Zwischen 1861 und 1891 wurden 55 neue Häuser gebaut. Im letzten Viertel des 19. Jahrhunderts wurde eine Eisenbahnstrecke gebaut, die Châteaumeillant mit La Guerche verband. Die Strecke ist inzwischen geschlossen und die Schienen sind verschwunden. In Saint-Jeanvrin steht noch das Schrankenwärterhaus.[2]
Bevölkerungsentwicklung
Jahr
1962
1968
1975
1982
1990
1999
2006
2016
Einwohner
270
256
210
178
171
150
158
154
Quellen: Cassini und INSEE
Sehenswürdigkeiten
Ursprünglich war der Hauptschutzpatron der Kirche Januarius (Janvier), heute ist es der heilige Georg. Im letzten Viertel des 15. Jahrhunderts ließ die Familie Blanchefort das Strebewerk des Kirchenschiffs verstärken und die Fenster der Apsis sowie der zwei Kapellen vergrößern. In der Apsis ist ein Fenster aus dieser Zeit erhalten. 1792 brach der Kirchturm zusammen und sein ehemaliger Standort wurde mit Ziegeln gedeckt. 1852 wurde ein neuer Kirchturm gebaut. Die Dächer wurden 1905 restauriert, entsprechen aber nicht den originalen Dächern. Das Gebäude wurde 1911 als Monument historique klassifiziert.[2] Fünf Kapitelle aus dem 12. Jahrhundert wurden 1911 ebenfalls als Monument historique eingestuft. Sie zeigen Menschen, Drachen, Feuer, Löwen und Vögel und sind außerdem mit floralen Ornamenten verziert.[4]
Im Jahr 2009 waren 37,3 Prozent der Erwerbstätigen in der Gemeinde beschäftigt, die anderen waren Pendler. 7,8 Prozent der Arbeitnehmer waren arbeitslos.[5]
Der nächstgelegene Haltepunkt befindet sich in Urçay und ist 27,2 Kilometer entfernt. Der nächste Flughafen ist der 37,4 Kilometer entfernt liegende Flughafen Montluçon-Guéret in Lépaud.
↑Roger de Figuères: Les noms révolutionnaires des communes de France. listes par départments et liste générale alphabétique. Au siège de la Société, Paris 1901, LCCN31-005093, S.15 (französisch, online).
↑Gaston Rivière, l’enfant du pays. In: leberry.fr. Groupe Centre France, 5. Mai 2012, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 17. Februar 2013; abgerufen am 22. April 2013 (französisch).Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.leberry.fr