Die Gemeinde liegt im historischen Lothringen am Rhein-Marne-Kanal, 20 Kilometer südwestlich von Sarrebourg (Saarburg) und vier Kilometer nordöstlich von Avricourt. Nordwestlich liegt der Étang de Réchicourt (Rixinger Weiher). Der Niveauunterschied von 16 Meter zwischen diesem und dem höherliegenden Étang de Gondrexange (Gunderchinger Weiher) wird durch eine einzige Schleuse überwunden. Nordöstlich an der Grenze zur Nachbargemeinde Gondrexange (Gunderchingen) liegt der Col des Français (Franzosenpass). Die Ortschaft ist von ausgedehnten Waldgebieten umgeben.
Zum Ort gehört das namengebende Schloss Rixingen (französischChâteau de Réchicourt), ein Bau aus dem 15. Jahrhundert, der im 16. Jahrhundert sein heutiges Aussehen im Stil der Renaissance erhielt und ein Sitz der Grafen von Leiningen war.[4] Graf Ludwig Eberhard von Leiningen-Westerburg-Rixingen verkaufte es 1669 an den dänischen Lehnsgrafen Friedrich von Ahlefeldt (1623–1686). Die kleine, aber immerhin reichsunmittelbare Herrschaft wurde 1703 von seinem einzigen Sohn aus zweiter Ehe und Nachfolger seines Stiefbruders Frederik (1662–1708) zu Rixingen und Mörsberg, Carl von Ahlefeldt (1670–1722), an dessen Schwager, den Grafen Friedrich Ludwig von Nassau zu Ottweiler verkauft. Nach Zedler war es dann um 1740/1742 wieder im Besitz der Leiningen-Westerburg-Rixingen.[5] Von 1751 bis 1789 gehörte es den Herzögen von Fronsac-Richelieu. Heute ist das Schloss teilweise zur Ruine verfallen.
Schleusen
Die zwischen 1960 und 1965 gebaute, ca. 3 km vom Hauptort entfernte SchachtschleuseÉcluse de Réchicourt-le-Château im Verlauf des Rhein-Marne-Kanals ersetzt eine Schleusentreppe mit sechs Schleusen.[6] Ihre Fallhöhe beträgt, je nach dem Wasserstand des Kanals, 15,45 bis 16,10 Meter. Damit ist sie die höchste französische Schleuse in einem Freycinet-Kanal. Das Volumen der Schleusenkammer beträgt 3768 Kubikmeter. Sie ist 40 Meter lang und 6 Meter breit, die minimale Wassertiefe beträgt 2,6 Meter. Das Obertor ist zweiflügelig, kanalabwärts wurde ein Hubtor installiert, das zum Öffnen hochgezogen wird. Die Passage eines Schiffs dauert, im Gegensatz zu sechs Stunden durch die Schleusentreppe, nur noch rund 30 Minuten.[7] Um Wasser zu sparen, wird ein Teil des abgelassenen Wassers in unterirdischen Reservoirs zwischengespeichert und beim nächsten Schleusengang wiederverwendet – eine Sparschleuse. Dies wird auf Schautafeln neben der Schleuse erläutert.
Mit der Schleuse Nr. 7 befindet sich eine weitere Schleuse des Rhein-Marne-Kanals im Gebiet der Gemeinde.
Écluse de Réchicourt-le-Château
Westliches Untertor der Écluse de Réchicourt-le-Château
Schleusenkammer der Écluse de Réchicourt-le-Château
Mit der Inbetriebnahme der Schachtschleuse wurde der Stausee von Réchicourt um mehrere Meter abgesenkt, da die neue Fahrt durch den See geht, statt außenrum – die Absenkung ist deutlich an der geöffneten Staumauer erkennbar. Dadurch wurden mehrere Hektar trockengelegt, die später in ein Arboretum umgewandelt wurden. Es gibt mehrere Rastplätze, eine Quelle in der Nähe der alten Staumauer und einen Rundweg, der am alten Kanal entlangführt. Die oberste alte Schleuse neben der Schachtschleuse wurde restauriert und kann besichtigt werden.[8]
Georg Lang: Der Regierungs-Bezirk Lothringen. Statistisch-topographisches Handbuch, Verwaltungs-Schematismus und Adressbuch, Metz 1874, S. 162 (books.google.de).
↑ abFranz Xaver Kraus: Kunst und Alterthum in Elsass-Lothringen. Beschreibende Statistik. Band III: Kunst und Althertum in Lothringen. Friedrich Bull, Straßburg 1886, S. 873 (books.google.de).