Donnelay liegt in Lothringen, 65 Kilometer südöstlich von Metz, 19 Kilometer südöstlich von Château-Salins und zwölf Kilometer südöstlich von Vic-sur-Seille (Vic an der Seille) im Saulnois (Salzgau) auf einer Höhe zwischen 206 und 259 Metern über dem Meeresspiegel. Das 13,02 km² umfassende Gemeindegebiet ist Teil des Regionalen Naturparks Lothringen. Zu Donnelay gehört der Ortsteil Brû(Bruch) am Stauweiher Étang de Brû (Brucher Weiher). Das Gemeindegebiet wird vom Flüsschen Nard durchquert.
Donnelay wurde 1178 als Villa de Dunningen[2] urkundlich im Kopialbuch des Stifts von Fénétrange (Finstingen) erwähnt. Spätere Ortsbezeichnungen sind Donnereys (1183), Donneris (1273), Donneney (1553) und Domeley (1594)[3], Duningen (1322)[4], Dunninga (1311), Donnyngen (1461), Dynnyngen (1513)[5].
Im Jahr 1661 wurde Donnelay durch den Vertrag von Vincennes Frankreich einverleibt. 1667 gründete Charles Henri de Lorraine-Vaudémont (1649–1723) das Stift erneut und verschaffte ihm die alten Besitztümer, darunter auch die Ländereien in Donnelay. Das Stift bestand bis zur Französischen Revolution (1789–1799). 1790 wurden seine Besitztümer versteigert.[6]
1793 erhielt Donnelay im Zuge der Französischen Revolution als Donneley den Status einer Gemeinde und 1801 unter dem heutigen Namen das Recht auf kommunale Selbstverwaltung. Von 1801 bis 1871 gehörte sie zum früheren Département Meurthe, das 1871 in Département Meurthe-et-Moselle umbenannt wurde.
Donnelay gehörte als französischsprachige Ortschaft im Ersten Weltkrieg zu den 247 letzten Gemeinden, deren Name am 2. September 1915, dem Jahrestag der Schlacht von Sedan, eingedeutscht wurde: bis 1919 galt der amtliche Ortsname Dunningen.[8]
Nach dem Ersten Weltkrieg musste die Region aufgrund der Bestimmungen des Versailler Vertrags 1919 an Frankreich abgetreten werden und wurde Teil des Département Moselle.[9] Im Zweiten Weltkrieg wurde die Region im Zuge des Westfeldzugs von der deutschen Wehrmacht besetzt und unter deutsche Zivilverwaltung gestellt (CdZ-Gebiet Lothringen). Von 1940 bis 1944 trug die Gemeinde den von den deutschen Behörden erfundenen Namen Karpfendorf.
Demographie
Unter den 683 Einwohnern des Jahres 1871 befanden sich 60 Juden.[1][10] Die Volkszählung von 1910 ergab 455 Einwohner. Die höchste Einwohnerzahl hatte Donnelay 1836 (847), seitdem ist die Einwohnerzahl rückläufig.
Anzahl Einwohner seit Ende des Zweiten Weltkriegs
Jahr
1962
1968
1975
1982
1990
1999
2008
2019
Einwohner
308
280
264
216
216
218
200
189
Quellen: Cassini und INSEE
Wappen
Das Wappen der Gemeinde ist rot und zeigt zwei diagonal gekreuzte, goldene Schlüssel. Über den Schlüsseln steht ein silbernes Schwert mit goldenem Knauf auf einem silbernen liegenden Mond. Die metallischen Farben silber und gold werden auf Wappen als weiß und gelb dargestellt.[11]
Literatur
Georg Lang: Der Regierungs-Bezirk Lothringen. Statistisch-topographisches Handbuch, Verwaltungs-Schematismus und Adressbuch, Metz 1874, S. 182 (books.google.de).
↑Franz Xaver Kraus: Kunst und Alterthum in Elsass-Lothringen. Beschreibende Statistik. Band III: Kunst und Althertum in Lothringen, Friedrich Bull, Straßburg 1886, S. 101 (books-google.de).
↑ abHenri Lepage: Dictionnaire topographique du département de la Meurthe. In: Société d’archéologie lorraine et du Musée historique lorrain (Hrsg.): Dictionnaire topographique de la France. 6. Auflage. Band14, Nr.18. Imprimerie impériale, Paris 1862, S.XVI+44+87 (französisch, eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
↑Adolf Schiber - Die fränkischen und alemannischen Siedlungen in Gallien
↑ abSociété d’histoire et d’archéologie de Lorraine (Hrsg.): Annuaire de la Société d’histoire et d’archéologie lorraine. Jahr-Buch der Gesellschaft für lothringische Geschichte und Altertumskunde. Band12. Nancy 1900, S.460 (auf Gallica [abgerufen am 4. Mai 2010]).
↑Société d’Archéologie Lorraine (Hrsg.): Recueil de documents sur l’histoire de Lorraine. Documents sur l’histoire de Lorraine. Band3. Nancy 1858, S.118 (französisch, auf Gallica [abgerufen am 4. Mai 2010]).
↑Georg Lang: Der Regierungs-Bezirk Lothringen. Statistisch-topographisches Handbuch, Verwaltungs-Schematismus und Adressbuch, Metz 1874, S. 182 (books.google.de).