Ruppertsgrün liegt im Nordwesten der Gemeinde Pöhl im Zentrum des Naturraumes Vogtland (Mittelvogtländisches Kuppenland) im sächsischen Teil des historischen Vogtlands. Die Ortsflur, in der neben dem Hauptort Ruppertsgrün noch die Siedlungen Kleinchristgrün[1] und ein Teil von Rentzschmühle liegen, wird im Westen von der Weißen Elster begrenzt. Diese ist in diesem Abschnitt gleichzeitig die Landesgrenze zu Thüringen.
Ruppertsgrün wurde im Jahr 1365 erstmals als „Rupersgrun“ erwähnt. Die 1441 erstmals erwähnte Rentzschmühle im Tal der Weißen Elster tritt 1464 erstmals in Verbindung mit Ruppertsgrün auf. Bereits im 13. Jahrhundert soll in Ruppertsgrün ein Herrensitz existiert haben, deren Erbauer jedoch unbekannt sind. Die ersten namentlich erwähnten Besitzer waren die Herren von Dölau. Während ihrer Herrschaft ist in Ruppertsgrün um 1412 ein Vorwerk und im Jahr 1606 ein Rittergut erwähnt. Aus der Familie von Dölau wurde Johanna Charlotte Freiin von Dölau im Jahr 1744 als letzte Besitzerin des Rittergutes Ruppertsgrün erwähnt. In diesem Jahr kam das Rittergut an Johann Ernst von Bomsdorf und 1770 an Carl Friedrich von Görschen. Um 1780 befand es sich im Besitz von Johann Carl Adam Lorenz. Im Schloss Ruppertsgrün, welches nach dem Dreißigjährigen Krieg wieder aufgebaut wurde, setzte gegen Ende des 18. Jahrhunderts der Verfall. Johann Friedrich Gottlob Schillbach war um 1810 Eigentümer von Ruppertsgrün. Über dessen Witwe kam es 1842 an Julius Zeidler. In den 1850er Jahren übernahm die von Hühnefeldsche Familienstiftung das Rittergut. Unter Herrn Zeidler und der Stiftung erfolgte die Errichtung eines neuen Herrenhauses. Als weitere Besitzer wurden im Jahr 1901 Sidonie Klinger und 1920 Walter Donner 1920 genannt.
Die Grundherrschaft über Ruppertsgrün übten bis ins 19. Jahrhundert neben dem örtlichen Rittergut anteilig die Rittergüter Pöhl (zeitweise), Kleingera (zeitweise) und Liebau aus. Anfang des 18. Jahrhunderts wurde die heutige Kirche am Standort eines älteren Vorgängerbaus errichtet. Ihr Südportal stammt aus dem Jahr 1708, der Westturm wurde 1886 errichtet.
Am 1. Juli 1950 wurde der Nachbarort Liebau eingemeindet,[4] am 1. Januar 1974 folgte Christgrün.[5] Durch die zweite Kreisreform in der DDR kam die Gemeinde Ruppertsgrün im Jahr 1952 zum Kreis Plauen-Land im Bezirk Chemnitz (1953 in Bezirk Karl-Marx-Stadt umbenannt), der ab 1990 als sächsischer „Landkreis Plauen“ fortgeführt wurde und 1996 im Vogtlandkreis aufging. Die Gemeinde Ruppertsgrün mit ihren Ortsteilen Rentzschmühle, Liebau und Christgrün schloss sich im Zuge der Gemeindereform im Freistaat Sachsen am 1. Januar 1994 mit den Gemeinden Helmsgrün, Herlasgrün, Jocketa und Möschwitz zur neuen Gemeinde Pöhl zusammen.[6]