Er war der Sohn des Landwirts, Dampfziegeleibesitzers und Amtsvorstehers in Tornschau, Albert Wilhelm Cramer von Clausbruch (1829–1908) und dessen Ehefrau Marie Luise, geborene Caesar (1839–1914). Sie war eine Schwester von Rudolf Otto Caesar. Cramer hatte zwei Schwestern sowie fünf Brüder. Er verheiratete sich mit Alexandra Suhr aus Riga. Aus der Ehe gingen die Töchter Hedwig (* 7. Oktober 1903) und Ruth (* 4. März 1905 in Heidelberg) sowie der Sohn Albert (* 24. Dezember 1907 in Gumbinnen) hervor.
Von Bedeutung war sein gegen die ausdrückliche Anweisung des Gouverneurs Jesko von Puttkamer durchgeführter Zug nach dem Hochland von Adamaua. Er besetzte am 28. August 1901 Ngaundere und marschierte, auf die Nachricht von der Vertreibung des Amir Djubayru von Adamawa durch die Briten, gegen Garua, wo er den Truppen des Amir eine schwere Niederlage beibrachte. Gouverneur Puttkamer berief ihn unmittelbar darauf zurück. Cramers eigenmächtiger Adamawa-Zug leitete die Eroberung Nordkameruns durch die deutschen Schutztruppe ein und war damit von herausragender Bedeutung für die weitere Entwicklung der deutschen Kolonie. Er erhielt den Roten Adlerorden IV. Klasse.
Am Ersten Weltkrieg nahm er, ab 1916 als Oberstleutnant, als Kommandeur des Infanterie-Regiments „Graf Dönhoff“ (7. Ostpreußisches) Nr. 44, des Landwehr-Infanterie-Regiments Nr. 49. Zuletzt befehligte er das 1. Masurische Infanterie-Regiment Nr. 146 auf dem Balkan. Dort verstarb Cramer im Kriegslazarett Üsküb (Skopje) in Mazedonien an Typhus.
Literatur
Florian Hoffmann: Okkupation und Militärverwaltung in Kamerun. Etablierung und Institutionalisierung des kolonialen Gewaltmonopols 1891–1914.Cuvillier Verlag, Göttingen 2007, Band 2, S. 80/81 [1]
Daniel Zander: Maschinengewehr gegen Assegai, Die europäische Eroberung und Unterwerfung Afrikas, 1798-1914, TWENTYSIX, 2018, S. 372 [2]
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