Rosenthal hat eine bis ins Mittelalter zurückreichende Geschichte, der Ortsbezirk entstand aber erst 1989 aus den teilweise zusammengewachsenen und neu gegründeten fünf Siedlungsteilen. Für den Namen Rosenthal gibt es mehrere Erklärungen. So führte der Klostergründer, Graf Eberhard II. von Eberstein, eine rote Rose auf weißem Grund im Wappen. Das Tal soll aber wegen der vielen Wildrosen bereits vorher als Rosental bezeichnet worden sein.[2]
Der Kerzweilerhof wurde erstmals 1229 als Curbißweiler in einer Urkunde des Wormser Domkapitels erwähnt. Der Name soll sich von Kürbisgärten ableiten lassen. Die Schreibweise wandelte sich im Laufe der Zeit mehrfach, u. a. in Korbsweiler. Im Jahr 1485 erwarb das benachbarte Kloster Rosenthal das Dorf, um es in ein Klostergut umzuwandeln. Vermutlich wurde der Ort mit der Schließung des Klosters 1572 aufgegeben, und erst 1688 wieder besiedelt.[3]
Das Kloster Rosenthal wurde 1241 durch Graf Eberhard II. von Eberstein gestiftet. 1572 erfolgte die Auflösung des Klosters durch den damaligen Landesherrn Graf Philipp IV. von Nassau-Weilburg. Aus der späteren weltlichen Weiternutzung entstand der heutige Ortschaft Rosenthalerhof.
Das an einer uralten, bereits von den Römern genutzten Route durch den Wald gelegene Göllheimer Häuschen diente zunächst den hier begüterten Fürsten von Nassau-Weilburg als Jagdschlösschen bzw. Forsthaus. Im 18. Jahrhundert wurde das Gebäude verkauft und zur Gaststätte umgebaut (erste Erwähnung 1778), das es bis heute blieb.[4]
Grauwald- und Steinäcker-Siedlung entstanden erst ab 1956 – gleichzeitig mit der direkt zu Kerzenheim gehörenden Arles-Siedlung. Mit den Gründungen schuf die Landsiedlung Rheinland-Pfalz neuen Wohnraum für Heimatvertriebene des Zweiten Weltkriegs.[5]
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Bereits 1827 wurden Kerzweiler- und Rosenthalerhof, und damit die Fläche des heutigen Rosenthals, nach Kerzenheim eingemeindet.[6]
FWG = Freie Wählergruppe der Verbandsgemeinde Eisenberg (Pfalz) e. V.
Ortsvorsteher
Ortsvorsteher ist Manfred Lieser (FW). Bei der Direktwahl am 26. Mai 2019 wurde er mit einem Stimmenanteil von 85,12 % gewählt und damit Nachfolger von Detlef Osterheld (FWG), der nach 25 Jahren im Amt nicht mehr kandidiert hatte.[10][11] Bei der Direktwahl am 9. Juni 2024 wurde er als einziger Bewerber mit 83,4 % der abgegebenen Stimmen für weitere fünf Jahre in seinem Amt bestätigt.[12]
Kultur
Das ehemalige Kloster Rosenthal im Ortsteil Rosenthalerhof ist als Denkmalzone ausgewiesen.[13]
Einziges Naturdenkmal vor Ort ist eine Baumgruppe am Rosenthalerhof.
Verkehr und Infrastruktur
Der Ortsbezirk Rosenthal wird durch die Kreisstraße 78 an das Straßennetz angebunden. Die Landesstraße 396 passiert den zu Rosenthal gehörenden Weiler Göllheimer Häuschen.
In kurzer Entfernung befinden sich die A 63 im Norden und die A 6 im Süden. Die nächstgelegene Bahnstation ist der Bahnhof Eisenberg (Pfalz).
Persönlichkeiten
Eberhard IV. von Eberstein († 1263), Stifter des Klosters Rosenthal, dort begraben; Grabplatte in der Kirchenruine erhalten
Raugraf Heinrich I. († 1261), Adliger, Neffe des Rosenthaler Klosterstifters, war eine der Hauptpersonen in dem tödlichen Eifersuchtsdrama um Herzogin Maria von Brabant. Er wurde im Kloster Rosenthal beigesetzt; dort blieb die Grabplatte erhalten.
Anna von Lustadt († 1485), Äbtissin des Klosters Rosenthal, lebte und starb dort; Grabplatte in der Kirchenruine erhalten
↑Jörg Schifferstein: Aus Siedlungen und alten Gehöften ist längst eine kleine Gemeinde geworden – Rosenthal: Zunächst Zuflucht für Vertriebene ; heute Ort mit einer eigenen Identität – Im Blickpunkt: Rosenthal feiert das 50. Jubiläum seiner Siedlungen In: Die Rheinpfalz (Ludwigshafen) / Unterhaardter Rundschau, 16. September 2006
↑Der Landeswahlleiter Rheinland-Pfalz: Direktwahlen 2019. Archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 11. Dezember 2021; abgerufen am 14. September 2019 (siehe Eisenberg (Pfalz), Verbandsgemeinde, fünfte Ergebniszeile).Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.wahlen.rlp.de
↑Joerg Schifferstein: Das Geschaffene bewahren. Interview mit Detlef Osterheld. Die Rheinpfalz, 17. Januar 2019, abgerufen am 14. September 2019.