Das Dorf befindet sich sieben Kilometer Luftlinie südlich der Ortschaft Kalinowo an einer von Sędki(Sentken) nach Borzymy(Borszymmen, 1936 bis 1938 Borschymmen, 1938 bis 1945 Borschimmen) führenden Nebenstraße. Es liegt nördlich des Wachteldorfer Sees (polnischJezioro Przepiórka).
Ortsname
Der Umbenennungsname „Heldenfelde“ wurde wegen eines deutschen Soldatenfriedhofes vor Ort gewählt, den es heute noch gibt. Während des Ersten Weltkrieges wurde in der Region heftig gekämpft.
Geschichte
Der Ort Romanowen[2] wurde 1513 gegründet. Drei Hufen gingen dabei zur Verwaltung an die Herren Nicolai und Jacob. Als weitere Besitzer tauchen dann nachfolgend Johann Fleischer, Stephan Zibulka und Jan Zibulka auf.
Der Name Romanowen ist prussischer Herkunft und verweist auf ein Heiligtum des einst hier ansässigen baltischen Volksstammes, denn heidnische Gottesdienste wurden in freier Natur, in Wäldern und auf Heiden abgehalten (roms, rams: still, ruhig, andächtig).
1656 fielen die mit Polen verbündeten Tataren in weite Teile Masurens ein, wobei Romanowen fast vollständig zerstört wurde.
Am 24. Juni 1908 kam es durch die Schaffung von größeren territorialen Einheiten zur Auflösung des Amtsbezirks Dluggen, die Landgemeinden Burnien, Dluggen, Kolleschnicken, Krzysewen und Prawdzisken kamen zum Amtsbezirk Kallinowen[3], die Landgemeinden Duttken, Gronsken und Romanowen und der Gutsbezirk Imionken wurden hingegen in den Amtsbezirk Borszymmen[4] (polnisch Borzymy) zugeordnet.
Oktober 1913 wurde Romanowen mit der Kreisstadt Lyck durch einen Haltepunkt auf der Linie der Lycker Kleinbahnen verbunden, die 1915 in Richtung Kallinowen weiter verlängert wurde.
Aufgrund der Bestimmungen des Versailler Vertrags stimmte die Bevölkerung im Abstimmungsgebiet Allenstein, zu dem Romanowen gehörte, am 11. Juli 1920 über die weitere staatliche Zugehörigkeit zu Ostpreußen (und damit zu Deutschland) oder den Anschluss an Polen ab. In Romanowen stimmten 240 Einwohner für den Verbleib bei Ostpreußen, auf Polen entfiel keine Stimme.[6]
Am 30. September 1928 wurde Gut Romotten (polnisch Romoty) sowie Gut Marienhof (Ryczywół) in Romanowen eingemeindet.
1933 wurden in Romanowen 411 Einwohner gezählt[7].
Romanowen wurde am 16. Juli 1938 im Zuge der massiven Eindeutschung von Ortsnamen masurischer, polnischer oder litauischer Herkunft in Heldenfelde umbenannt, wobei zugrunde gelegt wurde, dass sich hier, wie der Name Romanowen vermuten lässt, an dieser Stelle ein heidnisches Heiligtum der Prussen befand.
1939 zählte Heldenfelde (Romanowen) nur noch 377 Bewohner[7].
Nach Ende des Zweiten Weltkrieges 1945 fiel das zum Deutschen Reich (Ostpreußen) gehörende, durch Kriegseinwirkung stark zerstörte Heldenfelde an Polen. Die ansässige deutsche Bevölkerung wurde, soweit sie nicht geflüchtet war, nach 1945 größtenteils vertrieben und neben der angestammten masurischen Minderheit durch Neubürger aus anderen Teilen Polens ersetzt. Der Ort wurde in „Romanowo“ umbenannt.
↑Herbert Marzian, Csaba Kenez: „Selbstbestimmung für Ostdeutschland - Eine Dokumentation zum 50 Jahrestag der ost- und westpreussischen Volksabstimmung am 11. Juli 1920“; Herausgeber: Göttinger Arbeitskreis, 1970, S. 86
↑ abMichael Rademacher: Landkreis Lyck (Lyk, poln. Elk). Online-Material zur Dissertation, Osnabrück 2006. In: eirenicon.com. Abgerufen am 1. Januar 1900