Der 500 m nördlich vom Hauptort Ebertsheim liegende Ortsbezirk befindet sich in den nordöstlichen Ausläufern des Pfälzerwalds im Leiningerland. Er ist eingebettet in ein nach Norden weisendes und kaum merklich ansteigendes Seitental des Eisbachs am namensgebenden Rodenbach, der in Ebertsheim von links in den Eisbach mündet.
Geschichte
Den Ortsnamen leiten Historiker von „Bach des Rodo“ ab. Rodo (Roderich oder Rodobert) ist ein fränkischer Eigenname und deutet auf einen Landbesitzer hin, der dort Wasserrechte hatte.
Die älteste erhaltene schriftliche Aufzeichnung zu Rodenbach stammt von 770 und ist im Lorscher Codex überliefert. 976 wurde umfangreicher königlicher Besitz in Rodenbach durch Kaiser Otto II. seinem VasallenGiso oder Biso geschenkt. Das Kloster Otterberg war im Ort begütert.[1] Das Dorf zählte später zu den Gütern des Hochstifts Worms, wurde dann leiningisch und ging 1467 ins Eigentum der Kurpfalz über. Bis Ende des 18. Jahrhunderts gehörte der Ort dem kurpfälzischen Oberamt Alzey und innerhalb diesem dem Amt Freinsheim an.
Im Zuge der ersten rheinland-pfälzischen Verwaltungsreform wurde die bis dahin eigenständige Gemeinde, die zu diesem Zeitpunkt 271 Einwohner zählte, am 7. Juni 1969 sowohl in den neu geschaffenen Landkreis Bad Dürkheim als auch in die größere Nachbargemeinde Ebertsheim[3] eingegliedert. Diese wurde ihrerseits 1972 der Verbandsgemeinde Grünstadt-Land zugeordnet, die am 1. Januar 2018 in der Verbandsgemeinde Leiningerland aufging.
Nach langjährigen Bemühungen erhielt Rodenbach 2006 den Status eines Ortsbezirks.
Politik
Wappen
Blasonierung: „In Schwarz fünf goldene Wasserlilien, belegt mit einem silbernen Wellenbalken.“
Wappenbegründung: Der Wellenbalken repräsentiert den namensgebenden Rodenbach.
Verwaltung
Rodenbach ist gemäß Hauptsatzung der einzige Ortsbezirk der Ortsgemeinde Ebertsheim. Der Ortsbezirk umfasst die Gemarkung der ehemaligen selbstständigen Gemeinde. Auf die Bildung eines Ortsbeirats wurde verzichtet, solange die Einwohnerzahl nicht mehr als 300 beträgt. Die Interessen des Ortsbezirks werden durch einen Ortsvorsteher vertreten.[4]
Andreas Kauth (FWG) wurde am 3. Juli 2024 Ortsvorsteher von Rodenbach.[5] Bei der Direktwahl am 9. Juni 2024 war er als einziger Bewerber mit 82,3 % gewählt worden.[6]
Kauths Vorgänger Volker Schmidt (FWG) war bei der Kommunalwahl am 26. Mai 2019 mit einem Stimmenanteil von 91,03 % gewählt worden.[7] Seine Vorgänger waren Willi Schindler (FWG) und Hans Richard Lohr.[8]
Kultur und Sehenswürdigkeiten
Vereine
Der Ortsbezirk ist durch seine Radsportler bekannt, die im RV Einigkeit Rodenbach 1910 organisiert sind.[9] Im Jahre 2010 feierte der Verein sein 100-jähriges Bestehen. Weitere Vereine sind der Fußballverein Rodenbach und der Kaninchenzuchtverein P135.
Regelmäßige Veranstaltungen
Die Kerwe wird in Rodenbach jedes Jahr am zweiten Juliwochenende mit einem Umzug gefeiert. An der Kerwe 1972 wurde die neugebaute katholische Kirche geweiht.
Ehemaliges Rathaus aus dem 14. Jahrhundert, Fachwerkbau mit einer Freitreppe[11]
Ehemalige katholische Kirche St. Barbara
Neue katholische Kirche gegenüber der evangelischen
Altes Hofgut, das um 1716 erbaut wurde (Teile davon wurden 2012 abgerissen)
Verkehr
Rodenbach liegt an der Landesstraße 448, die den Ort mit Ebertsheim und Harxheim verbindet. Der sogenannte Hab-Acht-Wanderweg führt in Form einer Acht um die beiden Gemeindeteile Rodenbach und Ebertsheim. Nächstgelegener Bahnhof ist Ebertsheim an der Eistalbahn.
↑Jürgen Keddigkeit, Michael Werling, Rüdiger Schulz und Charlotte Lagemann: Otterberg, St. Maria. Zisterzienserabtei Otterburg. In: Jürgen Keddigkeit, Matthias Untermann, Sabine Klapp, Charlotte Lagemann, Hans Ammerich (Hg.): Pfälzisches Klosterlexikon. Handbuch der pfälzischen Klöster, Stifte und Kommenden, Band 3: M–R. Institut für pfälzische Geschichte und Volkskunde. Kaiserslautern 2015, ISBN 978-3-927754-78-2, S. 524–587 (540).
↑1. (konstituierende) Sitzung des Gemeinderates Ebertsheim. Top 5: Ernennung, Vereidigung und Amtseinführung des neu gewählten Ortsvorstehers für Rodenbach. In: Protokoll im Rats- und Bürgerinfosystem. Verbandsgemeinde Leiningerland, abgerufen am 13. August 2024.