Rodenbach liegt neun Kilometer nordwestlich von Kaiserslautern. Innerhalb der Gemeindegemarkung geht der Landstuhler Bruch in das Nordpfälzer Bergland über. Zu Rodenbach gehören zusätzlich die Wohnplätze Am Tränkwald, Berghof, Forsthaus Rodenbach, Mückenhof und Wasserhaus.[2] Südlich des Siedlungsgebiets erstreckt sich der Reichswald. Mitten durch die Gemeinde fließt außerdem die Mooslauter, die dort von rechts den Rodenbach aufnimmt.
Das „Fürstengrab“ auf der Gemarkung von Rodenbach, rechts dahinter das Heidegericht auf der Gemarkung von Weilerbach
Klima
In Rodenbach herrscht ein gemäßigtes Klima.
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Maximaler Durchschnittswert
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25 °C
25 °C
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09 °C
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Minimaler Durchschnittswert
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−2 °C
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06 °C
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01 °C
Geschichte
Ortsgeschichte
Rodenbach gehörte bis zum Ende des 18. Jahrhunderts zum kurpfälzischen Gericht Weilerbach. Im Mittelalter besaß das Kloster Otterberg hier eine Gülte.[3] Durch den Ort führte eine Straße von Lautern nach Kusel, deswegen war hier eine kurpfälzische Zollstätte.[4] Im Jahr 1787 wurden an Gebäuden zwei Schulhäuser und 45 Wohnhäuser verzeichnet. Die Gemarkung Rodenbach umfasste 924 Morgen Äcker, 184 Morgen Wiesen, sieben Morgen Gärten und 100 Morgen Wald.[5]
Der Name Rodenbach hat mit der außergewöhnlichen Rotfärbung des gleichnamigen Baches zu tun. Bei Regen färbt sich der Rodenbach aufgrund des hohen Lehm-Anteils im Boden stark rot, weshalb der Ort anfangs Rotenbach, später dann Rodenbach genannt wurde.
Einwohnerentwicklung
Im Jahr 1787 lebten in der Gemeinde 52 Familien und 240 Einwohner. Im Jahr 1802 hatte Rodenbach 254 Einwohner: 79 Katholiken, 132 Reformierte, 31 Lutheraner und 12 Mennoniten.[4] 1815 betrug die Einwohnerzahl 322. Im Jahr 1837 hatte Rodenbach bereits 612 Einwohner, davon waren 185 Katholiken, 419 Protestanten und acht Mennoniten.[4]
Im Bayerischen Ortschaftsverzeichnis aus dem Jahr 1928 wird die Landgemeinde Rodenbach, nun zum bayerischen Regierungsbezirk Pfalz gehörend, wie folgt beschrieben: Insgesamt 1385 Einwohner (357 Katholiken, 1.024 Protestanten und vier sonstige), 199 Wohngebäude und eine Fläche von 1348 Hektar; es gab eine Eisenbahnstation, ein Postamt, eine katholische und eine protestantische Schule sowie eine Kinderbewahranstalt. Neben dem Dorf Rodenbach gehörten zwei weitere Ortschaften zur Gemeinde: der Mückenhof (13 Einwohner, zwei Wohnhäuser) und das Rodenbacher Forsthaus (drei Einwohner).[6]
Markus Schick (CDU) wurde am 14. Juli 2022 Ortsbürgermeister von Rodenbach.[9] Bei der Direktwahl am 3. Juli 2022 war er mit einem Stimmenanteil von 89,2 % gewählt worden.[10]
Schicks Vorgänger Ralf Schwarm (SPD) hatte das Amt seit 2014 ausgeübt.[11] Bei der Direktwahl am 26. Mai 2019 war er mit einem Stimmenanteil von 74,53 % wiedergewählt worden.[12] Nachdem er 2021 zum Bürgermeister der Verbandsgemeinde gewählt wurde, setze er seine Ankündigung aus dem Wahlkampf um, als er mit Wirkung zum 1. Juli 2022 das Amt des Ortsbürgermeisters von Rodenbach niederlegte. Dies machte eine Neuwahl erforderlich.[13]
In Rodenbach gibt es ein bekanntes Waldschwimmbad, einen Minigolfplatz, einen Nordic-Walking-Parcours, drei Fußballplätze (einen davon – mit Basketballfeld – in der Ortsmitte) sowie die drei Plätze – einer davon als Kleinspielfeld – des SV Rodenbach, zwei Reiterhöfe, zwei Turnhallen, einen Hunde-Trainingsplatz, mehrere Tischtennisplatten und einen Beachvolleyballplatz. Der örtliche Posaunenchor ist Mitglied im Gnadauer Posaunenbund.
Archäologie
1874 wurde in Rodenbach am „Fuchshübel“ ein keltischesHügelgrab gefunden, das auf die Zeit um 400 vor Christus datiert wird; es galt nach der Entdeckung als bedeutendster Fund aus der Latènezeit nördlich der Alpen. Die wertvollen Grabbeigaben deuten darauf hin, dass es sich bei dem Bestatteten um einen bedeutenden Mann gehandelt haben muss. Es ist deshalb als „Fürstengrab von Rodenbach“ bekannt. Daneben, bereits auf Weilerbacher Gemarkung, liegt das „Heidegericht“, ein mittelalterlicher Gerichtsplatz.
Wirtschaft und Infrastruktur
Wirtschaft
Im GewerbegebietAm Tränkwald haben zahlreiche Firmen ihren Sitz.
Verkehr
Straße
Der Öffentliche Nahverkehr ist in den Verkehrsverbund Rhein-Neckar (VRN) integriert. Es gibt in Rodenbach die Bushaltestellen Aral, Abzweigung Bahnhof, Ortsmitte, Hünengrab, Schwimmbad und Weilerbacher Wäldchen.
Durch den Norden der Gemarkung verläuft in Ost-West-Richtung die Landesstraße 367. Die Gemeinde ist durch die A 6 an das Autobahnnetz angebunden; die nächstgelegene Anschlussstelle Kaiserslautern-West befindet sich teilweise auf der Gemarkung von Rodenbach.
Schiene
Von 1914 bis 1972 war Rodenbach über die sogenannte Bachbahn, die vom Bahnhof Lampertsmühle-Otterbach bis nach Weilerbach und ab 1920 bis nach Reichenbach führte, an das Schienennetz angebunden. Der Bahnhof befand sich innerhalb des östlichen Siedlungsgebiets. Er verfügte über ein Empfangsgebäude sowie eine 155 Meter lange Rampe. Die Bahnsteiglänge betrug 180 Meter. Unweit des Bahnsteigs sowie der Rampe befand sich ein 213 Meter langes Ladegleis. Unweit des Bahnsteigs befand sich ein weiteres, 87 Meter langes Ladegleis.[14] Bis zuletzt war der örtliche Reifenhandel Güterkunde des Bahnhofs gewesen.[15]
Hans-Peter Briegel (* 1955), Fußballspieler und -trainer, Europameister 1980, wuchs in Rodenbach auf.
Rose Götte (* 1938), Erziehungswissenschaftlerin und Politikerin (SPD), seit 2013 Trägerin der Freiherr-vom-Stein-Plakette
Ludwig Grub (1930–2007), Grafiker, Maler und Bildhauer, lebte lange Jahre in Rodenbach.
Sascha Hildmann (* 1972), Fußballspieler und -trainer, spielte von 2006 bis 2011 beim SV Rodenbach.
Literatur
Anette Lenzing: Gerichtslinden und Thingplätze in Deutschland. Verlag Langewiesche, ISBN 3-7845-4520-3.
Gerold Scheuermann: Rodenbach. Die Geschichte eines Dorfes. Ortsgemeinde Rodenbach, Rodenbach 1978
Gerold Scheuermann: Rodenbach. Eine Bildergeschichte unseres Dorfes – wie es einmal war und wie es ist. 1300–2000. (Hrsg.: Ortsgemeinde Rodenbach anlässlich der 700-Jahr-Feier; gesammelt und gestaltet von Gerold Scheuermann), Ortsgemeinde Rodenbach, Rodenbach / Weilerbach 2000
↑Jürgen Keddigkeit, Michael Werling, Rüdiger Schulz und Charlotte Lagemann: Otterberg, St. Maria. Zisterzienserabtei Otterburg. In: Jürgen Keddigkeit, Matthias Untermann, Sabine Klapp, Charlotte Lagemann, Hans Ammerich (Hg.): Pfälzisches Klosterlexikon. Handbuch der pfälzischen Klöster, Stifte und Kommenden, Band 3: M–R. Institut für pfälzische Geschichte und Volkskunde. Kaiserslautern 2015. ISBN 978-3-927754-78-2, S. 524–587 (540).
↑ abcMichael Frey: Versuch einer geographisch-historisch-statistische Beschreibung des kön. bayer. Rheinkreises, Band 3, Neidhard, 1837, S. 74 (Google Books.)
↑Johann Goswin Widder: Versuch einer vollständigen Geographisch-Historischen Beschreibung der Kurfürstl. Pfalz am Rheine, Band 4, Frankfurt und Leipzig, 1788, S. 287 (Google Books.)
↑Ortschaften-Verzeichnis für den Freistaat Bayern, nach der Volkszählung vom 16. Juni 1926 und dem Gebietsstand vom 1. Januar 1928, Spalte 741 (digitale-sammlungen.de.)
↑Sabrina Zeiter: Fast 90 Prozent für Markus Schick. In: Die Rheinpfalz. Rheinpfalz Verlag und Druckerei GmbH & Co. KG, Ludwigshafen, 3. Juli 2022, abgerufen am 26. Juli 2022.
↑Sabrina Zeiter: Ortsbürgermeisterwahl im Juli. In: Die Rheinpfalz. Rheinpfalz Verlag und Druckerei GmbH & Co. KG, Ludwigshafen, 25. April 2022, abgerufen am 26. Juli 2022.
↑Der Landeswahlleiter Rheinland-Pfalz: Direktwahlen 2019. Abgerufen am 28. Oktober 2019 (Siehe Weilerbach, Verbandsgemeinde, fünfte Ergebniszeile).