Reinhold Nietschmann (* 15. Februar 1907 in Halle (Saale); † 25. Juli 1971 in Hamburg) war ein deutscher Schauspieler, Hörspiel- und Synchronsprecher.
Leben
Reinhold Nietschmann war lange Jahre am Thalia Theater engagiert. Danach spielte er ab 1950 am Theater im Zimmer und seit 1952 auch am Theater am Besenbinderhof in Hamburg. Von 1953 bis 1954 folgte ein Gastspiel am Jungen Theater (Ernst Deutsch Theater). Ab 1956 war er Ensemblemitglied an den Hamburger Kammerspielen.
Er wirkte verstärkt ab Mitte der 1950er Jahre in verschiedenen Film- und Fernsehproduktionen mit. Eine erste Rolle verkörperte er jedoch bereits 1932 in dem Spielfilm Kreuzer Emden von Louis Ralph, der auch nachvertonte Szenen des Stummfilmes Unsere Emden aus dem Jahr 1926 verwendete.[1][2] In den Käutner-Filmen Des Teufels General mit Curd Jürgens, Marianne Koch und Viktor de Kowa und in Der Hauptmann von Köpenick mit Heinz Rühmann, Hannelore Schroth und Martin Held sowie in dem Edgar-Wallace-Film Die Bande des Schreckens von Harald Reinl mit Joachim Fuchsberger, Karin Dor und Elisabeth Flickenschildt hatte er Auftritte in Nebenrollen. Ab 1954 Jahren konnte man Reinhold Nietschmann als Darsteller in Fernsehproduktionen wie Stahlnetz, Die Unverbesserlichen, Hafenpolizei, Polizeifunk ruft und Graf Yoster gibt sich die Ehre sehen. Weiterhin verkörperte er 1955 den Sleepy in dem Fernsehspiel Eine Handvoll Shilling in der Regie von Konrad Wagner[3] und 1965 in dem Dokumentarspiel Der Fall Harry Domela in der Regie von Wolfgang Schleif mit Hanns Lothar den Gerichtsvorsitzenden.[4]
Reinhold Nietschmann war ab 1946 auch in sehr vielen Hörspielen als Sprecher tätig. So wirkte er in zahlreichen Folgen der Hörspielreihen Die Jagd nach dem Täter und Das Gericht zieht sich zur Beratung zurück des Norddeutschen Rundfunks (NDR) mit.
Als Synchronsprecher konnte man ihn unter anderem als deutsche Stimme von Alec Guinness in den Spielfilmen Einmal Millionär sein und Der Schlüssel zum Paradies hören.
Filmografie
Hörspiele
Synchronisation
- 1950: Männer, Mädchen, Diamanten
- 1950: Matrose wider Willen
- 1950: Die Rivalin
- 1952: Einmal Millionär sein
- 1953: Der Schlüssel zum Paradies
- 1955: So etwas lieben die Frauen
- 1956: In Acht und Bann
- 1957: In den Krallen der Gangster
- 1962: Der Eismann kommt
Literatur
- Johann Caspar Glenzdorf: Glenzdorfs internationales Film-Lexikon. Biographisches Handbuch für das gesamte Filmwesen. Band 2: Hed–Peis. Prominent-Filmverlag, Bad Münder 1961, DNB 451560744, S. 1209.
- Herbert A. Frenzel, Hans Joachim Moser (Hrsg.): Kürschners biographisches Theater-Handbuch. Schauspiel, Oper, Film, Rundfunk. Deutschland, Österreich, Schweiz. De Gruyter, Berlin 1956, DNB 010075518, S. 523.
Weblinks
Einzelnachweise
- ↑ Kreuzer Emden. Internet Movie Database, abgerufen am 10. Juni 2015 (englisch).
- ↑ Unsere Emden auf filmportal.de; abgerufen am 30. Juli 2020
- ↑ Eine Handvoll Shilling Programmeintrag vom 16. September 1955 auf tvprogramme.net; abgerufen am 25. April 2017
- ↑ Der Fall Harry Domela Programmeintrag vom 23. März 1965 auf tvprogramme.net; abgerufen am 25. April 2017