Als Kapitän zur See und Kommodore wurde Koch am 1. Oktober 1909 Zweiter Admiral der Aufklärungsschiffe, eingeschifft zunächst auf dem Großen KreuzerRoon. Am 27. Januar 1910 wurde er zum Konteradmiral befördert. Im April 1910 wechselte er auf das Schwesterschiff Yorck, auf dem er an den Mai-Übungen 1910 teilnahm.[5] Noch im selben Monat trat er seinen Dienst als Direktor der Marineakademie an. Während der Herbstmanöver 1910 sollte er zugleich als Zweiter Admiral des III. Geschwaders der Hochseeflotte eingesetzt werden. Weil zwei der Schiffe dieses Verbands, die Linienschiffe Kurfürst Friedrich Wilhelm und Weißenburg, kurzfristig an die türkische Marine verkauft worden waren, wurde Koch jedoch zusätzlich zum Chef des aus diesen beiden Schiffen bestehenden Überführungsverbands ernannt. Der Verband verließ die Reede von Wilhelmshaven am 14. August 1910, und am 1. September wurden die Schiffe in den Dardanellen an die türkischen Besatzungen übergeben, worauf Koch nach Deutschland zurückkehrte.[2]
Im September 1912 wurde Koch Inspizient des Torpedowesens und führte während dieser Tätigkeit mehrfach den Verband der Schul- und Versuchsschiffe, der ab 1913 als Lehrgeschwader bezeichnet wurde. Ihm gehörten neben der Friedrich Carl als Flaggschiff mehrere Kleine Kreuzer und zeitweise die älteren Linienschiffe Wittelsbach und Württemberg, letztere als Torpedoschulschiff, Avisos, Torpedoboote und 1913 die U-Boot-Flottille an.[6] Am 25. November 1913 wurde Koch zum Vizeadmiral befördert.
Im Juli 1914 wechselte Koch auf den Dienstposten des Inspizienten des Bildungswesens, übernahm jedoch nach Ausbruch des Ersten Weltkriegs bereits im August die Aufgabe des Kommandanten der Befestigung von Kiel. Zugleich vertrat er zeitweise den Chef der Marinestation der Ostsee. Im September 1915 wurde er stellvertretender Chef des Admiralstabs. Am 27. Januar 1918 wurde er zum Admiral befördert, im August zur Allerhöchsten Verfügung und im November 1918 zur Disposition gestellt.[6]
Literatur
Dermot Bradley (Hrsg.), Hans H. Hildebrand, Ernest Henriot: Deutschlands Admirale 1849–1945. Die militärischen Werdegänge der See-, Ingenieur-, Sanitäts-, Waffen- und Verwaltungsoffiziere im Admiralsrang. Band 2: H–O. Biblio Verlag, Osnabrück 1989, ISBN 3-7648-1499-3, S. 267–268.
Hans H. Hildebrand, Albert Röhr, Hans-Otto Steinmetz: Die deutschen Kriegsschiffe. Band 2, 1. Auflage, Herford 1980, ISBN 3-7822-0210-4, S. 103.
Walter Riccius: Reinhard Koch (1861–1939). In: Ders.: Die Institution der Marineattachés. Deutsche Marineattachés von Beginn bis 1945. Verlag Dr. Köster, Berlin 2023, ISBN 978-3-96831-040-4, S. 177–179.