Rüdiger Carl Siegfried Krüger (* 12. Dezember 1951 in Darmstadt) ist ein deutscher (Alt-)Germanist, Literat, Bildungs- und Kulturmanager. Er lebt in Halle (Westf.). Seine literarischen Schriften veröffentlicht er unter dem nom de plume Siegfried Carl.
Nach seiner Hochschulreife, die er 1971 am Albert-Einstein-Gymnasium in Böblingen ablegte, studierte Krüger an der Universität Stuttgart Germanistik, Philosophie und Geschichte; das Studium schloss er 1979 mit der Wissenschaftlichen Prüfung für das Lehramt an Gymnasien ab. Neben seinen Pflichtfächern studierte er vier Semester Musikwissenschaften, sowie zwei Semester Kunstgeschichte und Geschichte der Medizin (Naturwissenschaften und Technik). Seine wichtigsten akademischen Lehrer waren Günther Schweikle, Fritz Martini, Volker Klotz, Max Bense und August Nitschke. Daneben arbeitete er im krankenpflegerischen und pädagogischen Bereich – unter anderem als Wissenschaftliche Hilfskraft und dann als Wissenschaftlicher Angestellter am Institut für Literaturwissenschaften an der Universität Stuttgart (1976–1980), als Deutschlehrer am Ferdinand-Porsche-Gymnasium in Stuttgart-Zuffenhausen (1978–1979) und als Lehrbeauftragter und für fünf Jahre als Wissenschaftlicher Mitarbeiter in den Fächern Deutsch, Schulpraxis sowie Spiel- und Theaterpädagogik an der Pädagogischen Hochschule Ludwigsburg (1978–1987). 2003 kehrte er als Lehrbeauftragter für Qualitätsmanagement in Kultur- und Bildungsbetrieben an das Institut für Kulturmanagement der PH nach Ludwigsburg zurück.
Ab 1980 wirkte Krüger als Lehrbeauftragter für Germanistische Mediävistik an der Uni Stuttgart, wo er 1986 innerhalb der Philosophischen Fakultät mit einer Arbeit über den sogenannten Jüngeren Titurel (siehe unter den selbständigen wissenschaftlichen Publikationen) promovierte. Später war er wieder Lehrbeauftragter für Germanistische Mediävistik an der Universität Karlsruhe (1989–1997) und vertretungsweise Wissenschaftlicher Angestellter am Institut für Deutsche Sprache und Literatur der Johann Wolfgang Goethe-Universität Frankfurt am Main (1999–2000). In den Jahren 1980 bis 2000 war Krüger vielfach im Einsatz in der Lehrerfortbildung in Baden-Württemberg, Rheinland-Pfalz, Hessen und Bayern. Seit dem WS 2015/16 lehrt Krüger – auch nach seiner Verrentung – als Lehrbeauftragter an der Hochschule für Musik Detmold im Fach Liedgestaltung.
Seit Ende der 90er (1998 bei der CERTQUA, erneuert 2004 bei der ILEP) ist Krüger EFQM-Assessor und wirkt seit 2005 ehrenamtlich bei der Initiative Ludwig-Erhard-Preis mit.
Von 1987 bis 1997 war Krüger der Pädagogische Leiter und Geschäftsführer der VHS Oberes Enztal e. V. mit Sitz in Bad Wildbad (die Bildungseinrichtung wurde inzwischen in die VHS Calw integriert). Von 2000 bis 2020 war er Leiter der VHS Reckenberg-Ems, Zweckverband der Kommunen Rheda-Wiedenbrück, Rietberg, Herzebrock-Clarholz und Langenberg, mit Sitz in Rheda-Wiedenbrück und seit 2004 in Personalunion auch Geschäftsführer der Fortbildungs-Akademie Reckenberg-Ems (FARE) gGmbH, eines Tochterunternehmens der VHS Reckenberg-Ems. Seit 2012 hat die VHS Reckenberg-Ems den operativen Teil in eine gGmbH ausgegliedert; seitdem war Krüger VHS-Leiter des VHS-Zweckverbands-Gesamtunternehmens und Geschäftsführer der beiden Tochterunternehmen. Die konsequente Ausrichtung des Gesamtunternehmens nach den Qualitätsanforderungen der EFQM (seit 2005) wurde in 2018 und nach der grundlegenden EFQM Modellrevision nochmals 2020 mit dem German Excellence Award | Ludwig-Erhard-Preis in Gold gewürdigt. Im August 2020 ging Rüdiger Krüger in den Ruhestand.[1]
Rüdiger Krüger ist Mitglied im Verband deutscher Schriftstellerinnen und Schriftsteller.
Von 1985 bis 1986 war Krüger Geschäftsführer der Ludwigsburger Schlossfestspiele. 1988 fungierte er als Mitbegründer der Musikfestspiele Rossini in Wildbad in Bad Wildbad, deren organisatorischer Leiter er von 1988 bis 1991 war; hier wirkte er auch als Mitgründer der Deutschen Rossini Gesellschaft e. V. und war Motor und erster Redakteur deren Zeitschrift La Gazzetta.[2] Von 1992 bis 1994 übernahm er die organisatorische und künstlerische Beratung des Rossini Opernfestivals Rügen in Putbus und von 1999 bis 2001 die dramaturgische Beratung des Sommernachtstheaters Bad Herrenalb, für welches er unter seinem Pseudonym Siegfried Carl insgesamt drei Texte zu Freilicht-Theaterproduktionen – der sogenannten „Herrenalb-Trilogie“ (siehe unten) – verfasste.[3] Seit 2000 ist er in Rheda-Wiedenbrück künstlerischer Leiter des Flora-Klassik-Sommers und der VHS-Meisterkonzerte (bis 2009), seit 2009 der Reihe musica da camera (in der Wintersaison) und von 2011 bis 2013 des Harmonie-Musik-Festivals mit dem Ma‘alot Quintett (im Mai) – jeweils mit Kammermusik in der Orangerie auf Schloss Rheda.
Krügers wissenschaftliche Veröffentlichungen befassen sich zum überwiegenden Teil mit (alt)germanistischen, ästhetischen, kulturgeschichtlichen sowie didaktischen und (erwachsenen)pädagogischen Themen. Als Herausgeber übernahm er die redaktionelle Betreuung unterschiedlichster Publikationen, auch im Bereich der Neuen Medien. Außerdem schreibt er regelmäßig Zeitungs- und Zeitschriftenartikel sowie Rezensionen zu den unterschiedlichen Themen.
Seine literarischen und belletristischen Schriften (vor allem Lyrik, Schauspiele und Opernlibretti) schreibt und veröffentlicht Rüdiger Krüger unter seinem nom de plume Siegfried Carl. Seine Themen kreisen dabei oft um seine eigenen Fachrichtungen Germanistik und Geschichte.