Plounévez-Lochrist liegt am Ärmelkanal, etwa 33 Kilometer nordöstlich von Brest, etwa 29 Kilometer nordwestlich von Morlaix und 5,8 Kilometer südwestlich von Plouescat auf einer mittleren Höhe von 48 Metern über dem Meeresspiegel. Die Mairie steht auf einer Höhe von 56 Metern. Nachbargemeinden von Plounévez-Lochrist sind Tréflez im Westen, Plouescat im Nordosten, Lanhouarneau im Süden und Plouider im Südwesten. Das Gemeindegebiet hat eine Fläche von 3954 Hektar.
Jeanne-Louise Ramonet, eine Kleinbäuerin aus dem Weiler Kérizinen im Süden von Plounévez-Lochrist, gab an, dass ihr zwischen 1936 und 1965 Marienerscheinungen widerfahren seien.[2] Die Zahl habe sich ihr zufolge auf insgesamt 71 Begegnungen mit der Jungfrau über diesen Zeitraum belaufen.[3] Ab 1942 begann sie die Botschaften Mariens aufzuzeichnen.[4] Nach den üblichen Untersuchungen in solchen Fällen kam Bischof André-Pierre-François Fauvel von Quimper zu dem Schluss, dass es sich nicht um übernatürliche Erscheinungen gehandelt habe. Durch ein Interdikt untersagte er jegliche Kulthandlungen in Kérizinen.[5] Die Nicht-Anerkennung der Erscheinungen wurde von seinem Nachfolger, Bischof Francis Barbu, und 1975 durch die Kongregation für die Glaubenslehre bestätigt.[6] Gleichwohl hielten die Wallfahrten an.[7] Wegen des Pilgerstroms erwies es sich als notwendig, die 1956 in Kérizinen gebaute kleine Kapelle 1978 durch eine größere Kirche zu ersetzen. In den Begegnungen habe sich Maria zu einem Ziel mit außenpolitischer Dimension geäußert, sie bekundete Ramonet zufolge: „Ich will Frankreich rechristianisieren, damit es wieder das Licht der heidnischen Völker werde.“ In den 1990er Jahren zog Kérizinen jährlich 300.000 Pilger an.[3]
Bevölkerungsentwicklung
Jahr
1962
1968
1975
1982
1990
1999
2007
2020
Einwohner
3291
3056
2744
2580
2356
2278
2377
2297
Quellen: Cassini und INSEE
Kultur und Sehenswürdigkeiten
Der sogenannte Fels von Kernic, ein Hügel in der Nähe des Strands, steht als Site Inscrit (‚Naturdenkmal‘) unter Denkmalschutz.[8] In dem Hügel gibt es Ruinen von Befestigungsgebäuden aus dem Zweiten Weltkrieg (1939–1945).[9]
Im Jahr 2009 waren 39,5 Prozent der Erwerbstätigen in der Gemeinde beschäftigt, die anderen waren Pendler. 7,5 Prozent der Arbeitnehmer waren arbeitslos.[11]
↑Raoul Auclair: Kerizinen. Apparitions en Bretagne? Nouvelles éditions latines, Paris 1968 (französisch).
↑ abIgnacio Ramonet: Géopolitique du chaos (= Collection folio actuel. Nr.67). 2. Auflage. Éditions Gallimard, Paris 1999, ISBN 2-07-041113-3, S.134 (französisch).
↑Sandra Zimdars-Swartz: From Fátima to Kérizinen. Devotional Backgrounds and Resources for the Cold War. In: Peter Jan Margry (Hrsg.): Cold War Mary. Ideologies, Politics, and Marian Devotional Culture. Leuven University Press, Leuven 2020, ISBN 978-94-6270-251-6, S.85–108, zu Kérizinen S. 98–106, zu den Aufzeichnungen S. 98 (englisch).
↑La semaine religieuse de Quimper. 24. März 1961 (französisch).
↑Francis Barbu: Que penser de Kérizinen ? Une réponse de Rome. La position de l'évêque diocésain. In: Quimper et Léon. Bulletin diocésain. Nr.14, 26. Juli 1975 (französisch).
↑Sandra Zimdars-Swartz: From Fátima to Kérizinen. Devotional Backgrounds and Resources for the Cold War. In: Peter Jan Margry (Hrsg.): Cold War Mary. Ideologies, Politics, and Marian Devotional Culture. Leuven University Press, Leuven 2020, S.85–108, hier S. 106 (englisch).
↑Paroisse de Plounévez Lochrist. Diocèse de Quimper et Léon, archiviert vom Original am 16. Dezember 2012; abgerufen am 29. Januar 2023 (französisch, Wird auf der ganzen Website Kermic genannt, obwohl es eigentlich Kernic heißt.).
↑Un produit historique. In: oignon-de-roscoff.fr. Syndicat de Défense de l’oignon de Roscoff, archiviert vom Original am 27. August 2013; abgerufen am 29. Januar 2023 (französisch).