Der Ort entstand in den Jahren 1937–1942 mit dem Bau der als Petschora-Eisenbahn bekannten Eisenbahnlinie, die unter anderem während der Leningrader Blockade im Zweiten Weltkrieg als wichtiger Nachschubweg genutzt werden konnte. Beim Bau der Strecke, die Ende der 1940er Jahre bis nach Workuta verlängert wurde, kamen mehrere Zehntausend Gulag-Häftlinge als Zwangsarbeiter zum Einsatz.
Ab 1941 wurden nahe der neu errichteten Eisenbahnstation sowie des Binnenhafens an der Petschora Arbeitersiedlungen angelegt, die 1949 offiziell zur Stadt Petschora vereinigt wurden. Das HydronymPetschora wird Samojedischen Sprachen zugeschrieben und bedeutet dort „Waldmenschen“.
Noch bis zu dessen Auflösung 1959 befand sich in Petschora die Verwaltung des Arbeitslagers Petschorski, das zum Gulag-System gehörte.
Bevölkerungsentwicklung
Jahr
Einwohner
1959
30.586
1970
37.803
1979
56.361
1989
64.746
2002
48.700
2010
43.105
Anmerkung: Volkszählungsdaten
Wirtschaft und Verkehr
Petschora ist ein regional wichtiger Knotenpunkt für den Frachtverkehr. Unter anderem wird hier Steinkohle von den Schienen auf den Fluss verladen. Neben dem Binnenhafen existiert hier eine Schiffswerft. Ein wichtiger Betrieb in Petschora ist ein Heizkraftwerk, das zum Energieunternehmen OGK-3 gehört. Außerdem wird rund um Petschora Erdöl gefördert und per Pipeline nach Jaroslawl transportiert.
Der Bahnhof der Stadt ist neben dem Hafen ein weiterer wichtiger Güterumschlagsplatz, von dem aber auch Personenverbindungen in andere Regionen Russlands bestehen. Außerdem gibt es in der Stadt einen Regionalflughafen.
↑ abItogi Vserossijskoj perepisi naselenija 2010 goda. Tom 1. Čislennostʹ i razmeščenie naselenija (Ergebnisse der allrussischen Volkszählung 2010. Band 1. Anzahl und Verteilung der Bevölkerung). Tabellen 5, S. 12–209; 11, S. 312–979 (Download von der Website des Föderalen Dienstes für staatliche Statistik der Russischen Föderation)