Radics kehrte in seine Heimat zurück und übernahm ab Herbst 1858 als Supplent am Laibacher Gymnasium den Unterricht in den Fächern Geschichte und Deutsch. Als im Jahre 1862 in Ungarn die nichtungarischen Hochschullehrer entlassen wurden und diese daraufhin in den österreichischen Ländern untergebracht werden mussten, wurden junge Lehrer, die noch nicht alle Prüfungen abgelegt hatten, zum Ende des Schuljahres aus dem Staatsdienst entlassen.[1]
Von dieser Maßnahme war auch Radics betroffen. Er arbeitete nun verstärkt als Schriftsteller und beschäftigte sich intensiv mit der krainischen Landesgeschichte. Für die „Mittheilungen“ des historischen Vereins für Krain, dem er seit 1855 als Mitglied angehörte, schrieb er in dieser Zeit etliche lokalgeschichtliche Artikel. In diese Epoche fallen auch seine beiden Publikationen: „Herbart VIII. Freiherr zu Auersperg“ mit einer Widmung für Anastasius Grün und das Handbuch „Geschichte Krain’s“, mit dem er seinen Freund Gustav Freiherr von Zois ehrte.
Ab dem Jahre 1863 intensivierte Radics seine journalistischen Tätigkeiten und bald gehörte er bei etlichen Wiener Zeitungen und Zeitschriften, unter anderem bei der Wiener Zeitung,[2] zu den regelmäßigen Publizisten. Später arbeitete er auch als Redakteur bei der Agramer Zeitung, einem Blatt, das vornehmlich für das deutsch lesende Publikum der kroatischen Hauptstadt herausgegeben wurde. Auf Initiative des Veterinärwissenschaftlers und Politikers Janez Bleiweis erschien in Laibach am 3. Jänner 1865 ein neues Presseerzeugnis. Radics übernahm als verantwortlicher Redakteur die Schriftleitung des „Triglav“ einer deutschsprachigen „Zeitschrift für vaterländische Interessen“, die nach dem höchsten Gipfel der Julischen Alpen benannt war.
Nach Ausbruch des Italienischen Unabhängigkeitskrieges 1866 gegen Österreich, nahm Radics als Kriegsberichterstatter an den Kampfhandlungen teil und berichtete, für etliche Blätter der Monarchie aus dem Hauptquartier des Erzherzog Albrecht, von der Schlacht bei Custozza und den Ereignissen auf dem italienischen Kriegsschauplatz.
Joachim Hösler: Von Krain zu Slowenien, Die Anfänge der nationalen Differenzierungsprozesse in Krain und der Untersteiermark von der Aufklärung bis zur Revolution 1768 bis 1848. R. Oldenbourg, München 2006, ISBN 3-486-57885-5.
Peter Vodopivec: Die sozialen und wirtschaftlichen Ansichten des deutschen Bürgertums in Krain vom Ende der sechziger bis zum Beginn der achtziger Jahre des 19. Jahrhunderts. In: Helmut Rumpler und Arnold Suppan (Hrsg.): Geschichte der Deutschen im Bereich des heutigen Slowenien 1848–1941. R. Oldenbourg, München 1988, ISBN 3-486-54691-0.
Laibacher Zeitung: Ausgabe Nr. 220, vom 25. September 1912.
Laibacher Zeitung: Ausgabe Nr. 222, vom 27. September 1912.
↑Vgl. u. a. Peter von Radics: Landwirthschaftliche Culturbilder 1486 bis 1886, zumeist aus Oesterreich. In: Wiener Zeitung, 16. Oktober 1887, S. 2 f.; weiters: Peter von Radics: Kaiser Ferdinand III. als Schriftsteller. In: Wiener Zeitung, 11. Oktober 1903, S. 3–5; weiters: Peter von Radics: Der krainische Dichter und Geschichtsschreiber Anton Linhart. In: Wiener Zeitung, 10. Dezember 1905, S. 3–6.