Die Wurzeln von Paramount (deutsch: „überragend“) reichen bis in das Jahr 1912 zurück, als Adolph Zukor aus den Profiten, die er aus dem Verleih von Queen Elizabeth mit Sarah Bernhardt erzielte, die Famous Players Film Company gründete. Der größte Star des Studios war Mary Pickford, und bereits 1914 übertrug Zukor den Verleih seiner Filme auf die neu gegründete Paramount Pictures Corporation, zu deren Mitbegründern Jesse L. Lasky und William Wadsworth Hodkinson gehörten. Hodkinson war bereits ein Veteran aus den Zeiten der General Film Company und eng verbandelt mit dem Edison’s Trust. Paramount übernahm auch den Verleih für die Filme der Feature Play Company von Jesse L. Lasky, die er 1913 gemeinsam mit Samuel Goldfish (später Samuel Goldwyn) und Cecil B. DeMille gegründet hatte. Die neue Gesellschaft hatte bereits mit dem ersten Film, The Squaw Man, dem ersten abendfüllenden Spielfilm aus Hollywood, einen durchschlagenden Erfolg.
1916 hatten Lasky und Zukor die Mehrheit an der Unternehmung und warfen Hodkinson hinaus. Die Paramount wurde zur Famous Player-Lasky Corporation mit Zukor als Präsidenten und Lasky als Vizepräsidenten. In den nächsten Jahren fusionierten noch 12 weitere Gesellschaften mit Famous Players-Lasky, die sich bald auch einen eigenen Vertriebskanal eröffneten, indem sie die Kinoketten von Artcraft und Paramount Publix Corporation übernahmen. Über die Jahre wurde die Paramount so zur mächtigsten Verleihgesellschaft der USA. 1927 wurde die Gesellschaft in Paramount Famous Lasky Corporation und 1930 in Paramount Publix Corporation umbenannt.
Die Gesellschaft verdiente vor allem dank des größten Aufgebots an Stars mehr Geld als jede andere Filmgesellschaft. Als Reaktion und unter dem Schlachtruf Stop Zukor gründeten 1917 die freien Kinounternehmer Amerikas die First National, die von Paramount 1918 deren größte Kassenattraktion abwarben: Mary Pickford, die für ein Gehalt von über 1,1 Millionen US-Dollar im Jahr wechselte, nur um kurze Zeit später als selbständige Produzentin die United Artists mitzubegründen. 1924 kam mit der Gründung von Metro-Goldwyn-Mayer (MGM) ein echter Konkurrent auf, der schließlich 1928 höhere Profite aufwies als Paramount.
Paramount Pictures wurde 1966 vom Mischkonzern Gulf and Western Industries (später Gulf+Western) übernommen. 1967 übernahm G+W auch das auf dem benachbarten Grundstück gelegene, von Lucille Ball und Desi Arnaz gegründete Studio Desilu Productions und legte es mit Paramount zusammen, womit auch die bei Desilu angesiedelte Fernsehserie Star Trek zu Paramount kam. Unter neuer Führung begann in den 1980ern G+W seine Industrie-Beteiligungen zu verkaufen und gab seine Diversifikation zugunsten einer Konzentration auf die Medienbeteiligungen auf. G+W änderte in der Folge 1989 ihren Namen in Paramount Communications.
1994 wurde Paramount Communications von Viacom aufgekauft und ist weiterhin für die Produktion und Distribution von Inhalten für Kino und Fernsehen zuständig.
Außerhalb der USA betreibt Paramount Pictures zusammen mit Universal Pictures den Filmverleih United International Pictures (UIP), über welchen die meisten eigenen Titel vertrieben werden. Ein ähnliches Konstrukt bestand in Form von CIC Video auf dem Heimvideo-Markt. Aufgrund von Fusionen im Hause Universal und dem DVD-Boom machte Universal sich selbständig und übernahm das Geschäft von PolyGram Video. Nach Universals Rückzug aus CIC übernahm Paramount das Geschäft, welches seit Januar 2000 als Paramount Home Entertainment firmiert. Im Jahr 2015 begann eine erneute Kooperation mit Universal, bei der diese den Vertrieb von Paramount-Filmen im Homeentertaiment übernahmen.[2]
Die Veröffentlichung von Leih- und Kaufvideos der Paramount Pictures erfolgt in Deutschland über die Paramount Home Entertainment (Germany) GmbH mit Sitz in Unterföhring bei München, wo sich auch der Kinoverleih Paramount Pictures Germany befindet. Vor dem 1. April 2005 befand sich der Firmensitz in Frankfurt am Main.
Zum 1. Januar 2006 erfolgte die Aufteilung des Mutterkonzerns Viacom in zwei getrennte Unternehmen, Paramount Pictures gehörte damit zur „neuen“ Viacom, Paramount Television dagegen zur CBS Corporation. Nach dem erneuten Zusammenschluss der „neuen“ Viacom und der CBS Corporation 2019 gehört Paramount zu Paramount Global (ehemals Viacom CBS).
2006 firmierte Paramount seine Tochtergesellschaft Paramount Classics in Paramount Vantage um. Des Weiteren wurden die Firmen MTV Films und Nickelodeon Movies Tochterunternehmen der Paramount Pictures Corporation.
2011 gründete Paramount die Niedrigbudget-Tochter Paramount Insurge, die als ersten Film Devil Inside veröffentlichte.
In den darauffolgenden Jahren gelang es Paramount trotz gelegentlicher großer Erfolge (vor allem mit der Mission Impossible-Reihe) nicht mehr, konstant gewinnbringende Filme zu veröffentlichen. Auch bis dato sehr erfolgreiche Marken wie Transformers oder Star Trek lieferten nicht mehr den gewohnten Erfolg, was schließlich dazu führte, dass Paramount die Anzahl an Kinoveröffentlichungen merklich reduzierte. Produktionen wie The Irishman oder auch Killers of the Flower Moon wurden (zumindest teilweise) an Streamingdienste wie Netflix und Apple TV+ abgetreten, um das finanzielle Risiko zu minimieren.[3][4][5]
Im Oktober 2019 begann in Deutschland eine Zusammenarbeit mit Entertainment One Germany. Diese beinhaltet, dass Paramount die Kinoauswertung für eOne übernimmt.[6]
↑Amy Chozick, Brooks Barnes: Paramount Was Hollywood’s ‘Mountain.’ Now It’s a Molehill. In: The New York Times. 17. Januar 2019, ISSN0362-4331 (nytimes.com [abgerufen am 11. Juli 2020]).
↑Mark Sweney: Paramount looks to Disney model to recover after string of flops. In: The Guardian. 30. März 2017, ISSN0261-3077 (theguardian.com [abgerufen am 11. Juli 2020]).
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