Die Gemeinde liegt auf Endmoränenhügeln der letzten Eiszeit im Voralpenland mit Blick auf das Mangfallgebirge. Die Ortschaft Otterfing befindet sich an der Bundesstraße 13, 4 km nördlich von Holzkirchen und direkt an der südlichen Grenze des Landkreises München. Im Norden begrenzt der Hofoldinger Forst das Gemeindegebiet. Nach der Auflösung dieses Waldgebiets als gemeindefreien Gebiets wurden Teile davon zum 1. Januar 2011 Otterfing zugeschlagen.[2]
Archäologische Funde belegen die Besiedlung schon in der Keltenzeit. 1942 wurde bei Ausschachtungsarbeiten nahe dem Bahnhof das Körpergrab einer Frau aus der spätrömischen Zeit (ca. 350 bis 355 n. Chr.) entdeckt. Neben anderen Grabbeigaben wurde aus 1,30 Meter Tiefe auch eine Münze aus der Regierungszeit von Constantius II. geborgen.
Urkundlich wurde Otterfing erstmals 1003 in einem Traditionsbuch des Klosters Tegernsee als „Otolvinga“ erwähnt[5] und war ursprünglich die ‚Siedlung des Otolf‘. Nach vielen verschiedenen Schreibweisen wird der Ort bereits 1568 in den Bairischen Landtafeln des Philipp Apian als Otterfing bezeichnet.
Eine selbstständige politische Gemeinde ist Otterfing seit den Verwaltungsreformen in Bayern von 1818.
Blasonierung: „Über nach oben gebogenem, goldenem Balken in Blau zwei einander zugewendete halbe silberne Steinböcke, darüber drei, zwei zu eins gestellte, goldene Kronen.“[8]
Wappenbegründung: Die Steinböcke stammen aus dem Wappen derer von Kurz von Senftenau, denen das Grafengeschlecht von Valley entstammt. Tegernsee, von denen die Kronen übernommen wurden, und Valley waren bis zur Gemeindebildung 1818 bedeutende Grundbesitzer am Ort. Der goldfarbene Bogen unten symbolisiert den Teufelsgraben, ein Trockental südlich von Otterfing, in dem einst die Schmelzwasser des Isar-Loisach-Gletschers abflossen.
Otterfing führt seit 1972 ein eigenes Gemeindewappen.
Verkehr
Otterfing liegt an der Bahnstrecke München–Holzkirchen und ist direkt an die Münchner S-Bahn Linie S3 angeschlossen, die alle 20 bzw. 40 Minuten in Richtung München und Holzkirchen verkehrt. Die Bayerische Oberlandbahn bedient Otterfing untergeordnet zu den Hauptverkehrszeiten.
Durch den Ort führt in Nord-Süd-Richtung die Bundesstraße 13. Die Bundesautobahn 8 ist drei Kilometer östlich vom Ortsmittelpunkt entfernt; die nächste Anschlussstelle Sauerlach im Norden ist in zehn und Holzkirchen im Süden in acht Kilometern zu erreichen.
Religionen
Etwa 59 % der Bevölkerung sind römisch-katholisch, 14 % evangelisch; ca. 27 % gehören keiner oder einer anderen Glaubensgemeinschaft an.
Faschingsball Tanz auf dem Vesuv, seit 1980 am Faschingssamstag
Faschingszug am Faschingsdienstag, alle fünf Jahre
Otterfinger Dorffest, seit 2004, drei Tage Ende Juli/Anfang August
Otterfinger Challenge-Cup, seit 2002, bestbesetztes U-13-Fußballturnier Süddeutschlands[9]
Südtiroler Weinfest, seit 1978 drei Tage am ersten Septemberwochenende
Christkindlmarkt am vierten Adventssonntag
Greifvogelstation
Seit 1987 betreibt Alfred Aigner eine Auffangstation für Greifvögel aus der weiteren Umgebung. 2012 konnte die Station in einem Neubau zwischen Otterfing und dem Ortsteil Wettlkam erweitern.[10]
Otterfinger Gemeindeblatt
Das Otterfinger Gemeindeblatt erscheint monatlich und wird an jeden Einwohner zugestellt. Es ist auch auf der Website der Gemeinde zum kostenfreien Download verfügbar.[11]
Eduard Moser: Ein oberbayerisches Bauerndorf im Holzlande – Otterfing bei Holzkirchen (Oberbayern), Heimatbücherverlag Müller & Königer, München, 1925.
Gemeinde Otterfing (Hrsg.): Otterfing – Heimatbuch, Band 1 (2005) + Band 2 (2020).