Oswald Völkel entstammte einer künstlerischen Familie. Nach dem Abschluss der Volksschule erlernte er bei seinem Vater die Kunstmalerei. Nachdem zuvor schon mehrere Künstler aus der Grafschaft Glatz in München erfolgreich tätig waren (Wilhelm Hauschild und Alois Richter aus Schlegel, Josef Zenker, Hieronymus Richter, Joseph Elsner sowie Paul Hoecker) und in Völkels Umgebung mit Begeisterung vom Münchner Kunstleben gesprochen wurde, ging 1894 auch Völkel dorthin. In München besuchte er die Königliche Kunstgewerbeschule[1] und danach eine Privatschule. Nach Abschluss der Ausbildung arbeitete er zunächst an verschiedenen Deckengemälden und Altarbildern anderer Künstler mit. Für die Kunstanstalten in Berlin, Frankfurt und Zürich fertigte er Gemäldekopien an.
1904 machte sich Völkel mit einem Atelier in München selbständig. Nachfolgend schuf er zahlreiche Deckengemälde und Altarbilder für Kirchen, vor allem im Auftrag der Diözese Augsburg. Einzelne Gemälde können auch in München und Oberbayern nachgewiesen werden. Von Völkel gemalte Kreuzwegbilder gelangten 1909 nach England. 1910 schuf er das Altarbild für die neu erbaute Kirche Mariä-Himmelfahrt in Bad Altheide. Für sein Heimatdorf Schlegel restaurierte er die Bilder von Wilhelm Hauschild. Die meisten seiner Gemälde und Fresken können stilistisch dem Neubarock zugerechnet werden.
Niederhannsdorf, Pfarrkirche St. Johannes der Täufer: Kreuzwegbilder (1905)
Schlegel, Filialkirche Maria Schmerzensmutter auf dem Allerheiligenberg: mit seinem Vater Joseph Renovierung Fresken und der Kreuzwegbilder (1903), ursprünglich von Wilhelm Hauschild gemalt
Literatur
Festgabe des Vereins für Christliche Kunst in München. München 1910, S. 168
Joseph Wittig: Chronik der Gemeinde Schlegel, hg. von der Heimatgemeinschaft Schlegel, Eigenverlag Hattingen/Neuss 1983, S. 597–599
↑die gelegentliche Angabe, Völkel habe auch an der Königlichen Akademie der Bildenden Künste studiert, konnte in den Matrikelbüchern der AdBK nicht nachgewiesen werden