Tyson wurde als zweites von drei Kindern in Manhattan geboren und wuchs in der Bronx auf.[2] Seine Mutter, Sunchita Feliciano Tyson, war Gerontologin und sein Vater, Cyril deGrasse Tyson, Soziologe. Neil besuchte von 1972 bis 1976 die Bronx High School of Science (Vertiefung Astrophysik), er war Kapitän des Ringerteams und Chefredakteur des von der Schule herausgegebenen Physikjournals. Seit seinem neunten Lebensjahr zeigte er großes Interesse an Astronomie. Im Alter von 15 Jahren hielt er bereits Vorlesungen.[3] Obwohl der Astronom Carl Sagan, der Fakultätsmitglied an der Cornell University war, ihn rekrutieren wollte, begann Tyson ein Physikstudium in Harvard. Dort machte er im Jahr 1980 seinen Bachelorabschluss. Danach graduierte er im Jahre 1983 an der University of Texas in Austin in Astronomie mit einem Master of Arts und einer Arbeit über Sternentstehungsmodelle für Zwerggalaxien. 1989 erhielt er einen weiteren Master in Astrophysik und 1991 promovierte Tyson in Astrophysik an der Columbia University über das Thema „Galactic Bulge – chemical evolution, abundances and structure“.[4]
Am Hayden Planetarium setzte Tyson sich dafür ein, dass Pluto in den Ausstellungen nicht mehr als neunter Planet bezeichnet werde. Er erklärte dazu, dass er davon abgehen wollte, einfach nur die Planeten zu zählen, und dass er stattdessen Gemeinsamkeiten von Objekten betrachten und diese in Gruppen zusammenfassen wolle, also die terrestrischen Planeten, die Gasplaneten und Pluto mit ähnlichen Objekten.[7] 2006 bestätigte die Internationale Astronomische Union diese Einschätzung und klassifizierte Pluto als Zwergplanet.
Er schrieb eine Reihe populärwissenschaftlicher Bücher über Astronomie.[8] Seit 1995 schreibt er eine Kolumne für das Magazin Natural History. In einer dieser Kolumnen prägte er den Begriff „Manhattanhenge“ mit Bezug auf die beiden Tage im Jahr, an denen die Abendsonne in einer Linie mit den Querstraßen von Manhattan ausgerichtet ist. An diesen Tagen ist der Sonnenuntergang ungehindert durch das Straßennetz Manhattans sichtbar. Basierend auf seinen Essays im Natural History Magazin hat Tyson ein Vorlesungsprogramm für The Great Courses gestaltet, die Marke eines Anbieters von Weiterbildungsmaterialien.[9]
Tyson wurde von George W. Bush für zwei Komitees nominiert: Commission on the Future of the United States Aerospace Industry (2001) und President’s Commission on Implementation of United States Space Exploration Policy (2004), auch genannt „Moon, Mars and Beyond“. Kurz darauf erhielt er die NASA Distinguished Service Medal.
Tyson im Dezember 2011 bei einer Konferenz 1000 Tage nach dem Start des Kepler-Weltraumteleskops
Tyson argumentiert, dass das Konzept des Intelligent Design den Fortschritt der Naturwissenschaft behindert.[13] Auf die Frage, ob er an Gott oder eine höhere Macht glaube, antwortete er: „Jede Vorstellung einer höheren Macht, von der ich weiß, von allen Religionen, die ich kenne, beinhaltet viele Aussagen über die Gutartigkeit dieser Macht. Wenn ich mir das Universum ansehe, und die vielen Wege, wie es uns umbringen will, kann ich das nur schwer mit diesen Verlautbarungen über das Gute in Einklang bringen.“[14]
Tyson definiert sich selbst als Agnostiker.[15][16]
Über seine Ansichten zu Religion und Spiritualität hat er ausführlich in seinen EssaysThe Perimeter of Ignorance[17] und Holy Wars[18] geschrieben.
↑Neil deGrasse Tyson: The Horror, The Horror. 12. September 2001, abgerufen am 23. September 2024 (englisch).
↑Matt Donnelly: ‘Batman v Superman': 8 Real Media Stars Who Reported From Gotham and Metropolis. 26. März 2016 (thewrap.com [abgerufen am 31. Dezember 2016]).