Das Musée des Beaux-Arts ist ein 1801 eröffnetes Kunstmuseum in Lyon. Das Museum geht auf den sogenannten Chaptal-Erlass der Zeit Napoleon Bonapartes zurück und befindet sich an der Place des Terreaux in einer alten Abtei der Benediktiner, die im Zuge der Französischen Revolution aufgelöst wurde. In 70 Galerien wird die Sammlung des Museums präsentiert. Diese umfasst Antiquitäten, Kunstwerke und Münzen aus verschiedensten Epochen vom Alten Ägypten bis hin zur Moderne. 2007 wurde das Museum von 242.000 Kunstinteressierten besucht.[1]
Bis 1792 war das Museumsgebäude eine Abtei, deren Äbtissinnen aus dem hohen französischen Adel stammten. Aufgrund der Bedeutung der Abtei finanzierte Ludwig der XIV. im 17. und 18. Jahrhundert größere Renovierungsarbeiten. Diesen Arbeiten sind die barocken Elemente des Gebäudes geschuldet. Infolge der Französischen Revolution wurden die Nonnen aus der Abtei vertrieben. Danach wurde in dem Gebäude das Palais du Commerce et des Arts untergebracht, in dem erst aus kirchlichem Besitz beschlagnahmte Werke gesammelt wurden. Mit der Zeit wurden auch archäologische und naturkundliche Objekte aufgenommen. 1805 wurde in dem Gebäude zudem eine Zeichenschule gegründet, um Musterzeichner für die in Lyon ansässige Seidenindustrie auszubilden. Im Jahr 1860 wurde in dem Gebäude anstelle der bisherigen Nutzung das Palais des Arts eingerichtet. In der Folge wurde die Sammlung stark erweitert. Zu Beginn des 20. Jahrhunderts wurde die Sammlung immer größer und vielfältiger. Zudem wurde der Name der Institution in Musée des Beaux-Arts umbenannt. Von 1988 bis 1998 wurde das Museumsgebäude einer Generalsanierung unterzogen. Die ehemalige Abteikirche St-Pierre ist Teil des Museums.
Stürmisches Meer bei Etretat von Claude Monet, 1883
Danae von Tintoretto, 1570
Die Steinigung des heiligen Stephanus von Rembrandt van Rijn, 1625
Nave Nave Mahana (Herrliche Tage) von Paul Gauguin, 1896
Die Sammlung von Objekten aus dem Alten Ägypten basiert auf einer Schenkung von etwa 400 Stücken aus dem Louvre in Paris. Eine weitere bedeutende Schenkung waren 1000 Objekte von der Familie Victor Lorets, der ein bedeutender französischer Ägyptologe war. Bedeutende Stücke der Sammlung sind Sarkophage und die Tore von Ptolemaios III. und Ptolemaios IV. des Tempels von al-Madamud. Daneben sind Kanopen, Reliefs und Stelen zu sehen. Hinzu kommen religiöse und kultische Objekte sowie Alltagsgegenstände.
Dominique Brachlianoff, Decourcy E. McIntosh (Hrsg.): The Real and the Spiritual: Nineteenth-Century French Drawings from the Musee Des Beaux-Arts De Lyon. Frick Art Museum, 1992, ISBN 1-881403-00-9.