Der Name in der gascognischen Sprache lautet Montsegur.[1] Monségur liegt auf einer Anhöhe über dem Tal des Flusses Adour, daher der Name Mont für „Berg“. Das Adjektivsegur bedeutet „sicher“ in der gascognischen Sprache, ein Hinweis auf die strategische Lage des Dorfes.[2]
Monségur liegt ca. 40 km nordöstlich von Pau in der historischen Provinz Béarn am östlichen Rand des Départements und grenzt im Westen, Norden und Osten an das benachbarte Département Hautes-Pyrénées.
Monségur liegt im Einzugsgebiet des Flusses Adour. Der Ruisseau de Bordeu, ein Nebenfluss des Ruisseau de Layza, entspringt auf dem Gebiet der Gemeinde und bewässert es zusammen mit seinem Zufluss, dem Ruisseau de Coumanère, der einen großen Teil der Grenze zur Nachbargemeinde Larreule markiert.[3]
Geschichte
Die Grundherrschaft von Monségur lag beim französischen König seit dem Mittelalter. Die Gerichtsbarkeit der lokalen Rechtssprecher wurde also im Namen des Königs ausgeübt. Bei der Volkszählung im Jahre 1385 wurden in Monségur 30 Haushalte gezählt. Es gehörte zur Bailliage von Lembeye. Trotz der im Vergleich zu Nachbardörfern geringeren Größe besaß Monségur einen Sitz im obersten Gerichtshof des Béarn. Der Zehnt wurde auf die Barnabiten von Lescar und dem Archidiakonat von Tarbes aufgeteilt. Die Hugenottenkriege sorgten im 16. Jahrhundert für einen Bevölkerungsrückgang, der aber rasch wieder ausgeglichen werden könnte, denn 1675 wurden bereits 75 Haushalte gezählt. Bis zum Ende des 19. Jahrhunderts sorgte der Weinbau für eine florierende Wirtschaft, die sich schlagartig durch eine Epidemie der Reblaus verschlechterte, die sich in Europa ab 1863 ausbreitete. Es bedurfte 30 Jahre, um diese Krise zu überwinden, indem amerikanische Pfropfreben eingesetzt wurden, die auf natürliche Weise gegen den Reblausbefall resistent sind.[2][4]
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Ab 1962 offizielle Zahlen ohne Einwohner mit Zweitwohnsitz
Quellen: EHESS/Cassini bis 2006,[6]INSEE ab 2009[7]
Einwohnerentwicklung
Nach einem letzten Höchststand der Einwohnerzahl von rund 390 in der Mitte des 19. Jahrhunderts reduzierte sich die Zahl bei kurzen Erholungsphasen bis zur Mitte des 19. Jahrhunderts auf ein Niveau von rund 90, bevor mit dem 1980er Jahren ein moderates Wachstum einsetzte.
Jahr
1962
1968
1975
1982
1990
1999
2006
2009
2021
Einwohner
100
95
95
98
106
105
126
136
131
Sehenswürdigkeiten
Pfarrkirche, geweiht Johannes dem Täufer. Ihr massives Äußeres mit spärlichen Fenster- und Türöffnungen weist auf eine Architektur hin, die neben der sakralen Funktion auch auf eine militärische Verteidigung ausgerichtet ist. Diese Merkmale konnten auch vielfache Umgestaltungen im Laufe der Jahrhunderte nicht verschwinden lassen. Die nördliche Wand gehört zu den ursprünglichen Komponenten und datiert wahrscheinlich aus dem 11. Jahrhundert. Andere Elemente sind Zeugen von Umbauten und Vergrößerungen im 17. Jahrhundert, die die Schäden durch die Hugenottenkriege ausgleichen sollten. Restaurierungen im 18. und 19. Jahrhundert bringen ein konstantes Streben nach Verbesserungen zum Ausdruck. Die kleine Pfarrkirche hat wie viele Kirchen der Region einen einfachen Aufbau. Sie besitzt ein Mittel- und ein Seitenschiff sowie eine Seitenkapelle. Bemerkenswert ist ihr bis weit nach unten gezogenes Dach. Der Glockengiebel im Westen besitzt einen Anbau mit einem Pultdach, ein in der Region weit verbreitetes Element. Im Innern werden viele Gegenstände aus dem 17. bis 19. Jahrhundert bewahrt, die als nationale Kulturgüter registriert sind.[8][9]
Schloss von Monségur. Im 19. Jahrhundert errichtet und im 20. Jahrhundert restauriert, vereinigt es traditionelle Stilelemente. Das lang gezogene und stark geneigte Schieferdach und seine beiden Dachgauben sind hierbei die auffälligsten. Ein weiteres Charakteristikum ist ein Balkon mit einem Geländer aus Holz, der auf der ersten Etage aus dem größten Teil der Fassade hervorkragt. Andere Merkmale, die aus dem Gebäude einen Sitz von Notabeln ausmacht, sind der runde Turm und die zahlreichen, gleichmäßig und symmetrisch angeordneten Fenster. Das Schloss befindet sich in Privatbesitz und ist für die Öffentlichkeit nicht zugänglich.[10]
Wirtschaft und Infrastruktur
Branchen und Betriebe
Porcs Noirs de Bigorre
Monségur liegt in den Zonen AOC der Schweinerasse Porc noir de Bigorre und des Schinkens Jambon noir de Bigorre.[11]
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Aktive Arbeitsstätten nach Branchen am 31. Dezember 2015[12] Gesamtzahl = 14
Verkehr
Monségur wird durchquert von den Routes départementales 148 (Hautes-Pyrénées: 4) und 202 (Hautes-Pyrénées: 59).
↑Monségur. Gasconha.com, abgerufen am 29. September 2017 (französisch).
↑ abMonségur. visites.aquitaine.fr, archiviert vom Original am 29. September 2017; abgerufen am 29. September 2017 (französisch).Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/visites.aquitaine.fr
↑Ma commune : Monségur. Système d’Information sur l’Eau du Bassin Adour Garonne, abgerufen am 29. September 2017 (französisch).
↑Château de Monségur. visites.aquitaine.fr, archiviert vom Original am 29. September 2017; abgerufen am 29. September 2017 (französisch).Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/visites.aquitaine.fr