Schnitzer studierte zwischen 1981 und 1986 Volkswirtschaftslehre an der Universität zu Köln, an der sie anschließend als wissenschaftliche Mitarbeiterin bei Eva Bössmann blieb. Parallel schloss sie bis 1991 ein Doktorandenstudium an der Universität Bonn mit der ArbeitTakeovers and Tacit Collusion[6] im Rahmen des European Doctoral Program (EDP) ab.[7] Dorthin wechselte sie im selben Jahr als wissenschaftliche Mitarbeiterin von Urs Schweizer in der wirtschaftspolitischen Abteilung der Universität. 1995 habilitierte sie sich an der Rechts- und Staatswissenschaftlichen Fakultät der Universität Bonn zum Thema Solutions to the Sovereign Debt Problem: Countertrade and Foreign Direct Investment.
Schnitzer publiziert und lehrt aktuell unter anderem zu Themen der Wettbewerbspolitik und Innovationsökonomik. In ihrer aktuellen Forschung verwendet sie Mikrodaten, um beispielsweise die Innovationstätigkeiten von Unternehmen empirisch zu analysieren. Außerdem beschäftigt sie sich mit multinationalen Unternehmen und den Internationalisierungsstrategien von Firmen. Zu Beginn ihrer Karriere setzte sie sich auch mit Themen im Bereich des Außenhandels und der Vertragstheorie auseinander.
Ihre fachlichen Positionen innerhalb des Sachverständigenrates, wo sie sich insbesondere dem Thema Wettbewerb widmet, werden von der Wirtschaftsjournalistin Maja Brankovic so beschrieben: „Sie hält überhaupt nichts von staatlicher Industriepolitik – und noch weniger von traditionellen Rollenbildern.“ Sie plädiert für das Ende des Ehegattensplittings.[22] Schnitzer unterstützt eine Erhöhung des Rentenalters auf 70 Jahre, darum werde man „nicht umhinkommen“.[23] Sie sprach sich im Juli 2023 für 1,5 Mio. jährliche Zuwanderer nach Deutschland aus, um den Fachkräftemangel zu decken,[24] und befürwortete die Abschaffung der Witwenrente und deren Ersatz durch ein Rentensplitting für Ehepaare.[25]
Im Mai 2024 rief Schnitzer zu einem „parteiübergreifenden Konsens über eine Reform der Rente“ auf. Dabei lehnt sie die Rente mit 63 ab. Außerdem plädiert sie dafür, die „abschlagsfreie Rente für Geringverdiener“ vorzubehalten.[26]
Ebenfalls im Mai 2024 forderte Schnitzer, die Rente an die Inflation und nicht an die Löhne zu koppeln.[27]
Im Dezember 2024 warnte sie vor eine Großen Koalition aus CDU und SPD. Diese würde einen Reformstillstand und weiteren Wohlstandsverlust bedeuten. Besonders wichtig sei eine Reform der Schuldenbremse, die so zu gestalten sei, "dass das zusätzliche Geld ausschließlich für zukunftsorientierte Investitionen - Verteidigung, Infrastruktur, Bildung - ausgegeben wird".[28]
↑Konstantin Zimmermann, dpa: Monika Schnitzer: Chefin der Wirtschaftsweisen fordert Rentenreform. In: Die Zeit. 19. Mai 2024, ISSN0044-2070 (zeit.de [abgerufen am 19. Mai 2024]).
↑Rente: SPD-Politikerin lehnt Kopplung an Inflation ab. In: Der Spiegel. 21. Mai 2024, ISSN2195-1349 (spiegel.de [abgerufen am 21. Mai 2024]).