Auch der im Zusammenhang mit der Lohnveredelung auftretende Reexport und Reimport gehören zum Außenhandel. Der Transithandel weist im Regelfall in der Handelsbilanz einen geringen Saldo aus, der auf dem Gewinn dieser Transaktion beruht. Es handelt sich um eine Bilanzverlängerung.
Der intraregionale Außenhandel betrifft die Außenhandelsbeziehungen zwischen den Mitgliedsstaaten eines wirtschaftlichen Integrationsraumes (etwa die Europäische Union), während der interregionale Außenhandel die Handelsbeziehungen zwischen wirtschaftlichen Integrationsräumen (wie zwischen einem EU-Mitgliedstaat und einem Drittstaat) erfasst.[5]
Ein intersektoraler Außenhandel liegt vor, wenn Waren unterschiedlicher Kategorie gehandelt werden. So exportiert Deutschland beispielsweise Kraftfahrzeuge nach Kolumbien und bezieht von dort unter anderem Kaffee.[6] Um intrasektoralen Außenhandel geht es, wenn dieselbe Warenkategorie zwischen Staaten gehandelt wird: Deutschland exportiert Kraftfahrzeuge nach Japan und importiert japanische Fahrzeuge.
Der Außenhandel kann nur auf der Grundlage bilateraler oder multilateraler Handelsabkommen stattfinden. Sie regeln, welche Güter und Dienstleistungen zwischen den Handelspartnern ausgetauscht werden dürfen und welche nicht. Die gemeinsame Handelspolitik der EU wird gemäß Art. 207 Abs. 1 AEUV nach einheitlichen Grundsätzen gestaltet. Demnach muss das Europäische Parlament allen Handelsabkommen zwischen EU-Mitgliedstaaten und Drittstaaten seine Zustimmung erteilen.
Die Außenbeitragsquote ist der Anteil des Außenbeitrags am BIP:[7]
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Sie geben an, inwieweit ein Staat in den Welthandel integriert ist.
Gibt es bei einigen Produktgruppen in einem Staat eine Importquote von „Null“, so liegt Autarkie vor, die einem Selbstversorgungsgrad von 100 % entspricht. Dies gibt es in vielen Agrarstaaten, wo Agrarprodukte oft eine Überproduktion aufweisen oder in Staaten mit über den Inlandsbedarf hinausgehenden Rohstoffen. Das Gegenteil einer zu starken Abhängigkeit von Rohstoffen (wie etwa bei Erdgas und Erdöl) führt zu Monostrukturen, welche beispielsweise die Energiesicherheit gefährden oder ein Preisrisiko darstellen, kann zu Importquoten von bis zu 100 % führen.
b In diesen Zahlen sind erhebliche Transfers im Rahmen von Re-Exports (Ausfuhren von ausländischen Gütern) und Einfuhren für Re-Exports enthalten
Wirtschaftliche Aspekte
Bereits für Thomas Mun stand im Jahre 1664 fest, dass Wohlstand dadurch entstehe, wenn andere Nationen mehr von England kauften als England von diesen konsumiere, wenn mithin ein Handelsbilanzüberschuss entstehe.[10]Adam Smith führte dagegen den Außenhandel in seinem im März 1776 erschienenen Buch Wohlstand der Nationen darauf zurück, dass jedes Land sich auf die Herstellung jener Güter konzentriere, bei denen es einen absoluten Kostenvorteil erziele.[11]
Typisch für den Außenhandel sind dessen erhöhte Transaktionskosten im Vergleich zum Binnenhandel.[16] Grund ist beim Import oder Export die zu überbrückende größere Distanz zwischen Importeur und Exporteur, die höhere Transportkosten zur Folge hat. Gleichzeitig geht hiermit auch eine Erhöhung des Transportrisikos einher.
Der Begriff Außenhandel bezieht sich insbesondere die bilateralen oder multilateralen Handelsbeziehungen eines Staates oder Wirtschaftsraums mit anderen Staaten. Außenhandel ist somit als Teil der Gesamtwirtschaft des Staates und im Vergleich zum Binnenhandel zu verstehen. Welthandel geht dagegen von einer globalen Sicht aus und umfasst die Gesamtheit der Handelsbeziehungen zwischen einer Vielzahl von Staaten, deren Strukturen, Mechanismen und die Entwicklung dieser Beziehungen.
Clemens Büter: Außenhandel: Grundlagen globaler und innergemeinschaftlicher Handelsbeziehungen. 1. Auflage. Physica, 2007, ISBN 978-3-7908-1724-9.
Paul Krugman, Maurice Obstfeld, Marc Melitz: Internationale Wirtschaft: Theorie und Politik der Außenwirtschaft. 9. Auflage. Pearson Studium, 2011, ISBN 978-3-86894-134-0.
Fritz-Ulrich Jahrmann: Außenhandel. (Kompendium der praktischen Betriebswirtschaft) 13. Auflage. NWB Herne, 2010, ISBN 978-3-470-54263-8.