Die 79 bis 82 Gattungen mit etwa 3275 Pflanzenarten sind in tropischen bis subtropischen oder warm-gemäßigten Gebieten fast weltweit verbreitet. Nur 64 Arten kommen in Mitteleuropa vor.
Es handelt sich bei den Arten der Unterfamilie Mimosoideae meist um immergrüne oder laubabwerfende verholzende Pflanzen: Bäume und Sträucher; selten sind es ein-, zweijährige oder ausdauernde krautige Pflanzen. Sie wachsen meist selbständig aufrecht oder seltener kletternd. Sie können halophytisch mesophytisch oder xerophytisch sein. Sie können Harz enthalten. Manchmal übernehmen die Sprossachsen die Aufgabe der Photosynthese.[2]
Bei einigen Arten tritt Heterophyllie auf. Die wechselständig und spiralig oder zweizeilig angeordneten Laubblätter sind meist gut entwickelt, sitzend bis gestielt oder seltener reduziert. Die Blattspreiten der gut entwickelten Laubblätter sind einfach oder oft zweifach gefiedert. Die gefiederten Blattspreiten können viele Fiederblättchen enthalten oder manchmal auch nur zwei. Die Fiederblättchen können krautig, ledrig oder fleischig sein. Die Blattflächen können drüsig punktiert sein. Manchmal sind die Blätter zu Phyllodien oder Dornen umgewandelt. Es sind meist haltbare bis früh abfallende Nebenblätter vorhanden; sie können laubblattartig oder zu Dornen, Drüsen bis Schuppen reduziert sein.[2]
Am Blattstiel und an den Fieder- sowie an den Blättchenstielen sind meist Pulvini vorhanden, damit Bewegungen möglich sind.
Blütenstände, Blüten und Früchte
Die Blüten stehen zu vielen in unterschiedlich aufgebauten Blütenständen zusammen. Gekennzeichnet sind sie meist durch radiärsymmetrische, (drei- bis sechs-) meist fünfzählige Blüten, die meist zwittrig, selten eingeschlechtig sind. Die meist zahlreichen (3 bis 100) Staubblätter sind oft untereinander verwachsen und ragen oft über die Krone hinaus. Die Staubblätter können alle fertil sein oder ein Teil ist zu Staminodien umgebildet. Es ist meist nur ein Fruchtblatt vorhanden, bei wenigen Gattungen gibt es zwei bis 16 Fruchtblätter. Es werden meist Hülsenfrüchte gebildet.
Die Unterfamilie der Mimosoideae wurde früher auch als selbständige Familie Mimosaceae R.Br. betrachtet. Molekularbiologische Arbeiten zeigen, dass die Mimosoideae eine monophyletische Gruppierung darstellen, die allerdings in die Unterfamilie Caesalpinioideae eingebettet ist und deren Taxa seit 2017 dort eingeordnet sind. Aus diesem Grund findet die Unterfamilie Mimosoideae in der Systematik von 2017 der Legume Phylogeny Working Group keine Berücksichtigung.[1]
Die Unterfamilie der Mimosoideae wurde in drei Tribus gegliedert[3] und enthält 79 bis 82 Gattungen[3] mit etwa 3275 Arten:[4]
Tribus Akazien (AcacieaeBenth.)[5]: Das Verbreitungsgebiet der fünf Gattungen umfasst den Raum des Indischen Ozeans, das tropische Asien, die Neotropis und Australien. Die Tribus hat lange Zeit nur die Gattung Acacia enthalten. Viele nicht in Australien heimische Arten wurden in vier Gattungen ausgegliedert.:[6][7][8][9]
AcaciaMill.: Sie enthält heute etwa 948 Arten hauptsächlich in Australien, aber auch sieben auf Pazifischen Inseln, ein oder zwei in Madagaskar und zehn im tropischen Asien.
AcaciellaBritton & Rose (früher Acacia subg. Aculeiferum sect. Filicinae): Die etwa 15 Arten sind in der Neotropis verbreitet.
MariosousaSeigler & Ebinger: Die etwa 13 Arten sind in der Neotropis verbreitet.[10]
SenegaliaRaf. (früher Acacia subg. Aculeiferum): Sie ist pantropisch mit 203 Arten verbreitet.[11]
VachelliaWight & Arn. (früher Acacia subg. Acacia): Sie ist pantropisch mit 163 Arten verbreitet.[12]
Tribus Ingeae Benth.:[13] Sie enthält etwa 36 Gattungen:
Dinizia jueirana-facaoG.P.Lewis & G.S.Siqueira wurde 2017 aus dem atlantischen Regenwald Brasiliens erstbeschrieben, es sind nur zwei Standorte bekannt.
ProsopidastrumBurkart: Sie enthält fünf bis sieben Arten.
ProsopisL.: Die etwa 45 Arten sind hauptsächlich Neotropis vom westlichen Nordamerika bis Patagonien verbreitet, einige Arten gibt es auch in Afrika und Vorderasien.
↑ ab
The Legume Phylogeny Working Group (LPWG): A new subfamily classification of the Leguminosae based on a taxonomically comprehensive phylogeny. In: Taxon, Volume 66, Issue 1, 2017, S. 44–77. doi:10.12705/661.3
↑ abMimosoideae im Germplasm Resources Information Network (GRIN), USDA, ARS, National Genetic Resources Program. National Germplasm Resources Laboratory, Beltsville, Maryland.
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B. R. Maslin, J. T. Miller, D. S. Seigler: Overview of the generic status of Acacia (Leguminosae: Mimosoideae). In: Australian Systematic Botany, Volume 16, Issue 1, 2003, S. 1–18. doi:10.1071/SB02008
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R. K. Brummitt: Report of the Committee for Spermatophyta: 55. Proposal 1584 on Acacia. In: Taxon, Volume 53, Issue 3, 2004, S. 826–829.
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Delin Wu, Ivan C. Nielsen: in der Flora of China, Volume 10, 2010: Mimoseae, S. 50 – textgleich online wie gedrucktes Werk, In: Wu Zheng-yi, Peter H. Raven, Deyuan Hong (Hrsg.): Flora of China, Volume 10 – Fabaceae, Science Press und Missouri Botanical Garden Press, Beijing und St. Louis, 2010. ISBN 978-1-930723-91-7
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H. M. Hernández, Ph. Guinet: Calliandropsis: A New Genus of Leguminosae: Mimosoideae from Mexico, In: Kew Bulletin, Volume 45, Issue 4, 1990, S. 609–620.
↑ abcdef
David John Mabberley: Mabberley’s Plant-Book. A portable dictionary of plants, their classification and uses. 3. Auflage, Cambridge University Press 2008, ISBN 978-0-521-82071-4.