Michel Portal (* 27. November1935 in Bayonne) ist ein französischer Musiker und Komponist, der Klarinette, Bassklarinette, diverse Saxophone und Bandoneon spielt. Als „Allroundmusiker, der auf vielen stilistischen Hochzeiten tanzt“ (Ekkehard Jost),[1] tritt er sowohl im Jazz als auch als klassischer Solist sowie mit Ensembles der Neuen Musik hervor. Als Bassklarinettist setzte er wichtige stilistische und technische Impulse.
Portal, der mit baskischer Folklore (sein Großvater leitete eine Blaskapelle) aufwuchs, lernte ab dem sechsten Lebensjahr Klarinette. Während der Schulzeit begeisterte er sich für Jazz, absolvierte aber eine klassische Ausbildung als Klarinettist. Sein Instrumentalstudium am Pariser Konservatorium schloss er mit einem ersten Preis im Jahre 1958 ab. Portal engagierte sich zu Beginn seiner musikalischen Karriere für die Klassische Musik und für die zeitgenössische europäische Konzertmusik. Von 1967 an war er Mitglied des Ensembles Musique Vivante (u. a. wegweisende Interpretationen von Luciano Berio, Pierre Boulez und Karlheinz Stockhausen).
Seit 1975 schrieb Michel Portal zudem zahlreiche Filmmusiken und ist weiterhin als Interpret der Neuen Musik und klassischer Klarinettenkonzerte aktiv.
2002: Ein langer Weg in die Freiheit (L’enfant des lumières)
2002: Alles wegen Benjamin! (À cause d’un garçon)
2003: Ein Kind unserer Zeit (Un fils de notre temps)
2005: Die Fabrik brennt (Jusqu’au bout)
2006: Im Bann der Südsee (Les aventuriers des mers du Sud)
2010: Nylons und Zigaretten (Cigarettes et bas nylon)
Zitate
„(Auf die Frage, was für ihn der Unterschied zwischen Jazz und Neuer Musik sei:) „Wenn ich Neue Musik spiele, wohne ich in einem guten Hotel.““
– M.Portal: nach: Jazz in Nordrhein-Westfalen seit 1946, S. 327 (hrsg. v. Robert von Zahn)
„Ich will kein Stan Getz sein, der sich drei Sklaven nimmt, damit sie ihn – natürlich sehr gut – begleiten. Ich will Musik mit Typen machen, die sich verstehen, die spielen.“
– Michel Portal
„Jazz bietet mir die einzige Möglichkeit, frei zu sein, zu schweben, zu träumen.“
Martin Kunzler: Jazz-Lexikon. Band 2: M–Z (= rororo-Sachbuch. Bd. 16513). 2. Auflage. Rowohlt, Reinbek bei Hamburg 2004, ISBN 3-499-16513-9.
Ian Carr, Digby Fairweather, Brian Priestley: Rough Guide Jazz. Der ultimative Führer zum Jazz. 1800 Bands und Künstler von den Anfängen bis heute. 2., erweiterte und aktualisierte Auflage. Metzler, Stuttgart/Weimar 2004, ISBN 3-476-01892-X, S. 547.