In den 1960er Jahren war Favre als Schlagzeuger im Orchester von Max Greger sowie als Techniker für Paiste in der Entwicklung obertöniger Cymbals tätig und entwickelte eine neue melodiöse Konzeption der Perkussion. Rund um das konventionelle Jazz-Schlagzeug veränderte sich daher sein Instrument. Diese Entwicklung wird bereits angedeutet mit der Veröffentlichung von From Sticksland with Love, einer außergewöhnlichen Perkussions-Produktion von Joachim E. Berendt aus dem Jahr 1967 mit drei weiteren Schlagzeugern: Charly Antolini, Mani Neumeier und Daniel Humair.[1] In den nächsten Jahren wurde Favres Schlagzeug zu einem zunehmend selbstständigen Klangkörper, zunächst im freien Zusammenspiel mit der Pianistin Irène Schweizer und dem Bassisten Peter Kowald, aber auch mit Michel Portal, mit Joe Haider und insbesondere mit der französischen Sängerin Tamia oder Albert Mangelsdorff. Seit etwa 1976 tritt Favre auch in Solokonzerten auf, bündelt sein Spiel andererseits aber mit anderen Schlagzeugern in größeren Perkussions-Ensembles (u. a. mit Naná Vasconcelos, Paul Motian, Fredy Studer, aber auch mit Jon Balke und Lucas Niggli). Auf Workshops gibt er sein Wissen an jüngere Schlagzeuger weiter.
In den letzten Jahren begleitete er den Tänzer Michel Casanovas, trat im Duo mit dem Tuba- und Serpent-Spieler Michel Godard oder der Pipa-Spielerin Yang Jing auf und leitete ein Ensemble mit zwei Bläsern, zwei Gitarristen, einer Harfenistin und Kontrabass (Fleuve, 2006).