Die Max-Schmeling-Halle ist eine Mehrzweckhalle im Ortsteil Prenzlauer Berg in der deutschen Hauptstadt Berlin. Sie ist mit bis zu 11.900 Zuschauerplätzen die drittgrößte Veranstaltungshalle der Stadt und wurde als Boxsporthalle im Rahmen der Bewerbung Berlins für die Olympischen Sommerspiele 2000 errichtet. Der Bau wurde 1996 in Anwesenheit von Boxweltmeister Max Schmeling eröffnet.
Die Max-Schmeling-Halle steht am Ort eines ehemaligen Hügels aus Trümmerschutt aus dem Zweiten Weltkrieg. Beim Bau wurden diese Trümmer abgetragen und damit die Halle zu 70 % in den vorgefundenen Hügel eingegraben. Sämtliche Sporthallen sowie der Zugang zur Arena liegen dabei ebenerdig zum Falkplatz. Das runde, teilweise begrünte und begehbare Dach der Halle zeichnet den Verlauf des alten Trümmerbergs nach und wurde als Grüne Brücke zwischen dem ehemaligen Ost- und West-Berlin konzipiert.[1] 2002 wurde die Halle mit der Goldmedaille des internationalen Architekturpreises für Sportstätten (IOC/IAKS Award) ausgezeichnet.
Zentral im Bauwerk liegt hinter einer großen verglasten Nordfassade die sogenannte Arena mit einem in den Boden eingelassenen Spielfeld (58 m × 34 m max.) und relativ steilen, teilweise ausfahrbaren Tribünen. Westlich davon liegt ebenerdig eine große, sechsfach teilbare Doppelsporthalle (Halle A/B) mit einer Fläche von insgesamt 90 m × 27 m, östlich der Arena liegt eine kleinere Einfachsporthalle (Halle C mit 45 m × 27 m) sowie je ein Ballett- und ein Tanzsaal (Klaus-Koch-Saal). Im Untergeschoss befindet sich auf der Westseite die meist als Lager genutzte, 2400 m² große Säulenhalle. Auf der Oberen Ebene finden sich in der Nordwestecke eine Fläche für ein Restaurant sowie auf der Ostseite ein Presseraum und eine gut 400 m² große V.I.P.-Lounge.[2] Das leicht gewölbte Stahldach der Arena ist 108 m × 86 m groß, liegt auf minimierten Stahlverbundstützen und wird von einem Glasumgang umlaufen.[1]
Ökologische Ausrichtung
Auf dem Dach der Max-Schmeling-Halle befindet sich eine der größten Solarstromanlage auf einem öffentlichen Gebäude Berlins. Die 1064 installierten Photovoltaik-Module mit einer Fläche von 1749 m² können bis zu 250 kW Strom produzieren. Der Jahresertrag beträgt bei durchschnittlicher Sonnenscheindauer 220 MWh, das entspricht dem Bedarf von rund 110 Haushalten und vermeidet jährlich 220 TonnenKohlendioxid. Die Berliner Energieagentur (BEA) hat die Solaranlage konzipiert, finanziert, errichtet und betreibt sie seit 2009 für insgesamt 20 Jahre.[3]
Um die Halle und auf dem Hallendach sind Grünflächen angelegt. Dort unterhält ein lokaler Imker mehrere Bienenvölker, auf dem begrünten Dach grasen seit dem Sommer 2019 regelmäßig ein gutes Dutzend Haarschafe.[4] Wegen ihrer ökologischen Ausrichtung wurde die Halle 2011 von Green-Globe zertifiziert.[5] Außerdem erhielt die Max-Schmeling-Halle im November 2023 den lokalen Preis LTBA (Listen to Berlin: Awards) für nachhaltiges Wirtschaften.[6] Das architektonische Konzept der Halle sieht auch vor, dass es keine Besucherparkplätze gibt, denn die Halle ist gut an den öffentlichen Personennahverkehr (ÖPNV) angebunden.
In der Max-Schmeling-Halle fanden in den Jahren 1997 bis 2022 über 1700 Sportveranstaltungen, 400 Konzerte und 800 andere Veranstaltungen, statt.[7] Die Sporthallen wurden von Vereinen, Schulen und dem Landesleistungszentrum Tanzsport genutzt. Seit 2005 tragen das Herrenteam des Handball-Bundesligisten Füchse Berlin sowie seit 2011 auch das Team des Volleyball-Bundesligisten Berlin Recycling Volleys ihre Spiele in der Arena aus. Neben Ballsportarten fanden auch weitere Wettkämpfe wie Boxen, Tanz, Cheerleading, Tischtennis, Kampfsport und Hallenhockey statt.
Die Arena bietet je nach Bestuhlung Platz für bis zu 8553 Zuschauer; bei Konzerten sind bis zu 11.900 Besucher möglich. Damit ist sie nach der Uber Arena und dem Velodrom die drittgrößte Veranstaltungshalle Berlins. Ihre Eröffnung fand am 14. Dezember 1996 in Anwesenheit des Namensgebers Max Schmeling statt.[8] Das erste Basketballspiel wurde bereits am 22. September des Jahres zwischen Alba Berlin und der BG Steiner Bayreuth (91:73) ausgetragen.[9]
OSB Sportstättenbauten GmbH (Hrsg.): Max-Schmeling-Halle (Broschüre zur Olympiabewerbung 2000), Berlin, 1995, 25 S., ISBN 3-00-000258-8.
Planungskollektiv Nr. 1, Berlin, für die Senatsverwaltung für Bau- und Wohnungswesen, Abteilung Städtebau und Architektur (Hrsg.): Sporthalle im Friedrich-Ludwig-Jahn-Sportpark für Olympia 2000, (Realisierungswettbewerb: Auslobung), Berlin, Februar 1992, 158 Seiten.
Senatsverwaltung für Bau- und Wohnungswesen, Abteilung Städtebau und Architektur (Hrsg.): Sporthalle im Friedrich-Ludwig-Jahn-Sportpark für Olympia 2000, (Realisierungswettbewerb: Ergebnisprotokoll), Berlin, Juni 1992.