Richie wurde in Tuskegee (US-Bundesstaat Alabama) geboren und wuchs dort in der Nähe der Tuskegee University auf. Seine Familie zog später nach Joliet (US-Bundesstaat Illinois), wo er zur High School ging. Richie war zu seiner High-School-Zeit ein hervorragender Tennisspieler, so dass er ein Stipendium an der Tuskegee University erhielt. Zu Beginn seiner Studienzeit begann seine Musikkarriere, als er dort das spätere Bandmitglied Thomas McClary traf.[1]
1975 heirateten Lionel Richie und Brenda Harvey. 1984 nahmen sie Nicole, die dreijährige Tochter eines alkoholabhängigen Musikers aus Richies Band, bei sich auf. 1987 adoptierte das Paar das Mädchen, das seitdem Nicole Richie heißt. 1991 ließen sich Lionel und Brenda Richie scheiden.
Ein zweites Mal heiratete Richie 1996, diesmal Diane Alexander. Beide haben zusammen zwei Kinder. 2004 ließ sich das Ehepaar scheiden.
Richie ist aktiv als Schirmherr der US-amerikanischen Gesellschaft für die Erforschung und Bekämpfung von Brustkrebs.
Karriere
Richie war im Jahr 1968 Mitbegründer der R&B-Gruppe The Commodores. Nach einer Platte bei Atlantic Records wechselten die Commodores zu Motown und wurden Vorgruppe der Jackson Five. In den 1970er Jahren wurden die Commodores zu einer der erfolgreichsten Soul- und R&B-Gruppen. Lionel Richie war Leadsänger, Saxophonist und Songschreiber der Gruppe. Von ihm stammen die größten Hits der Commodores wie Easy und Three Times a Lady. Als Richie Erfolge als Songschreiber für andere Künstler hatte, brach die Zusammenarbeit mit der Gruppe auseinander. Richie schrieb für den Country-Sänger Kenny Rogers den US-Nummer-eins-Hit Lady. 1981 erreichte Richie Platz eins der Billboard Hot 100 mit dem Titelsong aus dem Film Endless Love, einem Duett mit Diana Ross.
Nach dem erfolgreichen Best-of-Album Back to Front im Jahr 1992 konnte Richie im weiteren Verlauf der 1990er Jahre kommerziell nicht mehr an seine Erfolge der 1980er Jahre anknüpfen. 1996 war er in einer Nebenrolle („Britsloe“) in dem Film Rendezvous mit einem Engel zu sehen. Ein musikalisches Comeback schaffte er im Jahr 2000 mit Renaissance: Mit diesem Album und dem Hit Angel konnte er sich vor allem in Europa wieder in vorderen Chartsregionen platzieren. Trotz sinkender Plattenverkäufe waren Richies Tourneen gut besucht. Sein Album Coming Home erschien im September 2006. Am 1. Februar 2007 erhielt er die Goldene Kamera für sein Lebenswerk. Am 20. März 2009 veröffentlichte er das Album Just Go, zudem ging Richie auf Tournee, die ihn unter anderem auch nach Deutschland führte.
2012 veröffentlichte Richie ein Country-Album, das er nach seiner Heimatstadt Tuskegee benannte und auf dem er mit vielen verschiedenen Künstlern aus dem Country-Genre viele seiner Songs neu interpretierte (u. a. mit Shania Twain, Kenny Rogers und Jimmy Buffett). Im Rahmen dieses Albums bestritt er eine große Deutschlandtour von Oktober bis Dezember 2012, bei der er von der Hamburger Sängerin Oceana als Vorband unterstützt wurde.
2019 hatte Richie einen Cameo-Auftritt in der Fernsehserie The Rookie, als er ein Jury-Mitglied der Castingshow American Idol spielte (S2E16).[2] 2022 war er im Film Studio 666 als er selbst zu sehen.
Richie hat beinahe 100 Millionen Alben verkauft und 22 Hits in den US-Top-Ten platziert – davon 13 in seiner erfolgreichsten Phase zwischen Sommer 1981 und Anfang 1987.