Romanisches Lothringisch hatte – ebenso wie das Wallonische – ursprünglich eine starke Prägung durch germanische Sprachelemente, stand also den benachbarten deutschen Dialekten nahe. Am ursprünglichsten und am längsten erhalten blieb der romanisch-lothringische Dialekt im elsässischenPays Welche in den fünf GemeindenFréland, Labaroche, Lapoutroie, Le Bonhomme und Orbey in den Vogesen oberhalb von Colmar. Die Lokaltradition wird durch das Musée du Pays Welche in der Ortschaft Fréland gepflegt. Die französische Bezeichnung Welche (gesprochen „welsch“) ist selbst ein Germanismus, der sich von der Bezeichnung der alemannischenElsässer und der fränkischenLothringer für die romanischen Sprachgebiete in der Region an der Grenze zum romanischen Lothringen, zur Franche-Comté und zum SchweizerKanton Jura herleitet.
Lage des Lothringischen/Lorrain im Sprachbereich der Langues d'oïl.
Klassifikation und Verbreitung
Das Sprachinstitut (observatoire linguistique)Linguasphere unterscheidet sieben Varianten des romanischen Lothringisch:
Nach 1870 haben die Mitglieder der Akademie Stanislas von Nancy 132 Varianten romanisch-lothringischer Mundarten (patois) zwischen Thionville im Norden und Rupt-sur-Moselle im Süden erfassen können, was allerdings nur eine Auffächerung der Hauptvarianten in Untervarianten bedeutet.