Die Lokalbahn Lambach–Vorchdorf-Eggenberg, auch Vorchdorferbahn genannt, ist eine normalspurige Lokalbahn in Oberösterreich. Die Strecke verläuft vom Übergangsbahnhof Stadl-Paura[1] bis Vorchdorf-Eggenberg (11,8 Kilometer). Die Kilometrierung beginnt jedoch bereits in Lambach, schließt also auch den 3,8 Kilometer langen Abschnitt Lambach–Stadl-Paura der mehr als vierzig Jahre älteren, nunmehr den ÖBB gehörenden Strecke Lambach–Gmunden ein.
Das Projekt zum Bau der Bahnlinie wurde 1897 von der Firma Stern & Hafferl vorgelegt. Am 13. September 1903 wurde die Bahn eröffnet. Die Betriebsführung wurde von der Lokalbahn AG an die k.u.k. Staatsbahn übertragen, diese wickelte die Verkehrsleistungen mit Dampfloks ab. Die Weltwirtschaftskrise in den Jahren 1930 und 1931 veranlasste die Lokalbahn AG, die Betriebsführung an die Firma Stern & Hafferl zu übergeben – diese war durch einen sparsamen, aber dennoch effektiven Lokalbahnbetrieb bekannt geworden. Die Firma übernahm am 1. Mai 1931 die Betriebsführung und begann mit der Umstellung von Dampf- auf elektrischen Betrieb. Am 14. November 1931 war die Strecke bereits vollständig elektrifiziert. Der Betrieb erfolgt seither mit 750 VoltGleichstrom. Bis 1949 gab es beim Bahnhof Lambach noch einen Anschluss mit der Lokalbahn Lambach–Haag am Hausruck. Des Weiteren existierte in den 1980er Jahren ein Anschluss zur Brauerei Eggenberg für den Güterverkehr.[3] Die Strecke hatte damals eine Gesamtlänge von 15,7 Kilometern.
Im Jahre 2006 wurden zwei Fahrzeuge von der Linzer Lokalbahn übernommen, die zuvor von den Kölner Verkehrs-Betrieben gekauft worden waren. Diese werden seither je nach Bedarf im Plandienst eingesetzt. Anlässlich des 1. Oberösterreichischen Zukunftsfests, das in Bad Wimsbach-Neydharting stattfand[4], verkehrte am 31. Mai und 1. Juni 2008 auf der Lokalbahn leihweise ein modernes Niederflurfahrzeug vom Typ Stadler-GTW der Linzer Lokalbahn im Stundentakt.[5]
Am 11. Dezember 2011 wurde die neue Haltestelle Vorchdorf Gewerbegebiet in Betrieb genommen.[6]
Betrieb in der Gegenwart
Fahrplan
Zum Fahrplanwechsel am 9. Dezember 2007 wurde die Strecke weitgehend, v. a. nachmittags, auf Taktfahrplan umgestellt, mit der auch sonst üblichen Symmetrieminute. Zuvor gab es nur vereinzelte Verstärkerfahrten. Die Kreuzungen erfolgen sowohl in Stadl-Paura als auch in Bad Wimsbach-Neydharting.
Fahrgastaufkommen
Im Jahr 2015 nutzten 201.420 Fahrgäste diese Bahnstrecke.[7][8]
Strecke
Beim Bahnhof Lambach besteht Anschluss zur österreichischen Westbahn. Die Haltestelle Au hat den kürzesten Haltestellennamen Österreichs. In Vorchdorf-Eggenberg besteht eine Anschlussmöglichkeit an die schmalspurige Traunseebahn. Zudem können schadhafte Fahrzeuge im Endbahnhof zur Stern & Hafferl-Hauptwerkstätte überführt werden.
2008 wurden Sanierungsarbeiten durchgeführt, um die Fahrzeiten einhalten zu können und den Fahrgastkomfort zu steigern. Zudem wurde die Haltestelle Vorchdorf-Schule saniert und der Bahnübergang bei der Lindacherstraße mit einer Lichtzeichenanlage ausgestattet. Der Endbahnhof Vorchdorf-Eggenberg wurde renoviert und erhielt behindertengerechte WC-Anlagen. Um in Zukunft die Züge bis nach Wels weiterführen zu können, ist die Anschaffung moderner Zweisystemfahrzeuge geplant.[9] Weiter soll in Vorchdorf ein neues Unterwerk errichtet werden, um neue Fahrzeuge mit ausreichend Strom zu beliefern. Geplant ist auch der Umbau des Bahnhofsvorplatzes.