Die litauische Basketballnationalmannschaft repräsentiert Litauen bei internationalen Spielen und bei Freundschaftsspielen. Da Basketball in Litauen einem Nationalsport gleichkommt, bringt das Land regelmäßig Spieler von internationaler Klasse hervor. Den bislang letzten großen Triumph feierte die Mannschaft 2003 mit dem EM-Sieg.
Bereits 1937 und 1939 konnten sich litauische Mannschaften bei den zweiten bzw. dritten jemals ausgetragenen Europameisterschaften den Titel sichern, letztere im heimischen Kaunas angeführt von Frank Lubin.
Inzwischen jedoch war die Goldene Generation in die Jahre gekommen, sodass diese Spieler an der folgenden Europameisterschaft sowie der ersten Weltmeisterschaft einer litauischen Auswahl nicht mehr teilnahmen. Somit folgten vergleichsweise enttäuschende Resultate, obwohl Sabonis bei der EM 1999 ein letztes Mal für Litauen spielte. In Žydrūnas Ilgauskas war zwar sein potenzieller Nachfolger gefunden, doch aufgrund von Befürchtungen, er könne sich verletzen, erhielt Ilgauskas nicht die Freigabe vom NBA-Team Cleveland Cavaliers.
2004 erreichte Litauen zum vierten Mal hintereinander das Halbfinale bei Olympischen Spielen, blieb jedoch erstmals ohne Medaille. Es folgten Viertelfinal-Niederlagen bei der EM 2005 und der WM 2006. Neben Ilgauskas hatte auch Jasikevičius, inzwischen ebenfalls in der NBA aktiv, für die WM keine Freigabe bekommen. Bei der Europameisterschaft 2007 gewann Litauen die Bronzemedaille und qualifizierte sich erneut für die Olympischen Spiele, wo sie wiederum das Halbfinale erreichte. Ohne Jasikevičius und Šiškauskas gewann die Mannschaft bei der EM 2009 nur ein Spiel und schied nach der Zwischenrunde aus. Bei der Weltmeisterschaft 2010 in der Türkei belegte Litauen hinter den USA und Türkei den dritten Platz. Dementsprechend ging die litauische Mannschaft als Mit-Favorit in die Heim-EM 2011, schied dort aber überraschend bereits im Viertelfinale gegen Mazedonien aus.
Bei der EM 2013 kam man anfangs nur schwer in Tritt, in der Gruppe mit Serbien, Mazedonien, Bosnien-Herzegowina, Lettland und Montenegro war man der Favorit auf dem ersten Platz, man verlor jedoch gegen Serbien (welche eine unerfahrene Mannschaft ins Turnier schickten) und auch gegen Bosnien-Herzegowina, gegen Montenegro gewann man erst nach Verlängerung knapp. In der Zwischenrunde fand die Mannschaft, die neben Leistungsträgern wie Linas Kleiza oder den Lavrinovič-Brüdern auch junge Spieler wie Jonas Valančiūnas oder Donatas Motiejūnas stellte, immer besser ins Turnier. Es folgten klare Siege gegen Belgien, Frankreich und Ukraine. Im Viertelfinale setzte man sich knapp gegen Italien durch. Im Halbfinale besiegte Litauen das überraschend starke Team aus Kroatien mit 77:62 und zog das erste Mal nach 2003 ins EM-Finale ein, das man mit 66:80 gegen Frankreich verlor.
Bei der WM 2014 erreichten die Litauer nach Vorrundensiegen gegen Mexiko, Angola, Südkorea und Slowenien das Achtelfinale. Nur das Spiel gegen Australien wurde verloren. Nachdem man Neuseeland und die Türkei in den darauffolgenden K.-o.-Spielen besiegt hatte, traf man im Halbfinale auf die favorisierten Amerikaner, gegen die man deutlich mit 68–96 verlor. Beim anschließenden Spiel um Platz drei, verlor Litauen knapp gegen Frankreich mit 93–95 und erreichte somit Platz vier.
Bei der EM 2015 gingen die Litauer als einer der Favoriten ins Turnier. Litauen gewann vier der fünf Vorrundenspiele und qualifizierte sich somit für das Achtelfinale. Die darauffolgenden K.-o.-Spiele gegen Georgien, Italien und Serbien wurden ebenfalls eng gewonnen. Im Finale traf man auf die Spanier um Starspieler Pau Gasol. Dieser ließ Litauen keine Chance und man unterlag deutlich mit 63–80. Jonas Valančiūnas und Jonas Mačiulis wurden für ihre guten Leistungen während des Turniers ausgezeichnet und in das All-Tournament-Team berufen.
Kader
Kader Litauens bei der Basketball-Weltmeisterschaft 2023