Durch die großherzoglich hessische Verordnung vom 5. Februar 1835 wurde die hessische Provinz Rheinhessen in die vier Kreise Worms, Alzey, Bingen und Mainz gegliedert. Dabei entstand der Kreis Worms aus den Kantonen Osthofen, Pfeddersheim und Worms.[2]
Durch Edikt vom 12. Mai 1852 wurde Rheinhessen in nunmehr fünf Kreise eingeteilt, dabei wurde neben den Kreisen Alzey, Bingen, Mainz und Oppenheim der Kreis Worms wieder aus dem Gebiet der Friedensgerichtsbezirke Osthofen, Pfeddersheim und Worms gebildet.[3] Die 1852 geschaffene Gliederung der Provinz Rheinhessen in fünf Kreise überdauerte 1918/19 den Übergang vom Großherzogtum zum Volksstaat Hessen mit dem Ende der Monarchie in Deutschland und hatte mehr als sechs Jahrzehnte Bestand.
Nach Aufhebung der drei Provinzen Starkenburg, Oberhessen und Rheinhessen im Jahre 1937 wurde am 1. November 1938 in Hessen eine einschneidende Gebietsreform durchgeführt, die auch den nunmehr als Landkreis Worms bezeichneten Kreis Worms betraf:
Die Stadt Worms schied aus dem Kreis aus und wurde kreisfreie Stadt.
Am 1. April 1942 schieden die Gemeinden Herrnsheim, Horchheim, Leiselheim und Weinsheim aus dem Landkreis aus und wurden in die kreisfreie Stadt Worms eingemeindet.
Nach dem Kriegsende 1945 wurde der Rhein zur Zonengrenze zwischen der linksrheinischen französischen Besatzungszone und der rechtsrheinischen amerikanischen Besatzungszone. Mit der Errichtung von Groß-Hessen durch die amerikanische Militärregierung im Jahr 1945 wurden die rechtsrheinischen Gemeinden des Landkreises Worms mit ca. 46.000 Einwohnern dem hessischen Landkreis Bergstraße zugeordnet. Das linksrheinische Kreisgebiet mit 31 Gemeinden wurde 1946 im Regierungsbezirk Rheinhessen Teil von Rheinland-Pfalz. Die Bemühungen um eine Rückgliederung der rechtsrheinischen Gebiete blieben ergebnislos.[4][5]
Am 1. Juli 1956 wurde dem Landkreis bei der Einführung der bis heute gültigen Kfz-Kennzeichen das Unterscheidungszeichen WO zugewiesen. Es wird in der kreisfreien Stadt Worms durchgängig bis heute ausgegeben.
Literatur
Wilhelm Weiler: Der geologische Aufbau des Kreises Worms, in: Heimatjahrbuch des Landkreises Worms, Der Wonnegau 1962, S. 22–27.
Landkreis Worms, Monographie einer Landschaft, Trautheim/Mainz 1963.
Susanne Karkosch / Karin Müller:
Die rheinhessischen Kreise (Alzey, Mainz, Oppenheim, Worms). Darmstadt/Marburg 1973 (= Repertorien des Hessischen Staatsarchivs Darmstadt, Abt. G 15 Kreis- und Landratsämter), DNB730535312, online (PDF; 226 kB)
Kreisamt Worms. Darmstadt 1973/2006 (= Repertorien des Hessischen Staatsarchivs Darmstadt, Bestand G 15 Worms), online (PDF; 226 kB)
Kreis Alzey–Worms: 150 Jahre Landkreis, Festschrift, Mainz 1985.
Weblinks
Michael Rademacher: Stadt und Landkreis Worms. Online-Material zur Dissertation, Osnabrück 2006. In: eirenicon.com. Abgerufen am 1. Januar 1900
↑Verordnung, die Eintheilung des Großherzogthums in Kreise betreffend. In: Großherzoglich-Hessisches Regierungsblatt. 12. Mai 1852, S.228 (Digitalisat [abgerufen am 4. April 2016]).
↑Jakob Edmund Lang: Entstehung und Entwicklung des Landkreises Worms, in: Heimatbuch des Landkreises Worms: Der Wonnegau 1962, S. 8–12
↑Jakob Edmund Lang (Kreisoberamtmann): Der Landkreis Worms, seine Entstehung, Entwicklung und Struktur, in: Landkreis Worms, 1963, S. 103–112.
↑Drittes Landesgesetz über die Verwaltungsvereinfachung im Lande Rheinland-Pfalz vom 12. November 1968, GVBl 1968 S. 231