Kuwait Airways wurde aus einer Idee zweier kuwaitischer Geschäftsleute geboren. Gegründet wurde sie im März 1954 als erste staatliche Fluggesellschaft der Golfregion und nahm ihren Betrieb am 16. März 1954 unter dem Namen Kuwait National Airways auf. Der heutige Name wurde bereits 1958 angenommen, als auch eine Modernisierung der Flotte vorgenommen wurde.
In den 1970er Jahren weitete Kuwait Airways ihr Streckennetz im Nahen Osten aus.
Die Gesellschaft wurde schwer von der irakischen Invasion im zweiten Golfkrieg 1991 getroffen. Während Kuwait besetzt war, wich man mit dem Flugbetrieb nach Bahrain aus. Nach Kriegsende wurde die Flotte neu zusammengestellt. Allerdings schrieb die Gesellschaft jedes Jahr Verluste, bis im Jahr 2000 endlich ein Gewinn verzeichnet werden konnte.
Am 29. August 2007 gab der kuwaitische LeasinggeberALAFCO bekannt, dass die Regierung die Vorverträge über sieben Airbus A320-200 und zwölf Boeing 787-8 nicht unterschrieben hat und somit diese ursprünglich bestellten Flugzeuge nicht an Kuwait Airways ausgeliefert werden.[2] Im September 2013 wurde bekannt, dass eine weitere nur wenige Wochen zuvor erfolgte Bestellung über 15 Airbus A320neo und zehn Airbus A350-900 ebenfalls wieder zur Disposition steht. Kuwait Airways gilt nach wie vor als defizitär und die Flotte teilweise als überaltert, so wurde beispielsweise noch das im Passagierdienst mittlerweile seltene Muster Airbus A300 betrieben.[3]
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Das Betreiben der Regierungsflugzeuge ist unbelegt.
Mit Stand März 2023 besteht die durch Kuwait Airways betriebene Regierungsflotte aus zehn Geschäftsreiseflugzeugen mit einem Durchschnittsalter von 13,9 Jahren:[12][13]
Kuwait Airways verzeichnet in ihrer Geschichte keine Todesopfer durch Unfälle, jedoch waren bei zwei Flugzeugentführungen in den 1980er-Jahren Opfer zu beklagen:[16]
Am 6. April 1962 kam es auf einem Frachtflug der Kuwait Airways bei einer Avro York C.1 aufgrund einer Fehlfunktion des Fahrwerks zu einer Bruchlandung auf dem Flughafen Lahore. Die Maschine mit dem LuftfahrzeugkennzeichenOD-ACN war von Trans Mediterranean Airways gemietet. Alle drei Besatzungsmitglieder überlebten; das Flugzeug war aber irreparabel beschädigt.[21]
Am 4. Dezember 1984 wurde ein Airbus A300C4-600 mit dem Luftfahrzeugkennzeichen 9K-AHG auf dem Weg von Dubai nach Karatschi von vier Geiselnehmern entführt und zur Landung in Teheran gezwungen. Die Maschine wurde nach sechs Tagen schließlich von iranischen Sicherheitskräften gestürmt und die verbliebenen, nicht schon zuvor freigelassenen Geiseln befreit. Bereits zuvor wurden jedoch zwei US-amerikanische Geiseln an Bord von den Entführern getötet.[22]
Am 5. April 1988 wurde eine Boeing 747-200 mit dem Luftfahrzeugkennzeichen 9K-ADB auf dem Weg von Bangkok nach Kuwait ebenfalls entführt. Die neun Geiselnehmer erzwangen zunächst eine Landung in Maschhad im Iran, die Maschine sollte dann jedoch weiter nach Larnaka auf Zypern fliegen, wo zwei der Geiseln als Druckmittel getötet wurden. Nach einem Weiterflug nach Algier einige Tage später gaben die Entführer schließlich auf.[23]
Während der gewaltsamen Eroberung Kuwaits durch den Irak im Zweiten Golfkrieg waren durch irakische Besatzungstruppen mindestens zehn Flugzeuge der Kuwait Airways gestohlen und in den Irak verbracht worden. Es handelte sich um drei Airbus A300, fünf A310 sowie zwei Boeing 767. Die 767 (9K-AIB, 9K-AIB) wurden am 17. November 1990 zum Flughafen Mossul geflogen, ebenso wie später die beiden Airbus A300 (9K-AHF, 9K-AHG). Zwischen Ende Januar und Anfang Februar 1991 wurden diese vier Flugzeuge bei Bombenangriffen der UN-Truppen zerstört.[24]
Diskriminierung
Israelische Staatsbürger werden von Kuwait Airways nicht transportiert. Arabische Israelis protestieren gegen diese Praxis, da auch sie betroffen sind.[25]
Das US-Verkehrsministerium rügte die Gesellschaft im Jahr 2015 öffentlich für die Diskriminierung eines jüdischen israelischen Staatsbürgers, der einen Flug von London nach New York buchen wollte. Er wurde mit der Begründung, dass sein Pass in Kuwait nicht anerkannt sei, abgewiesen.[26] Eine entsprechende Klage des betroffenen Passagiers wurde durch ein US-Gericht bestätigt. Die Fluggesellschaft reagierte mit einer Gegenklage. Anstelle einer Änderung stellte die Gesellschaft ihren zweiten Flug nach New York City via London ein.[27]
Kuwait Airways hat ebenfalls den Ticketverkauf für innereuropäische Flüge eingestellt. Beim SchweizerBundesamt für Zivilluftfahrt (BAZL) ist eine Beschwerde eines israelischen Passagiers anhängig, dem Kuwait Airways, mutmaßlich aufgrund seiner Nationalität, kein Ticket für einen Flug von Genf nach Frankfurt ausstellte. Kuwait Airways beruft sich darauf, mit der Ticketpolitik kuwaitisches Recht umzusetzen, das ihr jedwede geschäftliche Beziehung zu Organisationen, Bürgern oder Einwohnern Israels verbiete.[28]
Einem in Deutschland lebenden Israeli wurde ein online gebuchtes Ticket gekündigt, mit dem Verweis, dass bei dem Flug von Frankfurt nach Bangkok ein Zwischenstopp in Kuwait erfolge und nach kuwaitischem Recht Israelis das Territorium des Landes nicht betreten dürfen.[29] Das Landgericht Frankfurt am Main wies die Klage ab mit der Begründung, dass es Kuwait Airways nicht zuzumuten sei, gegen das Einheitsgesetz zum Israel-Boykott zu verstoßen. Dieses Gesetz drohe Zuwiderhandelnden mit Gefängnis, harter Arbeit oder Geldstrafen.[30] Politiker drohten der Fluggesellschaft mit dem Entzug der Landerechte.[31] Die Berufung vor dem OLG Frankfurt bestätigte am 25. September 2018 das erstinstanzliche Urteil.[32][33] Das Auswärtige Amt ist inzwischen gegenüber den kuwaitischen Stellen vorstellig geworden.[34] Das Bundesverkehrsministerium prüft rechtliche Schritte.[35]
Kuwait Airways zahlte im August 2018 einer Israelin eine Entschädigung, die aufgrund ihrer Nationalität im November 2017 für einen Flug von London-Heathrow nach Bangkok gesperrt wurde. Der Vorgang wurde von einer Überwachungskamera auf dem Flughafen aufgenommen. Die Ablehnung eines öffentlichen Dienstes für eine Person wegen ihrer Nationalität ist nach britischem Recht verboten.[36]
↑Jennifer M. Gradidge: The Douglas DC-1/DC-2/DC-3: The First Seventy Years, Volumes One and Two. Tonbridge, Kent, UK: Air-Britain (Historians), 2006, ISBN 0-85130-332-3, S. 558.
↑Tony Merton Jones: British Independent Airlines since 1946, Vol. 2. Merseyside Aviation Society & LAAS International, Liverpool & Uxbridge 1976, ISBN 0 902420 08 9, S. 225.
↑Maurice J. Wickstead: Airlines of the British Isles since 1919. Air-Britain (Historians) Ltd., Staplefield, W Sussex 2014, ISBN 978-0-85130-456-4, S. 265.
↑Oberlandesgericht Frankfurt: Kuwait Airways muss Deutsch-Israeli nicht befördern. In: FAZ.NET. ISSN0174-4909 (faz.net [abgerufen am 25. September 2018]).
↑Daniel Friedrich Sturm: Nichtbeförderung von Israelis: Auswärtiges Amt schaltet sich in Fall Kuwait Airlines ein. In: DIE WELT. 17. November 2017 (welt.de [abgerufen am 9. Dezember 2018]).