Die kubanische Fußballnationalmannschaft ist das von der Asociación de Fútbol de Cuba zusammengestellte Auswahlteam der besten Fußballspieler des karibischen Inselstaates Kuba. Kuba war die erste Mannschaft der Karibik, die sich für eine Weltmeisterschaft qualifizieren konnte.
Bei der Endrunde der Fußball-Weltmeisterschaft 1938 in Frankreich schlug das kubanische Team Rumänien in einem Wiederholungsspiel mit 2:1, nachdem das erste Spiel der beiden Mannschaften 3:3 unentschieden endete, und zog somit ins Viertelfinale ein. Hier unterlag man Schweden deutlich mit 0:8. Nach der Teilnahme 1938 konnte sich Kuba nicht mehr für eine Weltmeisterschaft qualifizieren.
In der Saison 1999/00 verpflichtete der Bonner SC 15 kubanische Nationalspieler. Die Spieler waren schon eingetroffen,[3] aber aufgrund von Schwierigkeiten bezüglich der Arbeitsgenehmigung und Spielberechtigung scheiterte der Coup.
Im Januar 2008 verpflichtete der kubanische Verband den Deutschen Reinhold Fanz als Trainer für die Aufgabe, die Mannschaft für die WM zu qualifizieren.
In den Monaten Juli und August 2008 befand sich die kubanische Nationalmannschaft für ein Trainingslager in Deutschland. Hier spielten sie unter anderem auch gegen die Mannschaft des Regionalligisten SV Waldhof Mannheim, welchem Kuba mit 3:1 (0:0) unterlag. Ebenso unterlagen sie dem Zweitligisten FC St. Pauli im Millerntorstadion mit 0:7 (0:2). Am 21. Mai 2008 unterlagen sie in Tittmoning dem Drittligisten SV Wacker Burghausen mit 2:1.
Am 14. Oktober 2008 gab der kubanische Fußballverband bekannt, Fanz werde nur noch beratend tätig sein. Sein Nachfolger als Cheftrainer wurde Raúl González Triana.
Nachdem im Herbst 2012 zum wiederholten Mal kubanische Spieler im nordamerikanischen Ausland ausgetragene Qualifikationsspiele der Nationalmannschaft zur Flucht genutzt hatten, kündigte FIFA-Präsident Sepp Blatter an, mit den kubanischen Verantwortlichen über dieses Phänomen reden zu wollen, da die Wettbewerbsfähigkeit der häufig mit dezimiertem Kader antretenden Auswahl in Frage stehe. Er wolle den kubanischen Verband persönlich auffordern, die Problematik an die zuständigen Regierungsstellen des Landes heranzutragen. Im April 2013 kam es dann zu Blatters Besuch auf Kuba, wobei das Thema in Gesprächen mit den leitenden Vertretern des Fußballverbands sowie des übergeordneten staatlichen Sportinstituts INDER erörtert wurde. Beim Qualifikationsturnier für die Olympischen Spiele hatte sich im März 2012 in den USA ein kubanischer Spieler vom Team abgesetzt,[4] im Oktober 2012 in Kanada taten dies vier weitere.[5] Des Fluchtwillens verdächtigte Auswahlsportler wurden von den kubanischen Behörden in der Vergangenheit wiederholt nicht zu Auslandsreisen zugelassen.[6]
Nach einem Freundschaftsspiel im jamaikanischenMontego Bay kam es im März 2015 zur Verhaftung von drei Mitgliedern der Nationalmannschaft unter Tatverdacht der Vergewaltigung einer US-amerikanischen Touristin in ihrem Hotel.[7] Nach einwöchiger Untersuchungshaft wurden sie zunächst auf freien Fuß gesetzt[8] und konnten nach Kuba zurückkehren. Vier Nationalspieler wurden darauf von den kubanischen Sportbehörden wegen nicht spezifizierter „schwerer und unverzeihlicher Undiszipliniertheiten“ für die Dauer von zwei Jahren von sämtlichen sportlichen Aktivitäten ausgeschlossen. Im Mai 2015 verlor in diesem Zusammenhang Nationaltrainer Walter Benítez seinen Posten an Raúl González Triana, seinen unmittelbaren Vorgänger bis November 2012.[9]
Ebenfalls im Mai 2015 sprach der Kontinentalverband CONCACAF eine Sperre von fünf Spielen sowie eine Geldstrafe gegen González Triana aus. Er wurde des „rassistischen Verhaltens“ gegenüber einem Schiedsrichter für schuldig befunden. Der bestrafte Vorfall hatte sich während eines Spiels bei den Zentralamerika- und Karibikspielen im November 2014 im mexikanischen Veracruz ereignet, als Triana die kubanische U-21-Auswahl betreute.[10]
Nach 1984 hat die A-Nationalmannschaft nicht mehr an den Olympischen Spielen und den Qualifikationsspielen dazu teilgenommen. Eine Olympiamannschaft konnte sich bisher nicht qualifizieren.
1934 – In der Qualifikation zur WM 1934 in Italien traf man in der 1. Runde auf Haiti und konnte sich nach 3 Spielen mit 2 Siegen und einem Unentschieden durchsetzen. In der 2. Runde musste man sich nach 3 Niederlagen Mexiko geschlagen geben.
1938 – Im Jahr 1938 gelang die bisher einzige Qualifikation zu einer Weltmeisterschaft, da sich alle anderen nordamerikanischen Mannschaften aus der Qualifikation zur WM in Frankreich zurückzogen. Im Achtelfinale traf man auf Rumänien und erzielte nach einem 2:2 nach regulärer Spielzeit, ein 3:3 nach Verlängerung. Das Wiederholungsspiel konnte man mit 2:1 für sich entscheiden. Im Viertelfinale verlor man jedoch mit 0:8 gegen Schweden, was bis heute Kubas höchste Länderspielniederlage darstellt.
1950 – In der Qualifikation zur WM 1950 in Brasilien musste man gegen Mexiko und die USA spielen. Nach nur einem Unentschieden aus 4 Spielen verpasste man als Gruppenletzter die Qualifikation.
1978 – In der Qualifikation zur WM 1978 in Argentinien traf man in der Karibikzone der 1. Runde in der Gruppe B auf Jamaika und konnte sich dank einem 3:1 und 2:0 für die 2. Runde qualifizieren. Dort schied man nach 2 Unentschieden und einer 0:2-Niederlage gegen Haiti aus.
1982 – In der Qualifikation zur WM 1982 in Spanien traf man in der Karibikzone der Gruppe A auf Suriname und Guyana. Mit 3 Siegen und einem Unentschieden konnte man sich als Gruppenerster für das Final-Turnier qualifizieren. Dort spielte man gegen Honduras, El Salvador, Mexiko, Kanada und Haiti. Nach 1 Sieg, 2 Unentschieden und 2 Niederlagen konnte man sich als Gruppenfünfter nicht für die WM qualifizieren.
1998 – In der Qualifikation zur WM 1998 in Frankreich traf man in der Karibikzone 1 der Vorrunde erst auf die Kaimaninseln und setzte sich mit 1:0 und 5:0 durch. Danach musste man gegen Haiti antreten und konnte sich auch dort mit 6:1 und 1:1 durchsetzen. In der Gruppe 2 der Halbfinalrunde trat man gegen Kanada, El Salvador und Panama an. Nach 1 Sieg und 5 Niederlagen schied man jedoch als Gruppenletzter aus.
2002 – In der Qualifikation zur WM 2002 in Japan und Südkorea wurde man in der Karibikzone 1 der 1. Runde gegen die Kaimaninseln gelost und setzte sich mit 4:0 und 0:0 durch. Im Halbfinale konnte man mit 1:0 und 0:0 gegen Suriname gewinnen, verlor jedoch im Finale nach zwei 1:1-Unentschieden mit 4:5 im Elfmeterschießen gegen Barbados.
Quelle: Cuba – Record International Players auf rsssf.org[11]
↑Inkl. Spiele und Tore gegen Französisch-Guyana, Guadeloupe, Martinique, Saint Martin und Sint Maarten, die zwar Mitglied der CONCACAF aber nicht Mitglied der FIFA sind und daher von der FIFA nicht berücksichtigt werden. (Von der FIFA anerkannte Spiele und Tore in Klammern, wenn abweichend.)
↑Von der FIFA werden nicht alle seine Spiele berücksichtigt, da diese teilweise gegen Nicht-FIFA-Mitglieder stattfanden.
↑Die FIFA/Coca-Cola-Weltrangliste. In: fifa.com. 4. April 2024, abgerufen am 5. April 2024. (Mannschaften ohne Platz und Punkte sind seit mehr als 48 Monaten inaktiv.)