Die Flächengemeinde liegt im Norden Kärntens an der Grenze zu Salzburg und zur Steiermark. Das Gemeindegebiet, mit Fläche von 207 km² die viertgrößte Kärntens, erstreckt sich über das Katsch- und Liesertal und reicht mit dem Kremsgraben (Kremsbach) und dem Leobengraben tief in das Nockgebiet hinein. Ein Teil des Gemeindegebiets liegt im Biosphärenpark Nockberge.
Hauptorte der Gemeinde sind Eisentratten, Innerkrems und Kremsbrücke.
Gemeindegliederung
Die Gemeinde ist in die sieben Katastralgemeinden Eisentratten, Kremsbrücke, Leoben, Nöring, Puchreit, Reitern und St. Nikolai gegliedert. Das Gemeindegebiet umfasst folgende 33 Ortschaften (in Klammern Einwohnerzahl Stand 1. Jänner 2023[1]):
Der ehemalige Hochofen in Eisentratten ist heute das Wahrzeichen der Gemeinde Krems
1197 wurde die erzbischöflich-salzburgische Burg Rauchenkatsch genannt, die sich etwas nördlich von Kremsbrücke befand und 1201 von einem Erdbeben zerstört wurde.
Die älteste Kirche auf dem Gebiet der Gemeinde, „Hl. Nikolaus“ in St. Nikolai, wurde 1351 erstmals erwähnt.
In Innerkrems wurde ab dem 14. Jahrhundert Eisenerz abgebaut. Die älteste Urkunde hierüber stammt aus dem Jahr 1399; in ihr verlieh Erzbischof Gregor V. von Salzburg Paul von Hamersbach seinen „Hammer und Plahütten“. Um 1400 gab es in Eisentratten ein Eisenhammerwerk. In Kremsbrücke wurde im Jahr 1541 der erste österreichische Floßofen errichtet, am 13. August 1566 wurde der erste Hochofen in Eisentratten – durch Jakob Türgg gebaut – in Betrieb genommen. Nach Türgg ist dessen Wohnsitz „Türggenhaus“ benannt, das bis heute erhalten geblieben ist.
Nachdem der Kremser Hochofen im Jahr 1834 aufgelassen worden war, wurde in Eisentratten durch den Grafen Lodron 1861 ein neuer, 10,64 m hoher Ofen errichtet, der bis zur Einstellung des Eisenerzabbaus in Innerkrems 1883 in Betrieb war; der stillgelegte Hochofen blieb erhalten und ist heute das Wahrzeichen der Gemeinde.
1872 wurde aus der Stadtgemeinde Gmünd eine selbständige Ortsgemeinde Kremsbrücke abgetrennt. Aus dieser wiederum verselbständigte sich Eisentratten 1902 als eigenständige Gemeinde. Letztere wurde 1958 durch Teile der aufgelösten Gemeinde Puchreit vergrößert. Bei der Gemeindestrukturreform 1973 wurden Kremsbrücke und der größte Teil der Gemeinde Eisentratten zur neuen Gemeinde Krems in Kärnten vereinigt. Die „Krems“ ist ein Seitental des Liesertals, hier wurde im Spätmittelalter mit dem Abbau und der Verhüttung von Eisenerz begonnen.
Im Jahr 1890 hatte die Gemeinde 2.734 Einwohner. Hundert Jahre lang war die Bevölkerungszahl dann konstant bei rund 2.500 Personen. Seit 1980 sinkt die Einwohnerzahl stark, um rund 200 Personen pro Jahrzehnt. Zwar ist die Geburtenbilanz positiv, die Abwanderung jedoch deutlich stärker.[3]
Von den 400 Arbeitsplätzen in der Gemeinde entfallen 150 auf die Landwirtschaft, 50 auf den Produktionssektor und 200 auf Dienstleistungen (Stand 2011).[4]
Die folgende Tabelle zeigt die Entwicklung der Anzahl der Betriebe und der Beschäftigten in den Wirtschaftssektoren:[5][6][7]
1) Betriebe mit Fläche in den Jahren 2010 und 1999, Arbeitsstätten im Jahr 2021
Pendler
Im Jahr 2011 wohnten 846 Erwerbstätige in Krems. Davon arbeitete ein Drittel in der Gemeinde, zwei Drittel pendelten aus. Von den Nachbargemeinden kamen 112 Menschen zur Arbeit nach Krems.[9]
Tourismus
Die Anzahl der Übernachtungen sank von 100.000 im Jahr 2013 auf 50.000 im Jahr 2021, um 2022 wieder auf knapp 70.000 zu steigen. Der Großteil der Gäste kommt in den Sommermonaten Juni bis August.[10]
Verkehr
Straße: Die Tauern Autobahn verläuft durch den Nordwesten der Gemeinde. Die nächsten Auffahrten sind im Süden bei Gmünd und im Norden bei Rennweg. Parallel dazu führt die Katschberg Straße B99 von Spittal an der Drau nach Salzburg.
Als Motiv für das Wappen wählte die neu gebildete Gemeinde das dominierende Industriedenkmal, den Konstantin-Hochofen in Eisentratten. Wappen und Fahne wurden am 30. November 1983 verliehen, die Fahne ist Grün-Weiß mit eingearbeitetem Wappen.[17]