Der Hauptort liegt im Mölltal auf 699 m Seehöhe. Auch die meisten anderen Ortsteile liegen im Mölltal, während der flächenmäßig größte Teil des Gemeindegebietes auf das Seitental der Fragant entfällt. Das 98,7 km² große Gemeindegebiet wird nördlich von der Goldberggruppe und südlich von der Kreuzeckgruppe begrenzt. Höchster Punkt ist das Schareck mit 3122 m ü. A.[1]
Gemeindegliederung
Die Gemeinde Flattach mit den beiden Katastralgemeinden Flattach und Fragant umfasst neun Ortschaften (in Klammern Einwohnerzahl Stand 1. Jänner 2023[2]):
Der Name Flattach leitet sich vermutlich vom alpenslawischenblato für Moos ab.[3] Die erste urkundliche Erwähnung erfolgte als Fletschah im Jahr 1267.[4]
In den vergangenen Jahrhunderten spielte der Bergbau eine wichtige Rolle. Gold wurde in der Wurten, Eisen in der Raggaalm und Kupfer in der Großfragant abgebaut. Der letzte Stollen wurde 1921 geschlossen.[4]
Die Gemeinde Flattach konstituierte sich erst 1895 durch Ausgliederung aus der Marktgemeinde Obervellach.[5] Im Verlauf des 20. Jahrhunderts wurden der Tourismus (Raggaschlucht und Skigebiet am Mölltaler Gletscher) sowie die Kraftwerksgruppe Fragant zu wirtschaftlich bedeutsamen Faktoren innerhalb der Gemeinde.[4]
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Wirtschaft und Infrastruktur
Von den beinahe 100 Quadratkilometer Gesamtfläche entfallen 37 auf Wald und 29 auf Almen. Mehr als ein Viertel der Fläche ist hochalpines Ödland, nur vier Prozent sind landwirtschaftliche Nutzfläche.[7] Bis in die 1970er Jahre bestand ein Almweg, über den das Vieh von Kolm-Saigurn im Salzburgischen über den Fraganter Tauern (2754 m) auf die Hochweiden der Fragant getrieben wurde.
Von den rund 400 Arbeitsplätzen in der Gemeinde entfallen zwanzig auf die Landwirtschaft, 150 auf den Produktionssektor und 240 auf Dienstleistungen. Der größte Arbeitgeber im Produktionssektor ist die Energieversorgung, im Dienstleistungssektor sind es Beherbergung und Gastronomie.[8]
Flattach zählt rund 150.000 Übernachtungen im Jahr, wobei die Sommer- und die Wintersaison etwa gleich stark sind.[9]
Verkehr
Die Gemeinde Flattach liegt an der Mölltalstraße (B 106).
Wildwasserarena Möll Flattach
Die 2014 gebaute Wildwasserarena Möll Flattach ist eine Wildwasseranlage mit fest installierten Slalomtoren im natürlichen Flussbett der Möll für das Wildwasserpaddeln, Playboating, Hydrospeed, Sit-on-Top und Rafting, sowie zum Trainieren und für Wettkämpfe im Wildwasserrennsport, Kanuslalom und Freestyle. Die Strecke ist 350 m lang, 15 m breit, hat einen Höhenunterschied von 3 m, einen mittleren Abfluss von 10–20 m³/s[10] und wasserstandsabhängig den Schwierigkeitsgrad III. Auf der Strecke wurden 2015 Österreichischen Staatsmeisterschaften im Kajak-Slalom und im Kanu-Freestyle ausgetragen.[11]
Umweltthemen
Energieverbrauch: Der Energieverbrauch betrug im Jahr 2019 rund 36.500 MWh. Dabei entfielen 14.600 MWh auf den Bereich Wohnen, 1.700 auf die Land- und Forstwirtschaft, 3.300 auf Industrie und Gewerbe, 5.700 auf Dienstleistungen und 11.200 MWh auf Mobilität.[12]
Öffentlicher Verkehr: Von Flattach gibt es regelmäßige Busverbindungen Richtung Obervellach und Winklern.[13]
e5-Gemeinde: Flattnitz nimmt nicht am e5-Energie-Effizienzprogramm des Landes Kärnten teil (Stand 2023).[17]
Gesunde Gemeinde: Flattach nimmt nach eigener Angabe an der Kärntner Initiative „Gesunde Gemeinde“ teil, wird vom Land Kärnten jedoch nicht als Teilnehmer geführt (Stand Februar 2023). Bei dieser Initiative fördert das Land Kärnten gesundheitsfördernde Maßnahmen in den Bereichen Ernährung, Bewegung, Sicherheit und Seelisches Wohlbefinden.[18][19]
Direkt gewählter Bürgermeister ist seit 2009 Kurt Schober (ULF vorher FPK).[22]
Wappen
Die Gemeinde legte schon 1959 unter Hinweis auf eine frühere Verwendung mit dem Gezähe (Hammer und Schlegel) das Motiv eines Wappens fest, bekam dafür jedoch keine Bewilligung, und auch in der Folge konnten weitere Entwürfe wegen inhaltlicher oder formaler Mängel nicht berücksichtigt werden. Auch Versuche des Kärntner Landesarchivs, 1977 Elemente der Landschaft und Wirtschaft sowie später einen Krebs (slow. rak) als namengebendes Symbol für die Raggaschlucht einzubringen, schlugen fehl. 1990 beschloss die Gemeinde ein Wappen mit landschaftlich-touristischen Motiven (Seilbahn, Raggaschlucht), was jedoch aufgrund heraldischer Mängel von der Landesregierung nicht bewilligt wurde. So brachte erst ein weiterer Anlauf 2005 den Durchbruch, als aus einer Kombination verschiedener Entwürfe das Wappen in der heute gültigen Form festgelegt wurde – Flattach war damit die letzte Kärntner Gemeinde, der ein Wappen verliehen wurde.
Die Gemeinde erhielt am 8. Mai 2006 die Berechtigung zur Führung eines Wappens und einer Flagge mit folgender Beschreibung:[23]
„Von Blau und Schwarz geteilt, oben mit silbernem Dreispitzberg, dessen mittlere Spitze den Hauptrand berührt, unten ein silberner Gegenkeil, an der Herzstelle ein rotes Peltonrad. Die Fahne zeigt die Farben Blau-Rot mit eingearbeitetem Wappen.“
Der silberne Keil stellt die markante Raggaschlucht dar, aus der die stilisierte Bergkulisse des Mölltaler Gletschers herausragt. Das rote Peltonrad steht für die Stromerzeugung durch das Speicherkraftwerk Fragant.