Krasnaja Dubrawa (Kaliningrad)

Siedlung
Krasnaja Dubrawa
Eszerninken (Gutfließ)

Красная Дубрава
Föderationskreis Nordwestrussland
Oblast Kaliningrad
Rajon Slawsk
Frühere Namen Eszerninken (bis 1936),
Escherninken (1936–1938),
Gutfließ (1938–1946)
Bevölkerung 82 Einwohner
(Stand: 1. Okt. 2021)[1]
Zeitzone UTC+2
Telefonvorwahl (+7) 40163
Postleitzahl 238606
Kfz-Kennzeichen 39, 91
OKATO 27 236 000 019
Geographische Lage
Koordinaten 54° 47′ N, 21° 37′ OKoordinaten: 54° 46′ 41″ N, 21° 36′ 40″ O
Krasnaja Dubrawa (Kaliningrad) (Europäisches Russland)
Krasnaja Dubrawa (Kaliningrad) (Europäisches Russland)
Lage im Westteil Russlands
Krasnaja Dubrawa (Kaliningrad) (Oblast Kaliningrad)
Krasnaja Dubrawa (Kaliningrad) (Oblast Kaliningrad)
Lage in der Oblast Kaliningrad

Krasnaja Dubrawa (russisch Красная Дубрава, deutsch Eszerninken, 1936 bis 1938 Escherninken, 1938 bis 1945 Gutfließ, litauisch Ežerninkai) ist ein Ort in der russischen Oblast Kaliningrad. Er gehört zur kommunalen Selbstverwaltungseinheit Stadtkreis Slawsk im Rajon Slawsk.

Geographische Lage

Krasnaja Dubrawa liegt 34 Kilometer südöstlich der einstigen Kreisstadt Polessk (Labiau) und 31 Kilometer südlich der jetzigen Rajonshauptstadt Slawsk (Heinrichswalde). Durch den Ort verläuft eine Nebenstraße, die die russische Fernstraße A 216 (ehemalige deutsche Reichsstraße 138, heute auch Europastraße 77) unweit von Wyssokoje (Popelken, 1938 bis 1946 Markthausen) mit Majowka (Georgenburg) nördlich von Tschernjachowsk (Insterburg) verbindet. Eine Bahnanbindung besteht nicht.

Geschichte

Das einstige Eszerninken[2] genannte Dorf mit einem Gut, einer Windmühle und einer zum Staatsforst Grauden gehörenden Försterei war zwischen 1874 und 1945 in den Amtsbezirk Popelken[3] (1938 bis 1945 „Amtsbezirk Markthausen“) eingegliedert und gehörte zum Kreis Labiau im Regierungsbezirk Königsberg der preußischen Provinz Ostpreußen. Zum 1. April 1938 wurde der Nachbarort Schallgirren (bis 1936: Szallgirren, 1938 bis 1945: Schliebenwalde, heute nicht mehr existent) nach Escherninken eingemeindet. Am 3. Juni 1938 wurde der Ort in „Gutfließ“ umbenannt.

In Kriegsfolge kam der Ort mit dem nördlichen Ostpreußen zur Sowjetunion. Er erhielt 1947 die russische Bezeichnung „Krasnaja Dubrawa“ und wurde gleichzeitig dem Dorfsowjet Wyssowski selski Sowet im Rajon Bolschakowo zugeordnet.[4] Seit 1963 gehört der Ort zum Rajon Slawsk. Von 2008 bis 2015 gehörte Krasnaja Dubrawa zur Landgemeinde Bolschakowskoje selskoje posselenije und seither zum Stadtkreis Slawsk.

Einwohnerentwicklung

Jahr Einwohner[5] Bemerkungen
1910 696
1933 610
1939 525 einschließlich Schliebenwalde
2002 167
2010 138

Kirche

Die Bevölkerung Eszerninkens resp. Gutfließ' war bis 1945 fast ausnahmslos evangelischer Konfession. Das Dorf gehörte zum Kirchspiel der Kirche Popelken (1938 bis 1946: Markthausen, heute russisch: Wyssokoje) im Kirchenkreis Labiau innerhalb der Kirchenprovinz Ostpreußen der Kirche der Altpreußischen Union. Heute liegt Krasnaja Dubrawa im Einzugsbereich der in den 1990er Jahren neu entstandenen evangelisch-lutherischen Gemeinde in Bolschakowo. Sie ist eine Filialgemeinde in der Kirchenregion der Salzburger Kirche in Gussew (Gumbinnen) innerhalb der Propstei Kaliningrad[6] der Evangelisch-lutherischen Kirche Europäisches Russland.

Persönlichkeiten

Einzelnachweise

  1. Таблица 1.10 «Численность населения городских округов, муниципальных районов, муниципальных округов, городских и сельских поселений, городских населенных пунктов, сельских населенных пунктов» Программы итогов Всероссийской переписи населения 2020 года, утвержденной приказом Росстата от 28 декабря 2021г. № 963, с данными о численности постоянного населения каждого населенного пункта Калининградской области. (Tabelle 1.10 „Bevölkerungsanzahl der Stadtkreise, munizipalen Rajons, Munizipalkreise, städtischen und ländlichen Siedlungen [insgesamt], städtischen Orte, ländlichen Orte“ der Ergebnisse der Allrussischen Volkszählung von 2020 [vollzogen am 1. Oktober 2021], genehmigt durch die Verordnung von Rosstat vom 28. Dezember 2021, Nr. 963, mit Angaben zur Zahl der Wohnbevölkerung jedes Ortes der Oblast Kaliningrad.)
  2. D. Lange, Geographisches Ortsregister Ostpreußen (2005): Gutfließ
  3. Rolf Jehke, Amtsbezirk Popelken/Markthausen
  4. Durch den Указ Президиума Верховного Совета РСФСР от 17 ноября 1947 г. «О переименовании населённых пунктов Калининградской области» (Verordnung des Präsidiums des Obersten Rats der RSFSR "Über die Umbenennung der Orte der Oblast Kaliningrad" vom 17. November 1947)
  5. Volkszählungsdaten
  6. Evangelisch-lutherische Propstei Kaliningrad (Memento vom 29. August 2011 im Internet Archive)

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